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EBRACH: Bachsolisten begeisterten Publikum

EBRACH

Bachsolisten begeisterten Publikum

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    Dirigent Gerd Schaller und die Münchner Bachsolisten begeisterten das Publikum in der ehemaligen Klosterkirche in Ebrach. Sie spielten die Sinfonie Nummer 7 E-Dur von Anton Bruckner.
    Dirigent Gerd Schaller und die Münchner Bachsolisten begeisterten das Publikum in der ehemaligen Klosterkirche in Ebrach. Sie spielten die Sinfonie Nummer 7 E-Dur von Anton Bruckner. Foto: FOTO BArbara gülta

    Die Gesichtszüge von Dirigent Gerd Schaller entspannten sich. Er lächelte, hob die Arme und zeigte immer wieder anerkennend auf das Orchester. Kräftiger Applaus ertönte, Bravorufe. Schaller drehte sich zum Publikum und verbeugte sich – noch mehr Applaus. Die Zuhörer waren begeistert von ihm und seiner einfühlsamen Interpretation der Sinfonie Nummer sieben E-Dur von Anton Brucker sowie von der Leistung der Münchner Bachsolisten.

    Sie gaben ihr Bestes und gingen wie Gerd Schaller in der Musik auf. Dem Dirigent gelang es, seine Begeisterung für das Stück auf die 70 Musikerinnen und Musiker zu übertragen, was das Konzert zu etwas Besonderem werden ließ.

    Aber nicht nur das Spiel war fantastisch, auch die Akustik in der ehemaligen Klosterkirche in Ebrach. Jedes Instrument war heraus zu hören, angefangen von der Triangel über die Geigen, Fagotte und Querflöten bis hin zu den Trompeten und Pauken. Leise Töne waren weder zu leise noch laute Töne zu laut. Es war perfekt. Der Raum erfüllte sich mit dem Klang der Musik und wirkte wie ein Resonanzboden. Bei tiefen Tönen begann sogar die Holzdielen im Chorgestühl zu vibrieren, und die Schwingungen übertrugen sich in die Füße.

    Die 700 Zuhörerinnen und Zuhörer gaben sich der Musik hin, ließen sich von ihr mittragen. Einige schlossen die Augen, einige ließen sie in dem stimmungsvollen Kirchenraum umher wandern, einige beobachteten Gerd Schaller, der mit ausdruckvoller Mimik und Gestik dirigierte.

    Deutlich war die Harmonie zwischen ihm und dem Orchester zu spüren. Dirigent und Ausführende wurden zu einer Einheit, was deutlich im Spiel zum Ausdruck kam. Es war „rund“, gekonnt und ausdrucksstark. Bei manchen Passagen lief einem sogar Gänsehaut auf.

    Viel Applaus erhielt auch Pater Dominikus Trautner aus Münsterschwarzach, der zur Einstimmung auf Bruckner auf der Hauptorgel den Choral E-Dur von Cesar Franck spielte.

    Pfarrer Albert Müller begrüßte zuvor die Gäste im Namen der Kirchenstiftung zu dem etwa eineinhalbstündigen Konzert und wünschte allen viel Freude. Um möglichst vielen Besucher an diesem Kunstgenuss Teil haben zu lassen, wurden zusätzlich Stühle im Hauptschiff und in den Querschiffen der Kirche aufgestellt. Sie waren bis auf den letzten letzten Platz gefüllt.

    Anton Bruckner schrieb die siebte Sinfonie E-Dur zwischen 1881 und 1883. Uraufgeführt wurde sie am 30. Dezember 1884 im Leipziger Stadttheater vom Gewandhausorchester Leipzig unter Artur Nikisch. Sie gehört zu den bekanntesten Werken des Komponisten. Gewidmet ist sie König Ludwig II von Bayern. Wegen des „zum Andenken seines unerreichbaren Ideals, des heiß geliebten, unsterblichen Meisters aller Meister, Richard Wagner“ komponierten zweiten Satzes und der grandiosen Architektur zählt die vier Sätze umfassende Symphonie zu den Meisterwerken des 19. Jahrhunderts.

    Mit dem Konzert in Ebrach knüpfte Gerd Schaller an die Aufführung der Sinfonie Nummer 5 B-Dur im August 2003 an, die anlässlich der Feierlichkeiten zum 200. Bestehen der Katholischen Kirchengemeinde und der politischen Gemeinde Ebrach stattfanden. Gerd Schaller machte Ebrach durch die Konzerte des Musiksommers bekannt. Nach dem Abitur studierte er Medizin und promovierte. Es folgte ein Kapellmeisterstudium in Würzburg.

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