Auch in Sennfeld will sich eine Kinderfeuerwehr gründen. Denn der potentielle Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr soll frühzeitig angesprochen werden. Entsprechende Pläne fanden die einhellige Zustimmung des Gemeinderats.
In der Ratssitzung erläuterte Bürgermeister Oliver Schulze, dass es im vergangenen Jahr dazu bereits Gespräche mit der neuen Kreisbrandmeisterin Nadine Bechmann gegeben habe. Die Dittelbrunnerin ist Gründerin der ersten Kinderfeuerwehr im Landkreis und Ansprechpartnerin für interessierte Wehren und Gemeinden.
Eine Kinderfeuerwehr wäre Bestandteil der gemeindlichen Einrichtung Feuerwehr, so Schulze. Sie ist als Vorstufe zur Jugendfeuerwehr gedacht und die Kinder sind in der gesetzlichen Unfallversicherung abgesichert.
Für Kinder ab sechs Jahren - Jugendfeuerwehr oft zu spät, um Nachwuchs zu gewinnen
Wie Feuerwehrkommandant Rene Spiegel erläuterte, gibt es bereits zwölf solche Kinderwehren im Landkreis Schweinfurt. Kinder ab sechs Jahren können dort spielerisch an das Thema herangeführt werden. Bisherige Jugendfeuerwehren ermöglichten einen Beitritt erst ab zwölf Jahren, was aber zu spät sei, um Nachwuchs zu gewinnen. Derzeit gebe es vier Jugendfeuerwehrler in Sennfeld. "Wir müssen aber die Kinder so früh wie möglich für die Feuerwehr gewinnen", meinte Spiegel, "wie beim Sportverein".
Ihre Unterstützung haben laut Spiegel bereits zwei bis drei Erzieherinnen des evangelischen Kindergartens zugesagt, der gegenüber dem Feuerwehrhaus liegt. Denn sie wüssten, wie begeistert die Kinder seien, wenn sie ein Feuerwehrauto sehen. Auch drei Eltern hätten ihre Bereitschaft für eine Betreuung einer Kindergruppe bereits zugesagt. "Wir suchen aber noch weitere Betreuer." Geplant seien Gruppentreffen alle zwei Wochen.
Die Kinder würden spielerisch den Umgang mit den Gefahren des Feuers und den richtigen Umgang mit Löschmitteln kennenlernen. Außerdem könnten sie Erste-Hilfe-Einsätze spielen oder Notsituationen erkennen lernen. Als offizieller Gründungstermin für die Kinderfeuerwehr ist das Feuerwehrfest am 20. Mai angedacht, so Spiegel.
Die Faszination Feuerwehr von klein auf zu erhalten, sei im Sinne der Nachwuchswerbung wichtig, sagte Schulze. Der Gemeinderat beschloss daher die Einrichtung einer Kinderfeuerwehr.
Schulze stellt sich als Bürgermeister wieder zur Wahl
Über die Anschaffung einer Straßenerfassungssoftware im Verbund mit den Mainbogen-Gemeinden Grettstadt, Gochsheim und Schwebheim informierte Schulze das Gremium. Mit künstlicher Intelligenz (KI) würden der Zustand der Straßen erfasst, die Reparaturbedürftigkeit angezeigt, die Schäden und auch der Winterdienst dokumentiert. Die Software erleichtere auch die gemeindliche Planung für nötige Straßensanierungen.
In Sachen Vereinszuschüsse informierte Schulze, dass seit 2019 jährlich 45.000 Euro für Mitglieder und 6770 Euro für Anlagen ausgezahlt wurden.
Im Friedhof soll der Bereich für die Beerdigung der Sternenkinder verlegt werden, informierte Schulze von einer Begehung vor Ort auf Anregung aus der Bevölkerung. Der aktuell vorgesehene Bereich werde wegen seiner nicht geschützten Lage von den Betroffenen nicht angenommen. Künftig soll im Bereich des Urnengrabfelds, bei einer Engelsstatue, eine entsprechende Bestattungsmöglichkeit angeboten werden.
Als Statistik aus der gemeindlichen Verkehrsüberwachung nannte Schulze 30 Verwarnungen im Zeitraum September bis Dezember 2022 und eine Summe von 1020 Euro. Neunmal betraf es die Gartenstraße/Raiffeisenstraße, also den Bereich Schule und Kindergarten.
Der Termin der Bürgermeisterwahl sei nun endgültig der 8. Oktober dieses Jahres, gemeinsam mit der Landtags- und Bezirkstagswahl, erklärte Schulze. Er werde sich wieder zur Wahl stellen, kündigte er an, zumal er verschiedentlich darauf angesprochen worden sei.