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SCHWEINFURT: Aufbruch in die Bildungsregion

SCHWEINFURT

Aufbruch in die Bildungsregion

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    Nicht nur die Digitalisierung des Unterrichts bringt Herausforderungen mit sich. Auch die bessere Vernetzung der Bildungsangebote und die passgenaue Förderung von Schülern in besonderen Situationen können noch optimiert werden. Auf dem Weg zur „Bildungsregion Bayern“ wird man sich in Arbeitskreisen mit solchen Themen beschäftigen.
    Nicht nur die Digitalisierung des Unterrichts bringt Herausforderungen mit sich. Auch die bessere Vernetzung der Bildungsangebote und die passgenaue Förderung von Schülern in besonderen Situationen können noch optimiert werden. Auf dem Weg zur „Bildungsregion Bayern“ wird man sich in Arbeitskreisen mit solchen Themen beschäftigen. Foto: Foto: dpa/Armin Weigel

    „Es geht um die Zukunft unserer Kinder und deren Aus- und Weiterbildung.“ Moderator André Kessler brachte es zum Auftakt des 1. Dialogforums im Konferenzzentrum auf der Maininsel auf den Punkt. Maßgebliche Vertreter der Bildungseinrichtungen in Stadt und Land waren gekommen, um dabei zu sein beim Start in die Bildungsregion. Stadt und Landkreis machen sich gemeinsam auf den Weg. An dessen Ende steht ein Qualitätssiegel, das man sich erarbeiten muss, und dessen greifbare Inhalte mehr Bildungsqualität, bessere Vernetzung der Bildungsangebote und optimierte Schülerförderung sein werden.

    Unterschiede machen zwischen Stadt und Land macht keinen Sinn

    Diesen Weg haben schon andere Landkreise eingeschlagen. In Schweinfurt tun dies Stadt und Landkreis gemeinsam. Dies ist nicht nur eine Besonderheit in Unterfranken, sondern auch das Resultat der Erkenntnis, dass die Eltern von Schülern der Umlandgemeinden, deren Kinder eine weiterführende Schule in Schweinfurt besuchen, keinen Unterschied machen zwischen Stadt und Land. In dieser Einschätzung waren sich Landrat Florian Töpper und OB Sebastian Remelé einig. 800 Landkreisschüler besuchen eine Realschule der Stadt, 1300 eines der Gymnasien. „Da macht es nur Sinn, sich als eine Bildungsregion zu begreifen“, so Töpper.

    „Durch attraktive Bildungsmöglichkeiten wird Lebensqualität gesteigert, Familien siedeln sich an, Betriebe kommen.“ Regierungspräsident Paul Beinhofer spannte den großen Bogen, indem er eine gute Ausbildung als Basis für gelingende Zukunft skizzierte. Dabei dürfe man nicht den gewerblichen Nachwuchs und den Aspekt des lebenslangens Lernens aus den Augen verlieren. Hinzu kommen die Herausforderungen, die demografischer Wandel und Migration mit sich bringen.

    Zukunft sichern mit passgenauen Bildungsangeboten

    Welchen Anspruch die Regierung mit dem Qualitätssiegel „Bildungsregion Bayern“ verbindet, erörterte Bernhard Butz, leitender Ministerialrat am bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. „Wir wollen die Zukunft der jungen Menschen in der Region mit passgenauen Bildungsangeboten sichern.“ Das gilt vom Kindergarten bis zum Fachstudium. „Die Arbeit geht für sie nach diesem Dialogforum erst richtig los“, betonte er, denn das Gütesiegel gibt es nicht mal eben so.

    Arbeitsgruppen für fünf Themenbereiche – in Schweinfurt kommt ein sechster Schwerpunkt dazu – werden eingerichtet. Bei einem zweiten Dialogforum werden die Ergebnisse präsentiert, erst dann kann eine Bewerbung auf Anerkennung als Bildungsregion Bayern an die Konferenz der Schulaufsicht eingereicht werden, die über die Vergabe des Titels entscheidet. Gustav Eirich, Sprecher der Konferenz der Schulaufsicht, stellte das Fünf-Säulen-Modell (in Schweinfurt mit sechs Säulen) vor, das mit Leben erfüllt werden muss. Eindruck machte schon einmal das 84-Seite starke Heft, das von Stadt und Landkreis gemeinsam zum 1. Dialogforum herausgegeben wurde. Darin festgehalten ist sozusagen der Ist-Zustand der schulischen Situation in Stadt und Land. Und die ist breit gefächert. In Schweinfurt gibt es aktuell 48 Schulen mit 15 600 Schülern, im Landkreis 35 Schulen mit rund 5400 Schülern.

