Den Auftakt der Bürgerversammlungen der Gemeinde Üchtelhausen machte diesmal im mit 50 Besuchern gut besuchten Pfarrheim in Ebertshausen. Bürgermeister Johannes Grebner stellte den Bürgern in seinem Vortrag zunächst die laufenden und anstehenden Großprojekte in der Gemeinde vor. Für ein gelungenes Projekt in der Vergangenheit, der Waldneuordnung Üchtelhausen, wurde die Gemeinde sogar mit einem Staatspreis ausgezeichnet.
"Nach der Waldneuordnung ist vor der Waldneuordnung", sagte Grebner. Als nächstes sind Weipoltshausen und Zell dran. Investiert wird auch in Dorferneuerungen – nach dem die "Neue Mitte" in Ebertshausen kurz vor der Eröffnung steht, ist als nächstes Weipoltshausen an der Reihe, Hesselbach bekommt eine "punktuelle" Dorferneuerung.
"Es stand schwer auf der Kippe"
Mit der Gemeinde sei es wie mit vielen Kindern, erklärte Grebner: Man könne nicht einem Kind alles Neue schenken und die anderen bekommen nur das Gebrauchte. Es sei der gewohnte Spagat, den Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung in Üchtelhausen hinbekommen müssen, mit klammen Kassen alle neun Ortsteile möglichst gleich zu behandeln. Als absolute "Pflichtaufgabe", auch wenn die Ausgaben mit rund fünf Millionen Euro (Förderungen noch nicht berücksichtigt) immens sein werden, sieht die Gemeinde ihre Kindergärten an. Ebertshausen bekommt einen Neubau, Hesselbachs Kindergarten wird saniert und erhält zusätzlich einen Anbau.
Eine Investition für die gesamte Gemeinde soll die Errichtung des Gewerbegebiets "Zeller Berg" werden. Einen Rückschlag gab es dabei Ende vergangenen Jahres zu vermelden, als der Projektierer überraschend ausstieg. "Es stand schwer auf der Kippe", sagte Grebner mit Blick auf den geplanten Nahversorger, der die "Grundlage" für das Gewerbegebiet darstellen soll. Anschließend ging die Gemeinde selbst auf die Suche nach einem Investor.
Modell steht noch nicht fest
Offenbar ist dieser für den Nahversorger nun gefunden. Um wen es sich handelt, konnte Grebner, der es gerne auf den Bürgerversammlungen getan hätte, aber noch nicht vermelden. "Wir sind in sehr guten Gesprächen – eigentlich kurz vor dem Abschluss", verrät der Bürgermeister. "Dann rollen Ende des Jahres, spätestens Anfang des nächsten Jahres endlich die Bagger." Auch in Sachen des geplanten Windkraftparks gibt es Neues zu vermelden. Mittlerweile wurde eine Pooling-Gemeinschaft, die sich schon ein erstes Mal getroffen hat, gebildet. Auch hier laufen die Verhandlungen mit einem potentiellen Betreiber.
Um die Windkraft in der Gemeinde, ging es auch in der anschließenden Diskussionsrunde. "Wie geht’s weiter?", wollten einige Bürgerinnen und Bürger wissen. Bürgermeister Grebner erklärte, dass die zu gründende Gesellschaft zur Hälfte in den Händen der Gemeinde bleiben soll, genauso wie der Unternehmenssitz. Denkbar wäre sogar ein komplettes Bürgerwindrad. Die Bürger können sich auch als Gesellschafter am Windpark beteiligen. Allerdings steht noch nicht abschließend fest, welches Modell letztlich gewählt wird.
Kritische Nachfragen zur Küche
Aber welche Bürger sind denn damit eigentlich gemeint, wollte Gabriele Göbel wissen. "Wenn damit irgendwelche reichen Bürger aus München sich hier an Windrädern beteiligen, bleibt nichts in der Region", befürchtete sie. Grebner wiegelte ab und versicherte: "Von wo wir Kapital annehmen, entscheidet die Eigentümergemeinschaft." Üchtelhäuser Bürger werden die Möglichkeit haben, als Erste Anteile zu kaufen.
Fragen und Anregungen gab es auch zur "Neuen Mitte" in Ebertshausen. Die Eröffnung soll möglichst noch vor dem Dorffest am 1. Mai stattfinden. Einige kritische Nachfragen gab es zur Gestaltung der Küche (die gerade ansteht), bei der sich einige nicht einbezogen fühlen. Kritik hagelte es für die aufwendig erscheinende, mit Betonfundamenten gebaute Boccia-Bahn. Grebner verwies darauf, dass die Ausführung bei der zuständigen Firma lag, die über die Ausschreibung den Zuschlag erhalten hatte.