Allerdings handelt es sich erst einmal um einen organisatorischen Zusammenschluss, der offizielle folgt in absehbarer Zeit. Vorerst bleiben die beiden Namen nach außen erhalten. Alois Ludwig, Vorsitzender der Geschäftsführung von ZF Trading (und künftig von ZF Services) sprach von einer Herausforderung und riesigen Chance, die der Konzern damit gebe.
Hans-Georg Härter, Vorstandsvorsitzender der ZF AG, setzte alles in einen großen Zusammenhang unter dem Überbegriff: Bekenntnis zum Standort Deutschland und auch zu Schweinfurt. Die neue Hauptverwaltung mit dem jetzt fertig gestellten dritten und letzten Bauabschnitt sei ein Meilenstein in der vor vier Jahren begonnenen Neuordnung der ZF Trading. Zu der auch der Umbau und die Erweiterung des bestehenden Logistikcenters ab Frühjahr 2008 gehört. Mit der Fertigstellung wird Mitte 2010 gerechnet.
Stadt leistet Beitrag
„ZF investiert überdurchschnittlich in Schweinfurt“, konstatierte Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser. Sie nannte es einen großen Glücksfall für Schweinfurt, dass Sachs von ZF übernommen wurde. Sie ließ allerdings auch die Tatsache nicht unerwähnt, dass die Stadt durchaus ihren Teil dazu leiste, dass ZF optimale Voraussetzungen habe. Als Beispiele nannte Grieser die Räumung städtischen Geländes (Kompostwerk Uferstraße) unter großem Aufwand, damit sich ZF Trading entwickeln könne und die verbesserte Verkehrserschließung für die neue Wandlerproduktion im Werk Süd.
Ein „Willkommen im neuen Produktionsgebäude“ entbot Wolfgang Gutgesell, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von ZF Trading. Um gleich zu erklären, hier würde zwar nichts vom Band fallen, nichtsdestotrotz Wichtiges produziert: nämlich Strategien für Marketing, Logistik, Service und vieles mehr. 2003 wurde mit dem ersten Bauabschnitt begonnen, im Januar 2007 mit dem dritten. Jetzt haben gut 280 Mitarbeiter aller Abteilungen des Handelsunternehmens modernste Arbeitsbedingungen auf insgesamt 7480 Quadratmetern Fläche.
Architekt Peter Rudloff vom Büro Rudloff, Wild und Partner, das seit fünf Jahren für ZF Trading tätig ist, erinnerte daran, dass die Sanierung des früheren Verwaltungsgebäudes unter anderem aus Kostengründen nicht sinnvoll gewesen wäre. Dieses Gebäude wird abgerissen. Der neue, lang gestreckte Bau liegt am Rand des Geländes, bildet sozusagen den Kopf. Für angenehmes Raumklima sorgt die so genannte systematische thermische Bauteile-Aktivierung. Sie wird sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen mit eigenem Brunnenwasser verwendet. Gleichzeitig werden Energiekosten gespart, heißt es im Unternehmen, die Umweltbelastung sei geringer.
Insgesamt investierte der Konzern seit 2003 rund 13,6 Millionen Euro in die Neuordnung von ZF Trading, nannte Alois Ludwig Zahlen. Darin enthalten die Kosten für die neue Hauptverwaltung und den Umbau des ehemaligen Kompostwerkes in ein Technik-Center, das in diesem Sommer eröffnet wurde. Auch die Investitionen für Umbau und Erweiterung des Logistikcenters seien in Friedrichshafen beantragt, sagte Ludwig und deutete in Richtung Hans-Georg Härter an, dass dies nicht der letzte Antrag sei.
Stolz auf Bekenntnis
Er sei stolz darauf, betonte Ludwig, dass sich die ZF AG vor wenigen Jahren eindeutig zum Standort Deutschland und damit zur Sicherung von Arbeitsplätzen bekannt habe. ZF Trading begann 1995 mit 228 Mitarbeitern, heute sind es 603. Ludwig sprach von einer weltweit schlagfertigen Truppe. Mit Sachs, Lemförder, Boge und ZF Parts liefert das Unternehmen ein komplettes Angebot an Antriebs-, Fahrwerk und Lenkungstechnik, ergänzt durch passende Servicekonzepte. So sieht sich das Unternehmen – das wurde bei der Veranstaltung deutlich – bestens gerüstet, um seine führende Marktposition weiter auszubauen.