Gedämpft hat das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) die Hoffnung auf zügige Umsetzung eines neuen Innenortkonzeptes für Ballingshausen. Am Kriegerdenkmal soll nach Abriss der dahinter liegenden Liegenschaften freier Blick zur Kirche gewährt werden. So könnte eine "Neue Mitte" für den Ort als Treffpunkt für alle entstehen. In einem Schreiben an die Gemeinde haben sich zuletzt auch Ballingshäuser Vereine für eine Umgestaltung ausgesprochen. Schon 2021 waren bei einem Ortstermin die Wünsche an das ALE herangetragen worden. Im September 2022 gab es noch ein Gespräch mit dem Behördenleiter des ALE.
Kurz vor Weihnachten teile das ALE nun mit, dass die Gemeinde die Anfertigung eines denkmalpflegerischen Erhebungsbogens zu beauftragen und ein Denkmalschutzkonzept anzugehen hat. Fachliche Grundlage sei die Bedeutung der beiden Wohnhäuser, deren Abbruch "kritisch" gesehen wird. Darüber hinaus halte man die Erweiterung des Dorfplatzes für überdimensioniert.

Erst nach Vorlage dieser Unterlagen will das ALE entscheiden, ob eine einfache Dorferneuerung eingeleitet werden kann. Der Bürgermeister empfahl den Antragstellern weiter "am Ball" zu bleiben. Die Erfolgsaussichten würden steigen, wenn die Ämter merken, dass die Bevölkerung hinter geplanten Vorhaben stehe.
Geld für die Jugendförderung
Genehmigt hat der Stadtlauringer Gemeinderat im Zuge seiner freiwilligen Jugendförderung der SG Stadtlauringen Ballingshausen 120 Euro für ein Zeltlager mit zehn Kindern und dem HSV Birnfeld 656 Euro für ein Zeltlager mit 41 Kindern. Ebenfalls genehmigt wurde ein Wohnhausneubau mit Doppelgarage in Altenmünster, Am Feldrain 10. Er wird das erste Hau im neuen Baugebiet sein.
Die Gemeinde hat mit der Teilnehmergemeinschaft Haßbergtrauf (TG) eine Vereinbarung zur Übernahme von 24.000 Euro über die Erstellung gemeinschaftlicher und öffentlicher Anlagen "Denk- und Erinnerungszeichen, Am Plan Oberlauringen" geschlossen. Die TG beteiligt sich mit maximal 12.000 Euro an den entstehenden Gesamtkosten.
"Versäumnisse der Regierung"
Ein gewisses Unbehagen begleitete den Gemeinderat, ob er einem Verzicht auf Geltendmachung von Besoldungsansprüchen für Gemeindebeamte zustimmen soll. Vor allem rückwirkende Nachzahlungen für die vergangenen drei Jahre wurden kritisch gesehen. Im Kern geht es darum, dass insbesondere niedrige Besoldungsgruppen einen angemessenen Abstand zum Grundsicherungsniveau haben müssen, diese wiederum aber auch zu den höheren Besoldungsgruppen. Weil das bayerische Finanzministerium nun festgestellt hat, dass das bayerische Besoldungsrecht diese verfassungsrechtlichen Mindestanforderungen nicht erfüllt, müsste nun jeder einzelne Beamte den Klageweg beschreiten.
Der Gemeinderat sollte nun einen Verzicht auf die Geltendmachung der Ansprüche für die aktuell aktiven Beamten beschließen und Nachzahlungen für die Zeit von 2020 bis 22 vornehmen, um eine Schlechterstellung von Gemeindebeamten zu Staatsbeamten zu verhindern. Markus Kohlhepp konnte nicht nachvollziehen, warum ein Gemeinderat jetzt die Versäumnisse der Regierung nachträglich "heilen und absegnen" soll. Trotz einiger rümpfender Nasen erfolgte die Zustimmung am Ende überraschend einstimmig.
Unter dem Punkt Wünsche und Anträge forderte Holger Krug die Anforderung weiterer Lehrer für die Friedrich-Rückert Mittelschule. Aktuell käme es immer wieder vor, dass ältere Schülerinnen und Schüler den Sportunterricht für jüngere leiten.