Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Autowaschen kann teuer werden

Landkreis Schweinfurt

Autowaschen kann teuer werden

    • |
    • |

    In Schweinfurt zum Beispiel regelt die Sicherheits- und Reinigungsverordnung das Autowaschen auf öffentlichen Straßen und auf Privatgrundstücken. Nur wer einen Ölabscheider auf seinem Grundstück vorweisen kann, hat hier gute Karten. "Sobald die Waschflüssigkeit auf die Straße oder ins Abwasser laufen kann, ist die Autowäsche auf dem Grundstück verboten. Und auf der Straße sowieso", erklärt Helmut Wehner, der Leiter des Ordnungsamtes.

    Und wer es trotzdem tut, darf tief in die Tasche greifen. Nach einer Anzeige und einer Verwarnung von bis zu 35 Euro, muss man bei einem zweiten Verstoß mit einem Bußgeld wegen einer Ordnungswidrigkeit von bis zu 1000 Euro rechnen.

    In Bergrheinfeld hingegen gibt es keine spezielle Verordnung, die das Autowaschen auf öffentlichen Straßen oder dem Privatgrundstück direkt verbietet. Aus diversen alten Vorschriften wie der Verordnung zur Reinhaltung von Straßen und öffentlichen Plätzen oder der Entwässerungssatzung geht jedoch hervor, dass bestimmte Stoffe, unter anderem auch Öl, nicht ins Abwasser gelangen dürfen.

    "Solange bei der Autowäsche also kein Öl abfließen kann, zum Beispiel durch einen Ölabscheider, ist es eigentlich in Ordnung. Wenn es aber doch passiert, kann es ein gefährliches Unterfangen sein, dass mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro belegt werden kann," so Birgit Grob von der Geschäftsleitung Bergrheinfeld. Die Bauern in Bergrheinfeld haben vor einigen Jahren selbst für einen Waschplatz mit Ölabscheider gesorgt, auf dem sie ihre Maschinen reinigen können. Für die Öffentlichkeit ist dieser Platz aber nicht zugänglich. Ähnlich gehandhabt wird dies auch in Dittelbrunn und Werneck. In beiden Gemeinden gibt es eine Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung öffentlicher Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter. In dieser Verordnung heißt es, dass kein Öl, Benzin oder ähnliche Flüssigkeiten in den Kanal abgeführt werden dürfen. Auch eine Bodenverunreinigung durch ablaufendes Öl ist verboten. Also geht auch hier ohne einen Ölabscheider gar nichts. Im Gegensatz zu den bisher genannten Gemeinden allerdings, beträgt das Bußgeld hier nach dem Wortlaut der offiziellen Verordnung nur "1000 D-Mark", also etwa 500 Euro.

    Auch Niederwerrn verhängt ein Bußgeld von bis 1000 Euro für die Verschmutzung von öffentlichen Straßen wie zum Beispiel durch Putz- und Waschwasser oder das Auskippen von Jauche. Und was das Privatgrundstück betrifft, so dürfen dort keinerlei ölige Flüssigkeiten in den Kanal abgeführt werden, sonst gibt es Ärger mit der Polizei, so Gerhard Roos, Leiter der Öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Niederwerrn.

    Laut Peter-Georg Kriener, Jurist beim Landratsamt Schweinfurt, benötigt man eine Sondergenehmigung, sollte die Benutzung einer Straße über den Gemeingebrauch (Verkehr) hinaus gehen. Darunter fällt neben der Erlaubnis für ein Straßencafé auch die Erlaubnis, sein Auto waschen zu dürfen. Schließlich könnte es durch die Autowäsche auf der Straße zu Wasserglätte und dergleichen kommen.

    Allerdings gibt es in allen Gemeinden eine Entwässerungssatzung mit Nutzungszwang, die besagt, dass keine öligen oder scharfen Substanzen ins Abwasser geraten dürfen, da die Kläranlagen sonst umkippen könnten, so Kriener weiter. Die Sondergenehmigung, um sein Auto auf der Straße zu waschen, könnte man also rein theoretisch bekommen, allerdings nur, wenn es eine Lösung für das Abwasserproblem, etwa durch einen Ölabscheider gibt. Auf dem Privatgrundstück fällt zwar die Sondergenehmigung weg, aber der Ölabscheider muss trotzdem sein.

    "Der Otto Normalverbraucher hat das eigentlich nicht auf seinem Grundstück, wenn er sich ein Häuschen baut", erklärt Kriener. Allerdings gibt es gerade auf den Dörfern hin und wieder den ein oder anderen, der am Wochenende sein Auto auf dem Grundstück wäscht. Wie oft diese Ordnungswidrigkeit jedoch zur Anzeige gebracht wird, darüber konnte der Jurist keine Angaben machen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden