(la) „Auf den Spuren der Schweinfurter Markgrafen“ lautete das Motto eines Ausflugs des Seniorenbeirats. Die von Franz Lauerbach geleitete Reise führte auf der Straße der Romanik in ein Kernland deutscher Geschichte – nach Sachsen-Anhalt und dessen Verbindungen nach Schweinfurt.
Aus Walbeck mit seiner mächtigen Burgruine der gleichnamigen Grafen stammte Eila, die Ehefrau des Schweinfurter Markgrafen Berthold (seit 941 Graf im bayerischen Nordgau). Berühmtester Spross dieser Hochadelsfamilie ist Thietmar, von 1009 bis 1018 Bischof von Merseburg. Der Cousin des Schweinfurter Markgrafen ist der Verfasser der bedeutendsten Chronik des Hochmittelalters aus der sächsischen Kaiserzeit, die auch die Fehde des Schweinfurter Grafenhauses mit Heinrich II beschreibt. Sein Grabmal ist im Merseburger Dom zu finden.
Das nächste Ziel: Halle hat gleich drei Bezüge zu Schweinfurt: Hier wirkte Nikolaus Hofmann, der Erbauer des Schweinfurter Rathauses. Auf der Burg Giebichenstein war der Sohn Bertholds, Markgraf Heinrich (Hezilo) von Schweinfurt, ein Jahr (1003) inhaftiert, weil er sich gegen Heinrich II. erhoben hatte. Danach wurde er begnadigt und kehrte entmachtet nach Schweinfurt auf seine Burg auf der Peterstirn zurück, die seine Mutter Eila vor der Zerstörung gerettet hatte.
Höhepunkt der Fahrt war ein Empfang im Haus der Leopoldina. Die „Deutsche Akademie der Wissenschaften“ mit ihren maximal 1000 lebenden und gewählten Mitgliedern aus aller Welt (darunter 32 Nobelpreisträger) hat seit 1878 ihren Sitz in Halle. Gegründet wurde sie im Jahr 1652 als „Academia Naturae Curiosorum“ in Schweinfurt. Eine der ältesten und größten Feudalburgen Deutschlands ist die Anlage der Edlen von Querfurt – letzte Station der Studienreise. Aus ihrem Geschlecht stammt Konrad, der 1198 zum Bischof von Würzburg geweiht wurde und somit auch geistliches Oberhaupt für Schweinfurt war.
Mit dieser Fahrt beendete das Seniorenbüro die seit 1998 durchgeführten Studienreisen „Auf den Spuren der Schweinfurter Markgrafen“.