Kürzlich fand die Delegiertenversammlung des Dachverbandes "Das Bessere Müllkonzept Bayern e.V." in Schweinfurt statt. Die örtliche Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. hatte nach Unterfranken eingeladen, unter anderem auch, um sich über die lokale Situation bei der Biomüllverwertung im bayernweiten Vergleich auszutauschen.
In seinem Schwerpunktvortrag "Potenziale der Biomüllvergärung" erläuterte Josef Metzger aus Augsburg, welch hohes Energie- und Kompostpotential im Biomüll steckt, wenn man diesen zunächst einer Biomüllvergärung zur Gasgewinnung zuführt und das Restmaterial als Kompost nutzt, anstatt über den Restmüll zu verbrennen. Aufgrund der großen Mengen ist für ihn Biomüll der Wertstoff Nummer eins. Anhand vieler bayernweiten Zahlen zeigte er auf, dass die Einführung einer Biotonne die Verbrennungsmenge erheblich, um bis zu 30 Prozent, verringern kann.
Manfred Röder, Sprecher der Arbeitsgruppe "Klimafreundliche Mobilität und Energie" von der Agenda 2030 berichtete anschließend über die lokalen Aktivitäten, um mit der Stadt Schweinfurt einen Versuch zur besseren Biomüll-Erfassung zu starten. Hintergrund: In der Stadt Schweinfurt gibt es bisweilen noch keine Biomüllsammlung über Tonnen, lediglich ein Bringsystem an den Werthöfen, was aber nur sehr wenig von der Bevölkerung genutzt wird. Positiv wurde von den Delegierten gesehen, dass die Stadt Schweinfurt sich mittlerweile bereit erklärt hat, einen Versuch im Jahr 2024 zu starten, indem in einigen Stadtteilen eine Erweiterung der Sammelstellen für häusliche Küchenabfälle ortsnah stattfinden soll. "Es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung", so Waltraud Galaske, Vorsitzende vom Dachverband "Das Bessere Müllkonzept", aus Fürth.
Dr. Peter Möhringer, erster Vorsitzender der Bürgeraktion "Müll und Umwelt e.V." erläuterte im Anschluss das Konzept des Landkreises Schweinfurt, der anders als die Stadt, bereits flächendeckend über Biomülltonnen das Potenzial einsammelt und auf der Deponie Rothmühle der Biomüllvergärung mit anschließender Nachkompostierung zuführt. Die bayernweiten Delegierten bewerteten das Konzept des Landkreises Schweinfurt als innovativ und fortschrittlich.
Von: Johannes Neupärtl (Stellvertretende Vorsitzender, Bürgeraktion "Müll und Umwelt e.V. Schweinfurt")