Sobald im Wald auf relativ kleiner Fläche eine größere Anzahl von Bäumen gefällt werden, sorgt dies für Nachfragen aus der Bevölkerung. So brauchte es nicht lange, bis besorgte Bewohner aus Traustadt Kontakt zu dieser Redaktion aufgenommen haben. Was sie umgetrieben hat: In der Waldabteilung "Eiskeller", direkt am Waldrand beim Bierkeller Antoni, wurden vor kurzem etliche Bäume gefällt. Es sind deutliche Lücken im dortigen Baumbestand zu sehen.

Eine Nachfrage dieser Redaktion beim zuständigen Leiter des privaten Forstreviers, Haiko Beisswenger vom Forstbetrieb Blauwald, hat ergeben, dass es im beschriebenen Bereich tatsächlich einen nennenswerten Holzeinschlag gegeben hat. Auf etwa 250 Festmeter beziffert Beisswenger die entnommene Holzmenge in dieser Abteilung. Etwa 65 bis 70 Prozent des Holzes stammt von Bäumen, die geschädigt waren.
Es geht um den Schutz von Menschen
Überwiegend handelt es sich dabei um Eschen, berichtet der Förster. Diese leiden bekanntlich seit Jahren unter einer Pilzerkrankung, die deren Triebe sterben lässt. Dadurch entsteht Totholz im Kronenbereich der Bäume, was wiederum eine ernsthafte Gefahr darstellt, denn das morsche Holz kann jederzeit abbrechen und Menschen gefährden. Dies gab letztlich auch den Ausschlag, am Waldrand und damit in der Nähe des Bierkellers gezielt die geschädigten Bäume zu fällen, so Beisswenger, um die Besucher des – derzeit noch geschlossenen – Bierkellers zu schützen. Die Verkehrssicherungspflicht hätte hierzu gar keine Alternative offen gelassen.

Neben den Eschen wurden vor allem Eichen gefällt. Zum einen gab es auch unter diesen annähernd 40 Prozent Schadholz, schätzt Beisswenger, vor allem als Spätfolgen eines Schwammspinner-Befalls. Zum anderen wurden alte Eichen entnommen, um jungen Bäumen Platz zum Wachsen zu geben.
Der Förster versichert, die Bedeutung des Eichenwalds fest im Blick zu haben. "Eichenwälder sind die ökologisch wertvollsten Baumbestände, die wir hier haben", erklärt er. In dem durchforsteten Bereich seien die Arbeiten auch noch nicht abgeschlossen, Pflegearbeiten folgen noch. Danach sähe es in dem Wald auch wieder "ordentlicher" aus als jetzt, wo Astholz und Baumstümpfe kreuz und quer liegen.