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SCHWEINFURT: Baufirma Tasch zahlungsunfähig

SCHWEINFURT

Baufirma Tasch zahlungsunfähig

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    Insolvent: Die Baufirma Tasch in der Niederwerrner Straße 19, die letztes Jahr noch ihr 100-Jähriges gefeiert hat.
    Insolvent: Die Baufirma Tasch in der Niederwerrner Straße 19, die letztes Jahr noch ihr 100-Jähriges gefeiert hat. Foto: Foto: Waltraud Fuchs-Mauder

    Letztes Jahr erst hat die Bauunternehmung Adam Tasch GmbH & Co. KG in der Niederwerrner Straße 19 noch stolz ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert – in Kürze wird es sie wohl nicht mehr geben. Sie hat Insolvenzantrag gestellt, die vorläufige Insolventverwaltung hat das Amtsgericht Schweinfurt jüngst angeordnet. Tasch-Geschäftsführer Burkhard Löhe wie der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Herrmann (Würzburg) sehen kaum Chancen auf Rettung des Unternehmens, wie sie gestern auf Anfrage dieser Zeitung sagten.

    Laut Geschäftsführer Löhe war das Jubiläumsjahr 2013 noch „das operativ erfolgreichste Jahr seit langem“. Als Grund für die Insolvenz nennt er „ein Finanzierungsproblem“ sowohl auf Bauherren- als auch auf Lieferantenseite. „Wir haben Anspruch auf Gelder gehabt, sind aber kurzfristig an diese nicht rangekommen“, so Löhe. Die mangelnde Liquidität habe schließlich zur Zahlungsunfähigkeit geführt. Löhe bestätigt Herrmanns Aussage, dass besonders wichtige Mitarbeiter, wie Bauleiter und Vorarbeiter, die Firma schon verlassen hätten. Nachdem sie derzeit gute Chancen am Markt hätten sehe er schwarz, was eine Fortführung der Baufirma Tasch betrifft.

    Viel Masse ist nicht zu erwarten

    Diesbezüglich ist der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Herrmann keinen Deut optimistischer. Was sind die Insolvenzgründe? Herrmann sieht mehrere: Nach dem Insolvenzantrag der Würzburger Baufirma Löhe im Frühjahr letzten Jahres sei das Bauunternehmen Tasch, das über eine Erbschaft an Löhe gegangen sei, in seiner Kreditwürdigkeit zurückgestuft worden.

    Dazu sei gekommen, dass aktuell bei einem großen Bauprojekt in Schweinfurt ein Wasserschaden aufgetreten sei, verursacht von einem Subunternehmen, das aber in Insolvenz geraten sei. Nun halte der Bauherr der Firma Tasch gegenüber Zahlungen zurück, so lange sich Versicherungen nicht einigen könnten, wer für den Schaden einzutreten habe. Ein Auftragsmangel komme weiter hinzu. Und: Bei den Lieferanten sei der Ruf in letzter Zeit auch nicht mehr der beste gewesen. Wegen Zahlungsschwierigkeiten habe es Material oft nur per Vorkasse gegeben.

    Herrmann sieht folglich keine große Chance fürs Weitermachen nach einer Insolvenzeröffnung. Die will er noch in diesem Monat erreichen. Der Zeitraum für die Zahlung des Insolvenzausfallgeldes durch die Arbeitsagentur läuft dann nämlich aus. Seit April schon kann die Tasch GmbH & Co. KG die Löhne nicht mehr zahlen und die Arbeitsagentur springt ein – aber nur drei Monate, bis einschließlich Juni.

    Mit viel Masse rechnet Insolvenzverwalter Herrmann nicht. Altforderungen seien an die Banken abgetreten, „aber für eine Insolvenzeröffnung wird's wohl reichen“.

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