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SCHWEINFURT: Army gibt Abrams-Club auf

SCHWEINFURT

Army gibt Abrams-Club auf

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    In den letzten Jahren war es still geworden um das „Abrams Entertainment Center“, jenen wuchtigen rosafarbenen Bau der Amerikaner an der Richard-Wagner-/Ecke Niederwerrner Straße. Im Zeitungsarchiv findet man letztmals eine Veranstaltung für den 31. März 2006 angekündigt. Einen deutsch-amerikanischen Freundschaftsabend mit Country Band und „Live Dance“. „Ausweis bitte mitbringen“. Inzwischen hat die Army die Lichter komplett gelöscht. Ende Juli wird sie das Gebäude an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgeben, die auch ein Büro in Würzburg unterhält.

    2001 war der einstige Unteroffiziersclub, der „Abrams Club“, für 200 000 Mark noch einmal aufgefrischt worden. Künftig sollte er der Kunst dienen. „Schweinfurt's English Language Theatre“ stand groß über dem Eingang. Das war mehr Wunschtraum als Realität.

    Im August 2005 sorgte das Gebäude noch einmal für Schlagzeilen. Arbeiter einer Schweinfurter Baufirma zogen wegen der großen Terrorgefahr dicke, 2,50 Meter hohe Betonmauern entlang der Richard-St Wagner-Straße. Sie seien stark genug, um einem Anschlag mit 100 Kilogramm TNT-Sprengstoff standzuhalten, hieß es damals. Gleichzeitig wurden die Gitterzäune erhöht. Von 350 000 Euro Kosten – rein aus amerikanischen Mitteln – war die Rede. Vergleichbar wenig gegen über den 1,5 Millionen Euro, die jede der wuchtigen Zufahren zu den Wohngebieten der Army, Askren Manors oder Yorktown Village, gekostet haben sollen.

    Die auffälligen Mauer war es nun, die Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Baureferent Jochen Müller und den für die städtischen Immobilien zuständigen Wirtschaftsförderer Hans Schnabel vor Ort führte. Die Amerikaner durften zwar die gewiss nicht schönen Sicherungsbauten ohne Genehmigung der Stadt errichten, was damals zu einigen kritischen Anfragen im Stadtrat führte. Ihr Bestand gilt jedoch nur solange die Schutzbedürftigkeit vorliegt. Ein Rückbau wäre also durchaus durchsetzbar, aber nicht sinnvoll, sagt Schnabel. Das leerstehende elektronisch überwachte Gebäude, das gut in Schuss sei, könnte zwielichtige Gestalten anlocken.

    Wie seine Zukunft aussieht, ist derzeit offen. 3500 Quadratmeter Nutzfläche und davon allein ein Saal mit 400 Quadratmetern sind eine Herausforderung. Beim Stichwort Jugendzentrum winkt Schnabel ab. Zu ungünstig gelegen. Eine Nutzung durch die Verwaltung sieht er auch nicht. Die Stadt habe selbst ausreichend eigene Fläche, baue tendenziell eher welche ab.

    Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Bonn bestätigt den Sachverhalt. Ende Mai sei man von den Amerikanern informiert worden, sagt ihr Sprecher, Thomas Wondra. Wie bei allen Konversionen üblich, nehme sein Haus jetzt Kontakt zur Kommune auf, bei der die Planungshoheit wieder liege. Ziel der Bundesanstalt sei es „entbehrliche Liegenschaften zu vermarkten“. Es sei denn: der Bund habe selbst Bedarf. Den kann Wondra jedoch derzeit nicht erkennen.

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