Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

EBRACH: Baumwipfelpfad: Begehung im engsten Kreis

EBRACH

Baumwipfelpfad: Begehung im engsten Kreis

    • |
    • |
    Der um die Buche gebaute Aussichtsturm: Außen herum winden sich die Lauframpen über eine Strecke von 640 Metern bis nach oben auf über 40 Meter Höhe.
    Der um die Buche gebaute Aussichtsturm: Außen herum winden sich die Lauframpen über eine Strecke von 640 Metern bis nach oben auf über 40 Meter Höhe. Foto: Fotos: Norbert Vollmann

    Die erste richtige Besteigung des über 40 Meter hohen Turmes als Herzstück des künftigen Baumwipfelpfades Steigerwald im Wald auf dem Radstein war in der Tat ein im wahrsten Sinne des Wortes „erhebender Augenblick“. Als solchen erlebte ihn dann auch Bambergs Landrat Johann Kalb seinen eigenen Worten zufolge als er jetzt das erste Mal ganz oben auf der Aussichtsplattform stand.

    Der Termin bot außerdem einen Vorgeschmack darauf, wie es aussehen wird, wenn die Besucher die 640 Meter auf den außen herum führenden Lauframpen des kelchartigen Turmes zur obersten Ebene hinaufpilgern.

    Denn neben den offiziellen „Erstbesteigern“ nutzten die Mitarbeiter des Forstbetriebs Ebrach die jährliche Betriebsversammlung, um sich an dem Tag einen Eindruck von der Aussicht in das vom Standort am Radstein aus brüderlich auf Ober- und Unterfranken aufgeteilte Steigerwaldrund zu verschaffen.

    So herrschte reger Auf- und Abstieg-Betrieb auf dem Turm, der somit gleichermaßen seine erste Belastungsprobe an diesem Tag bestand. Die Begehung galt allerdings nicht nur dem Turm, sondern dem bis zu 25 Metern über dem Waldboden verlaufenden, 1150 Meter langen Baumwipfelpfad insgesamt. Denn der ist nun im Rohbau fertig und somit durchgehend begehbar.

    Die Bevölkerung aus ganz Franken nimmt indes schon regen Anteil an dem spektakulären Bauprojekt und künftigen Ausflugsziel, wie die Kennzeichen auf dem bei schönem Wetter am Wochenende prall gefüllten Parkplatz an der B 22 auf dem Radstein verraten.

    Bis zur offiziellen Eröffnung am 19. März 2016 wird allerdings noch so manches am Pfad selbst, vor allem aber am Gastronomie- und Verwaltungsgebäude am Waldeingang neben dem großen Wanderer- und Besucherparkplatz zu tun sein.

    Darauf verwies auch eingangs die Leiterin des Baumwipfelpfades, Miriam Langenbucher, als sie sagte: „Sie sollen alle einen Eindruck davon bekommen, was hier entstanden ist und was hier noch entstehen wird.“

    Neben dem endgültigen Ausbau des Baumwipfelpfades als auch des Gastronomie- und Verwaltungsgebäudes stehen vor allem noch die Personalrekrutierung und auch eine rechtzeitige Sicherheitsübung mit den Rettungskräften vor der Eröffnung auf dem Programm.

    Dem für das Projekt zuständigen Leiter der Immobilienabteilung der Bayerischen Staatsforsten in der Zentrale in Regensburg, Reinhard Strobl, ist jedenfalls allerdings schon einmal ein großer Stein vom Herzen gefallen. Bekanntlich waren die Staatsforsten in die Bresche gesprungen, nachdem der private Investor aus dem Bayerischen Wald kurz vor der Zielgeraden überraschend noch aus dem bereits weit gediehenen Projekt ausgestiegen war.

    Vor allem die erforderliche Umstellung bei der Ausschreibung der Bau- und Lieferaufträge von einem aus der privaten Wirtschaft kommenden Unternehmen auf einen öffentlich-rechtlichen Auftraggeber erwies sich als zeitraubend.

    Ein sichtlich zufriedener und glücklicher Reinhard Strobl stellte deshalb jetzt mit großer Genugtuung fest: „Obwohl es etwas gedauert hat, bis wir in die Gänge gekommen sind, hat alles minutiös beim Bau geklappt. Besser hätte es nicht laufen können. Wir liegen sowohl von der Zeit als auch von den Kosten her voll im Plan. Der Winter kann kommen.“

    Im Januar werde auch das Verwaltungsgebäude soweit gediehen sein, dass sowohl Mariam Langenbucher als auch ihre Stellvertreterin, Marketingfachfrau Stefanie Hofmann, wie geplant, zum 1. Februar ihre Büros auf dem Radstein beziehen können.

    Der Dank von Landrat Kalb galt zu allererst den Bayerischen Staatsforsten dafür, „dass sie so ein tolles Werk in den Steigerwald gebracht haben.“ Die erwarteten 150 000 bis 200 000 Besucher im Jahr bedeuten laut Kalb einen „dramatischen Schub für die Attraktivität der Region und deren Entwicklung, was insbesondere den Tourismus anbelangt.“

    Der stellvertretende Landrat der Haßberge und Geschäftsführer des Trägervereins für das Steigerwald-Zentrum – Nachhaltigkeit erleben in Handthal, Oskar Ebert unterstrich: „Wir sind voll begeistert von dem sehr gelungenen Werk“. Er dankte sowohl den Staatsforsten als auch der Bayerischen Staatsregierung „für die Mittel, die bereits in die Region geflossen sind“.

    Allein für den Baumwipfelpfad sind es alles in allem acht Millionen Euro, die investiert werden. Es sind jedenfalls alle Voraussetzungen geschaffen, „dass die Region partizipiert“, so Reinhard Strobl.

    Oskar Ebert forderte dazu auf, die sich bietende Chance zu nutzen, fügte aber selbstkritisch an: „Nun liegt es an uns hier selbst, die Wertschöpfung zu halten, damit die Steigerwald-Region gewinnt.“

    Auch für Förster selbst ist es immer wieder toll, von oben in und über die Kronen schauen zu können.

    Diesmal zeigte sich mit Andreas Leyerer der fachliche Leiter des künftig eng mit dem Baumwipfelpfad verzahnten Steigerwald-Zentrums – Nachhaltigkeit erleben in Handthal von dem Blick auf die „gemischten, abgestuften Wälder“ trotz fortgeschrittener Jahreszeit begeistert. „Hier ist die Wald-Welt noch in Ordnung“, stellte er fest. Damit spielte er auf ausgebliebene Kahlschläge ebenso an wie auf das Nichtvorhandensein von Monokulturen in diesem Bereich.

    Nach längerer Suche nach einem geeigneten Pächter aus der Region für die Gaststätte mit dem großen Biergarten zeichnet sich übrigens inzwischen ebenfalls eine Lösung ab. „Es sieht gut aus“, deutete Reinhard Strobl vielversprechend am Rande der Begehung an.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden