Aber vielleicht das einer anderen, denn zum Frauenbundfasching ins Sebastiani-Haus nach Oberschwarzach waren etwa 150 Frauen gekommen. Männer mussten draußen bleiben. Also gute Chancen für den einsamen Schäfer, aber weniger für die wählerische Bäuerin. Und so beschloss sie: „Wenn ich heut keinen finde, dann gehe ich in die Sendung „Bauer sucht Frau“. Zuvor gab sie den Damen noch wertvolle Tipps, wie sie sich aufhübschen können.
Aus dem „Nähkästchen“ plauderte eine Lebedame (Doris Stegnar). „Ich bin eine Frau, die weiß, was sie will. Ich will nicht jeden und halt auch nicht gleich still. Ich hab meine Prinzipien und halt viel von Moral. Ich frage zuerst nach dem Stamm-Kapital“, sagte sie mit einem süßen Lächeln auf den Lippen. Die Männer lagen ihr zu Füßen und sie nutzte das aus. Freudestrahlend verkündete sie: „Ich hab mit Fleiß und durch männliche Kraft am Ende sogar das Gymnasium geschafft.“ Danach zeigte sie viel Haut und hatte damit Erfolg.
Abschließend stellte sie fest: „Ob arm oder reich, die Männer der Erde sind alle gleich! Sie bilden sich ein, sie wären die Größten. Wenn unsereins will, dann kann sie ihn rösten. So ist halt und bleibt halt, ich find' es nicht schlecht, die Frau auf der Erde das starke Geschlecht. Die Frau ist die Krönung, der Mann ist nur Müll, denn die Frau, die weiß immer genau, was sie will.“ Applaus und zustimmendes Kopfnicken aus dem Publikum. Danach drehte die Lebedame eine Runde durch den Saal und warf mit Konfetti um sich.
Von seiner Goldenen Hochzeit berichtete ein Jubelpaar (Edmunda Keß und Gertrud Haupt) auf amüsante Weise. Die beiden erzählten, wie sie sich mit Kuchen vollstopfen mussten, wie die Gäste an ihnen vorbeidefilierten, wie ihnen der Bürgermeister gratulierte, die Presse kam und die Musik nach der Kirche spielte. „Ich fühl mich noch fit, ich schmeiß' mein Haushalt und mein' Mann gleich mit“, erklärte sie, packte ihren Mann und ging.
Viel Applaus erhielten die Mädchen der Reupelsdorfer Tanzgruppe für ihren Auftritt. Temperamentvoll schwangen sie die Pompons in bester Cheerleader-Manier und sie zeigten gekonnt Hebefiguren. Das Publikum war so begeistert, dass es die Tänzerinnen erst nach einer Zugabe von der Bühne gehen ließ.
Eine flotte Sohle legte auch das Reupelsdorfer Männerballett „Die Hupfdulln“ aufs Parkett.
Durch den Abend führte auf charmante Weise Ingeborg Geldner. Als kleines Dankschön erhielten die Akteure von ihr Faschingsorden. Hauptsächlich wurde aber getanzt. Die Frauen hatten viel Spaß, amüsierten sich gut und konnten hemmungslos zur Musik von Uschi Stahl aus Bad Windsheim das Tanzbein schwingen. Traditionell waren alle maskiert. Großes Thema war „Bauer sucht Frau“. Aber nicht irgendeinen, sondern es musste einer mit Bulldog oder mit Sparbuch sein.
Bis weit nach Mitternacht drehten sich Engelchen mit Teufelchen, Hexen mit Bienen, Orientalinnen mit Matrosen und Käfer mit Schlümpfen auf dem Parkett zum Takt der flotten Musik.