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SCHWANFELD: Bandkeramikmuseum: „Das hat volle Kanne Spaß gemacht“

SCHWANFELD

Bandkeramikmuseum: „Das hat volle Kanne Spaß gemacht“

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    Was war das? Wie funktioniert das? Kann ich auch mal? Die Klasse 5c der Auenschule Schweinfurt besucht mit ihrer Lehrerin Diana Hick das Bandkeramikmuseum und taucht ein in die Welt vor 7500 Jahren. Die Steinzeitklamotten sind der Renner: Leinengewänder, Filzhüte, Sandalen. Ruckzuck ist der Fundus anprobiert.

    Roland Müller, einer der ehrenamtlichen Führer, erzählt den Kindern, wie die Menschen damals Bäume gefällt haben, lässt sie die Äxte und Messer ausprobieren, beantwortet geduldig Fragen. Die Kinder haben sich in der Schule im Fach GSE (Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde) schon ein bisschen mit der Steinzeit beschäftigt. In den Kleidern der Menschen rumzulaufen, wie sie Mehl zu mahlen: Das macht Spaß. Wie lange es dauert, bis aus ein paar Körnern Mehl wird, das beeindruckt die Kinder, sagt Führerin Karin Neubauer. Jeder bekommt ein Tütchen, in dem er sein selbstgemaltes Mehl mitnehmen kann. Wie immer der Renner. Benno Engel zeigt nebenan, wie die Maschine funktioniert, die in den 50er Jahren die Spreu vom Weizen getrennt hat.

    Führungen gut gebucht

    Im Oktober wurde das Museum eröffnet, es läuft gut, sagt Bürgermeister Richard Köth. „Die Leute rennen uns die Bude ein.“ Die Führungen sind gut gebucht, Vereine, Gruppen, Schulen kommen in Deutschlands ältestes Dorf, um zu erleben, wo der moderne Mensch herkommt. Zu den regulären Öffnungszeiten an den Sonntagen ist das Museum auch gut besucht. „Mit so einem Museum die verschiedensten Gruppen anzusprechen, ist eine wunderbare Geschichte“, sagt Richard Köth.

    Ein Blick ins Gästebuch zeigt, dass das Konzept aus Erfahren, Anfassen, Erleben gut ankommt. „Vielen Dank für die lebendige Geschichtsstunde“, haben Besucher geschrieben. Oder: „Man hat etwas gelernt über seine Wurzeln“, „Respekt, ich komme wieder“, Einfach schön“,„Voll cool, wir haben Mehl gemahlen. Das hat volle Kanne Spaß gemacht.“

    Das Museum ist in einen lebendigen Prozess eingebunden, soll sich verändern, weiterentwickeln. Zur Zeit wird an einem runden Tisch über ein museumspädagogisches Konzept nachgedacht, das sich speziell an Kinder und Jugendliche richtet, sagt Richard Köth. Schulen und Uni sind mit im Boot. Dabei soll es wie im Museum nicht nur um ein Erlebnis gehen, sondern auch um Hintergrund. Eine Idee: das Thema Wasserversorgung aufgreifen, von der Zeit der Bandkeramiker bis jetzt. „Meine Mutter hat das Wasser noch auf dem Rücken vom Brunnen heimgeschleppt“, erinnert sich Köth. Einfach einen Hahn aufdrehen, dann kommt Wasser – so lange ist das noch nicht selbstverständlich. Hausbau wäre auch ein Thema, das die Generationen und Epochen verbinden könnte.

    Exkursionen, Spaziergänge wären ein weiterer Punkt, Schwanfeld zu präsentieren. Köth spricht von Synergieeffekten, die es zu nutzen gilt. Auch noch in Arbeit: eine kleine Broschüre über das Museum. „Habt ihr was zum Mitnehmen“, fragen Besucher öfter, die zuhause noch mal nachlesen wollen, was sie gesehen haben.

    Am Museumstag am 15. Mai sind die Schwanfelder natürlich auch dabei – vielleicht mit der Aktion „Nachts zurück in die Steinzeit“. Im Fackelschein zur Grabungsstätte laufen, dort vielleicht von einem Bandkeramiker begrüßt werden – hört sich spannend an. Einen großen Auftritt haben die Bandkeramiker auch am 3. Oktober. Der Frankenbund richtet seinen ersten Thementag in Schwanfeld aus. Köth verspricht sich eine spannende Sache, bei der die Schwanfelder mal wieder zeigen können, wie sie zusammenhalten.

    Das Museum ist an jedem Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppenführungen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche sind nach Voranmeldung möglich. Infos bei der Verwaltungsgemeinschaft während der üblichen Öffnungszeiten Tel. (0 93 84) 9730-0, im Rathaus Tel. (0 93 84) 9717-0) oder per E-Mail an info@schwanfeld.de oder richard@koeth-schwanfeld.de

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