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SCHWEINFURT: Bauer will die FOS/BOS an einem Ort

SCHWEINFURT

Bauer will die FOS/BOS an einem Ort

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    Neuer Schul-Chef: Harald Bauer wurde zum 1. August zum Leiter der Friedrich-Fischer-Schule (FOS/BOS) Schweinfurt berufen.
    Neuer Schul-Chef: Harald Bauer wurde zum 1. August zum Leiter der Friedrich-Fischer-Schule (FOS/BOS) Schweinfurt berufen. Foto: Fotos: Stefan Sauer

    Der Schulleiter ist neu, die Probleme sind die alten. Wie schon sein Vorgänger Wolfgang Klaus, sieht auch der neue Schulleiter Harald Bauer, die räumliche Spaltung der FOS/BOS – Hauptgebäude in der Goethestraße, neun Klassen in Dittelbrunn – sehr kritisch. Den Schülern in Dittelbrunn sei so kaum eine Identifizierung mit „ihrer“ Friedrich-Fischer-Schule möglich, organisatorisch und technisch sei die Außenstelle abgehängt.

    Und: Der muffige, im Toilettenbereich regelrecht stinkende „Ofra“-Anbau, in dem seit vielen Jahren gleichwohl 15 Klassen unterrichtet werden, sei eine nicht zeitgemäße „Baracke“, die unbedingt ersetzt werden müsste. Bauer will zwar nicht mit Maximalforderungen ankommen – im Zweckverband FOS/BOS mit der Stadt und dem Landkreis Schweinfurt als Mitglieder dürfte sein Wunsch gleichwohl genau so aufgefasst werden: Er möchte alle gut 1100 Schüler in den 44 Klassen am Schulgelände in Schweinfurt haben, um sie mit seinen 75 Lehrern optimal unterrichten und auf das Abitur vorbereiten zu können.

    Keine Entspannung in Sicht

    Neben Sport hat Bauer Wirtschaftswissenschaften fürs Lehramt an Gymnasien studiert und deshalb Verständnis für wirtschaftliche Argumente. „Aber man kann nicht immer Kinder als höchstes Gut und Bildung als ihr wichtigstes Kapital anpreisen – aber Geld darf es nicht kosten.“ Es gebe bauliche Möglichkeiten, um mit überschaubaren Mitteln in relativ kurzer Zeit etwas hinzustellen, so der neue Schulchef, „zum Beispiel in Holzständerbauweise“.

    Platz genug wäre in der Goethestraße, um für alle Schüler hier Räume zu schaffen, meint Bauer. Er sieht auch nicht, dass an der FOS/BOS die Schülerzahlen aus demografischen Gründen in absehbarer Zeit sinken könnten, so wie an Grund- und Hauptschulen. Der „Neue“ an der Friedrich-Fischer-Schule ist jetzt 55, „ich habe noch zwölf Jahre zu arbeiten, in dieser Zeit wird es keine Entspannung geben“, sagt er.

    Leider seien die Schüler der Fach- und Berufsoberschulen in einem Alter, in dem sich deren Eltern nicht so stark für ihre Interessen und Nöte engagierten als in Realschulen und Gymnasien, aber die FOS/BOS Schweinfurt bringe in diesem Schuljahr 647 junge Menschen zur fachgebundenen Hochschulreife – mehr als alle Schweinfurter Gymnasien zusammen. Diesen jungen Menschen sollte man auch bestmögliche Lernbedingungen bieten.

    Von den 44 Klassen sind derzeit 15 im uralten, modrig duftenden „Ofra“-Bau beherbergt, neun nach Dittelbrunn ausgelagert und zwei ins benachbarte Kolpinghaus. Damit ist für 26 Klassen – weit mehr als die Hälfte – „die Unterrichtssituation nicht ideal“, sagt Bauer. In Dittelbrunn etwa sei moderner Technikeinsatz im Unterricht, etwa mit Animationen, kaum möglich, weil die Fachräume fehlten. Kommunikationstechnisch etwa seien die neun 12. Wirtschaftsklassen von FOS und BOS vom Intranet der Schule abgehängt und vom Schulgeschehen in der Goethestraße abgeschnitten. Ein Sekretariat gebe es dort auch nicht.

    Und: Schüler, die nicht mit eigenem Auto kommen, sondern auf den Bus angewiesen seien, „stiegen zunächst an der Ignaz-Schön-Straße aus, dann um in einen Bus zum Roßmarkt und dort in einen weiteren Richtung Dittelbrunn. Dort sei der Unterrichtsbeginn schon auf 8.15 Uhr gelegt worden, und trotzdem kämen Bus fahrende Schüler noch zu spät. Immerhin gebe es positive Rückmeldungen seitens der Gemeinde bezüglich der Autoparkerei. Er habe die Schüler gebeten, am Marienbachzentrum zu parken und nicht in Wohnstraßen, so Bauer. Das hatte in der Vergangenheit zu Ärger bei Anwohnern geführt.

    „Wertschätzender Umgang“

    Gegenseitiger Respekt und ein „wertschätzender Umgang“ sind Harald Bauer besonders wichtig, dazu offene, lebendige und frühzeitige Kommunikation zu allen Themen, Wünschen, Bedenken oder Kritik. Von den Kollegen und Schüler, sei er „sehr angenehm empfangen worden“. Als eine seiner ersten Maßnahmen hat er ein vierköpfiges Lehrerteam gebildet, das sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert: Betreuung und Pflege der schuleigenen Homepage, des Intranets, Medienkontakte. Ob und in welchem Umfang es sinnvoll ist, sich in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter zu bewegen, das soll in Ruhe eruiert werden.

    Demnächst wird Bauer erste Gespräche mit den Spitzen des FOS/BOS-Zweckverbandes führen, OB Sebastian Remelé und Landrat Harald Leitherer. Für seinen Hauptwunsch – nur eine FOS/BOS in der Goethestraße – sind sie die richtigen Ansprechpartner. Letztes Jahr sei er Mitglied eines Evaluationsteams gewesen, das auch die Friedrich-Fischer-Schule bewertet hat. Als klare Mängel seien damals der „Ofra“-Bau und die Dittelbrunner Auslagerung angesprochen worden. Damals, so Bauer, „wusste ich noch nicht, dass ich in Schweinfurt Chef werde“.

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