Obereuerheim
Einmal quer durch den Hausflur, im Garten links abbiegen, die Wendeltreppe an der Garage hochkraxeln und schon ist man da: im Proberaum der Band Need More Space in Obereuerheim. Groß ist er nicht. Auch wenn der Bandname („Brauchen mehr Platz“) es suggeriert, mehr Platz brauchen Lukas Schäfer, Marcel Seuffert, Jonas Piknias und Andreas Hartling nicht. Alles drin: Instrumente, Mikrophone, Verstärker, Boxen und was der Musiker sonst so braucht. Und spätestens wenn die vier Jungs loslegen, ist der Raum am anliegenden Elternhaus vergessen und man fühlt sich wie beim Open-Air-Konzert.
Angefangen hat alles im Jahr 2008, als sich die damalige Coverband um Sänger Marcel, Drummer Lukas und Gitarrist Andreas auflöste. Da musste eine eigene Band mit neuem Namen und passendem Proberaum her. Ein Jahr später hatten die drei schon erste Lieder geschrieben und in einem Tonstudio zu „einem humanen Preis“ eine Demo-CD aufgenommen. In diesem Jahr kam dann Bassist Jonas dazu. Größter musikalischer Erfolg der 18- bis 20-jährigen Jungs aus Obereuerheim, Bergrheinfeld, Marktsteinach und Löffelsterz war bisher die Teilnahme beim internationalen Band-Contest „Emergenza“. Bis in die dritte Runde sind sie gekommen, spielten sogar im renommierten Batschkapp in Frankfurt.
Alle Melodien komponieren sie selbst, die Texte stammen aus eigener Feder, jeder spielt mindestens ein Instrument. Ihre Musikrichtung: Rock. „Musik voller Energie, die zum Hüpfen animiert“, beschreibt Marcel den Stil. „Es bummst halt einfach“, lacht Lukas. Und das tut es tatsächlich. Wenn die Probe beginnt, wackeln nicht nur die Wände, sondern auch der eigene Fuß im Takt der eingängigen und melodischen Musik. „This Time“ – stark unter Ohrwurmverdacht – ist derzeit der Lieblingssong der Band. In den Texten behandeln sie die unterschiedlichsten Themen, die „Menschen im Kopf haben“. Die Idee zum Song „Home“, erzählt Andreas, ist ihm gekommen, als er abends mit dem Auto auf dem Weg nach Hause war und sich schon auf sein Bett gefreut hat. Eigentlich, so Lukas, geht es in ihren Songs um „alles, außer Liebe“. Über Liebe, da ist sich die Band einig, könne ja jeder schreiben. Sie aber wollen sich von der Masse unterscheiden. Musikalische Vorbilder haben sie zwar mit „Incubus“ und den „Red Hot Chili Peppers“. Dennoch: Sie wollen ihr „eigenes Ding“ durchziehen.
Besonders stolz ist „Need More Space“ darauf, mit Schüler Marcel einen Top-Sänger in den eigenen Reihen zu haben. Und zusammen mit ihm wollen die Auszubildenden Jonas und Andreas sowie Lukas, der gerade sein Abitur gemacht hat, hoch hinaus: „Wir wollen keine Provinz-Band bleiben.“ Am vergangenen Wochenende haben sie bei Umsonst & Draußen in Würzburg gerockt. Im August soll das erste Studio-Album aufgenommen werden. Auftritte beim Internationalen Straßenmusikfestival in Würzburg und beim Pflasterklang in Schweinfurt folgen im September. Der große Traum bleibt: Ein eigenes Foto an der Wand im Batschkapp, wo alle Größen der Musikszene, die dort schon aufgetreten sind, verewigt sind.
ONLINE-TIPP
Informationen zur Band und eine Liste der Auftritte unter www.myspace.com/needmorespacemusic.