    Sechs Säulen zum Erfolg

    Buchstäblich die Säulen für die Brücke auf den Weg in die Bildungsregion sind sechs Themenfelder. Jeweils zwei „Säulen-Sprecher“ leiten diese Arbeitsgruppen, die auch gleich besetzt wurden und die sozusagen sofort mit der Arbeit beginnen können. In Säule 1 kümmert man sich um die reibungsarme Gestaltung der Übergänge – zum Beispiel von Kita in Grundschule bis hin zum Übertritt von der Schule an die Uni.

    Die Mitarbeiter der zweiten Säule haben die Aufgabe, schulische und außerschulische Bildungsangebote und -träger zu vernetzen und die Kooperation der Schulen mit Wirtschaft, Wissenschaft, Erwachsenenbildung und im Bedarfsfall Jugendhilfe zu gestalten.

    In der dritten Säule geht es schwerpunktmäßig um junge Menschen mit Migrationshintergrund, denn kein Talent dürfe verloren gehen. Jungen Menschen in Krisen, besonderen Lebenslagen oder mit Behinderung zu helfen und ihnen passgenaue Angebote zu machen, ist ein weiteres Ziel.

    Säule vier hat die Aufgabe, junge Menschen für die „Bürgergesellschaft“ zu gewinnen. Da geht es zum Beispiel um die Motivation für das Ehrenamt oder um den Ausbau des generationenübergreifenden Dialogs.

    Die Herausforderungen des demographischen Wandels annehmen, bildet den Schwerpunkt der Arbeit in der fünften Säule. Man müsse stärker als bisher die Bildung als Standortfaktor begreifen. Dazu gehören auch nachhaltiges Schulgebäudemanagement und die Sicherung der Grundschulstandorte.

    Speziell für Schweinfurt hat man sich eine sechste Säule einfallen lassen. Die hat die Familie im Fokus, weil man erkannt hat, dass Bildung nicht gelingen kann, wenn man nicht die Eltern ins Boot holt. Elternkurse, Coaching für Alleinerziehende oder Familienstützpunkte – die Angebote sind jetzt schon vielfältig. Auf dem Weg in die Bildungsregion hat sich Schweinfurt entschlossen, mit dieser Schweinfurt-spezifischen Säule schon im Kindergartenalter tätig zu werden.

    Die Arbeitskreise haben sich gebildet, jetzt kann die Arbeit beginnen. In ungefähr einem Jahr, beim zweiten Dialogforum, wird man sehen, was sich getan hat.

    Die sechs Säulen und ihre Sprecher Die nur in Schweinfurt zu findende Säule 0 (Die Familie im Fokus) wird geleitet von Maria Albert Wirsing (Leiterin des Stadtjugendamtes) und von Daniela Haupt vom Amt für Jugend und Familie. Säule 1 (Übergänge organisieren und begleiten) arbeitet unter Federführung von Günther Leo Redolfi (Rektor an der Friedrich Rückert Grundschule) und Harald Bauer (Schulleiter FOS/BOS). Säule 2 (Schulische und außerschulische Bildungsangebote und Bildungsträger vernetzen – Schulen in die Region öffnen) wird betreut von Klaus Saar (Kreis- und Bezirksvorsitzender des Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport der CSU) und von Ulrich Wittmann (Leiter der Walther-Rathenau-Schulen in Schweinfurt). Säule 3 (Kein Talent darf verloren gehen – Jungen Menschen in besonderen Lebenslagen helfen) wird von Pfarrer Jochen Keßler-Rosa (Vorstand Diakonisches Werk) und Georg Harbauer (Schulleiter Wilhelm-Sattler-Realschule) geleitet. Der vierten Säule (Bürgergesellschaft stärken und entwickeln) widmen sich als Sprecher Matthias Kreß (Leiter der Stabsstelle „gerne daheim in Schweinfurt“ und Integrationsbeauftragter der Stadt), sowie Jürgen Eusemann (Schulamtsdirektor a.D.). René Gutermann (Leiter des Amtes für Sport und Schule bei der Stadt) und Horst Fröhling (Leiter der Mittelschule in Gerolzhofen, aber in Bergrheinfeld lebend) zeichnen für die Arbeit in Säule 5 (Herausforderungen des demographischen Wandels) verantwortlich.

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