Noch einmal richtig Ärger hatte es in der Jahresabschlusssitzung des Gemeinderates wegen der ständigen Mehrkosten bei der Sanierung des Heidekindergartens gegeben. Architekt Werner Lang war dabei in die Kritik geraten (wir berichteten). In der ersten Sitzung des neuen Jahres nahm er nun vor dem Gemeinderat Stellung.
Anhand der Elektroarbeiten erklärte Werner Lang, wie es zu den Teuerungen gekommen sei. Das Angebot, das man eingeholt habe, sei nur für den neuen Ausbau des oberen Stockwerks gewesen und habe bei rund 24 135 Euro gelegen. Die Fläche im Erdgeschoss sei aber viel größer und habe nun auch mit neuen Leitungen versehen werden müssen, da man ja den Fußboden herausgerissen habe. So mussten jetzt Kosten von 47 357 Euro für die Elektroarbeiten vom Rat genehmigt werden.
„Ich will mich ja nicht loben“, meinte Lang, aber „das haben wir wirtschaftlich gemacht. Wir haben nur die doppelten Kosten, obwohl wir das Dreifache gemacht haben.“ Stolz auf sich war der Architekt auch, weil er die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen trotz erheblichen Mehraufwands pünktlich zum 1. September abgeschlossen hat.
Zu den Vorwürfen in der vorhergehenden Sitzung, dass Bürgermeister und Rat nicht über Mehrkosten unterrichtet wurden, meinte Lang, das sei „unglücklich gelaufen“. Er entschuldigte sich dafür, gab aber zu bedenken, „ein Architekt muss auch selbstständig und selbstbewusst sein“.
Bürgermeister Hans Fischer machte noch einmal deutlich, dass nicht die Mehrausgaben als solches bemängelt wurden, sondern vielmehr die Tatsache, „dass hier der Schwanz mit dem Hund wedelt“. Bauherr sei die Gemeinde und nicht das Kindergartenpersonal. Das könne zwar Wünsche äußern, entscheiden müsse aber der Bauherr.
Mario Söllner meinte, dem Rat hätte bewusst gemacht werden müssen, dass aus dem geplanten Umbau eine Generalsanierung geworden sei, die die Kosten von geplanten 500 000 Euro auf inzwischen fast 900 000 Euro ansteigen ließ. Er hatte mehrfach bemängelt, dass der Rat immer bereits verbaute Leistungen nachträglich genehmigen musste.
Zwar habe man alle großen Schritte im Rat beraten, meinte Fischer, aber die Absprachen hätten besser sein müssen. Er habe ja mit Gemeinderat Richard Geiling einen Ansprechpartner vor Ort gehabt und mit diesem vieles besprochen, verteidigte sich Architekt Lang.
Dennoch, meinte Rainer Ludwig, solle sich der Architekt die Ratschläge zu Herzen nehmen und in Zukunft die Verantwortlichen im Rathaus fragen und nicht die Erzieherinnen.