Wer nicht persönlich dabei sein konnte, sah Barbara Engels erstes Mal in Schweinfurt auf den Online-Plattformen Instagram, Snapchat und Facebook: Dort begleitete der Schweinfurter Designer und Blogger Maximilian Seitz den Besuch seiner seit der Miss-Ostdeutschland-Wahl 2016 guten Freundin auf allen Kanälen.
Engel fuhr am Mittwochabend vom Schweinfurter Hauptbahnhof, wo sie aus Berlin angekommen war, mit einer weißen Stretchlimo vor. Um dem Fuhrpark-Sponsor gerecht zu werden, folgte ein Foto mit dem Chauffeur. Dann ein paar Schnappschüsse der Fußgänger in der Kesslergasse, die sehen wollten, wer aus dem langen Auto steigt. Dann schritt die Ex-Frau von Schauspieler Bernd Herzsprung, die Fernsehabhängigen als Sechsplatzierte aus der dritten Staffel des RTL-Dschungelcamps 2008 bekannt ist, am Popcornstand vorbei in die Herrenboutique.
Märchen mit fröhlichem Ton und ohne Gewalt
Seit Tagen hatte Stefan Neumann in der Auslage seines Ladens „Rohbau“ Engels Auftritt beworben: „Dschungelstar Barbara C. Engel liest aus ihrem Kindermärchenbuch“, stand da. Nicht jeder Schweinfurter wusste mit dem Gesicht unter obligatorischem Hut oder mit dem Nachnamen etwas anzufangen. „Wer kommt da?“, war es noch kurz vor der Veranstaltung vor dem Eingang zu vernehmen.
Angekündigt war eine Kinderbuchlesung – entsprechend überrascht war Engel, als sie den mit Rotem Teppich und Pressefotowand ausstaffierten Verkaufsraum betrat: „Das find ich ja toll: Sogar Kinder“.
Mit Ross Antony ist Engel noch gut befreundet
Rund fünf von ihnen saßen auf Kissen vor dem Lesethron, auf dem Barbara Engel später für rund 20 Minuten platznehmen würde. Die zweifache Mutter las wie früher für ihre inzwischen erwachsenen Töchter.
An Stehtischen und Umkleidekabinen lauschten auch Freunde des Hauses, vielleicht 30. Immerhin waren lokale Medien, von Fernsehen, Radio bis Zeitung, gekommen. Keines vergaß, Engel zum Dschungelcamp zu befragen (Kurz und knapp: die aktuelle Staffel gefällt ihr nicht, mit ihrem Dschungelkönig Ross Antony ist sie noch heute befreundet).
Buchexemplare sind beim Verlag vergriffen

„Sie hätte auch aus dem Dschungelbuch lesen können“, so ein Vorschlag eines Zuhörers vor Lesungsbeginn. Stattdessen las Engel aus Antiquariaten gesammelte Märchen, solche mit fröhlichem Unterton und ohne Gewalt: zum Beispiel Engels Lieblingsmärchen über König Pipo, dessen Reichtum nur Schwindel war. „Geld ist nicht alles“, resümierte Engel, die an dem Buchprojekt nach eigenen Angaben zugunsten des Kinderschutzbunds nichts verdient. Die zwischenzeitlich ungeduldigen Kinder, holte sie charmant-bestimmt wieder ins Märchenboot mit Sätzen wie „Hör zu, das wird noch lustig“.
Buchexemplare zum Kaufen und Signierenlassen gab es keine an diesem Abend – die seien beim Verlag vergriffen, erklärte Engel. Doch sie versprach, einige mit Unterschrift nach Schweinfurt in die Herrenboutique in der Kesslergasse zu schicken.