Schon vor zwei Wochen nahmen die Malteser aus Estenfeld den Lkw mit drei Tonnen der in Abersfeld gesammelten Hilfsgüter in ihrem Konvoi mit zu den ukrainischen Kollegen. Der Ortsbeauftragte aus Abersfeld, Christian Margraf, war danach mit einem Erkundungsteam aus Bayern mehrere Tage in Polen und zu einigen polnisch-ukrainischen Grenzübergängen unterwegs. Im Auftrag von "Malteser International" und der Einsatzleitung "Malteser Deutschland" sollten sie Informationen sammeln, wie weitere Hilfslieferungen dorthin geleistet werden können. Ganz oft hat es an medizinischer Versorgung gemangelt. Große Zelte, Heizung und Stromaggregate haben immer gefehlt. Es wurde ein ganzes Netz von Kontakten geknüpft.
Aus der Diözese Würzburg konnten am 2. April auf Grund der dann anlaufenden Spendenaktion der Malteser zwei Lastkraftwagen mit je 7,5 Tonnen und dem Einsatzfahrzeug aus Abersfeld samt Anhänger, mit fünf Fahrern und einer Fahrerin aus Abersfeld, Grafenrheinfeld und Thundorf Richtung Polen starten. Dort brachten sie die Güter zu einem Logistikzentrum der Malteser, von wo aus sie Mitglieder dieser Hilfsorganisation in die Ukraine transportierten. "Die Malteser in der Ukraine haben im ganzen Land Versorgungs- und Sanitätsstationen aufgebaut. Eine perfekte Organisationstruktur", erklärt Christian Margraf mit großer Anerkennung in der Stimme.
Überwältigt zeigte sich Christian Margraf von der erneut großen Spendenbereitschaft. So erhielt er 12.500 Euro aus einer Spendenaktion unter der Belegschaft des Leopoldina-Krankenhauses Schweinfurt, an dem er beschäftigt ist. Davon konnten Medikamente, Verbandsstoffe und Operationsmaterial gekauft werden.
"Von den Würzburger Maltesern wurden mir vier große Mannschaftszelte, vier leistungsfähige Zeltheizungen, 50 Feldbetten und Medikamente im Wert von 15.000 Euro angeboten", freut sich Margraf. Für diese Hilfsleistungen hat die Stadt Würzburg die Kosten übernommen. Die Malteser Deutschland gaben noch Medikamente im Wert von 5000 Euro dazu.
Reibungsloser Ablauf
Aber auch aus Abersfeld kamen noch 1,5 Tonnen Lebensmittel und Verbandszeug dazu, das bei der Sammelaktion vor vier Wochen gespendet wurde, wofür damals aber keine Transportkapazität mehr vorhanden war. Besonders beeindruckt hat die Malteser Abersfeld und ihre Helfer, als von einer Versandfirma Windeln und Babynahrung im Wert von 570 Euro ankamen.
Die Tochter einer Frau, die sich im Abersfelder Ortsverband der Malteser schon seit vielen Jahren engagiert, lebt derzeit in Taiwan. Als sie von den Abersfelder Fahrten zur Unterstützung der Ukraine hörte, sammelte sie im Bekannten- und Freundeskreis Geld und beauftragte von Taipeh aus die Versandfirma zur Lieferung der Babysachen nach Abersfeld.

Erschöpft, aber dankbar für den reibungslosen Ablauf und die perfekte Zusammenarbeit mit den Malteser-Kollegen aus Polen und der Ukraine kamen die Helfer am Sonntagabend wieder wohlbehalten in ihren Heimatorten an. "Malteser ist man nicht allein, auch über alle Grenzen hinweg!", da sind sich die Polenfahrer alle einig.