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HANDTHAL: Baumwipfelpfad im Steigerwald erst 2015

HANDTHAL

Baumwipfelpfad im Steigerwald erst 2015

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    Verzögert sich: der geplante Baumwipfelpfad im Steigerwald.
    Verzögert sich: der geplante Baumwipfelpfad im Steigerwald. Foto: Illustration: Architekt Josef Stöger

    Dass der ehrgeizige Zeitplan sowohl für die Errichtung des staatlichen Steigerwaldzentrums bei Handthal, in dem künftig die nachhaltige Forstwirtschaft abgebildet werden soll, als auch für den Bau des über der Bezirksgrenze am Radstein bei Ebrach geplanten, eng mit der Informations- und Bildungsstätte bei Handthal verzahnten Baumwipfelpfades Steigerwald nur noch schwer einzuhalten ist, war mittlerweile kein Geheimnis mehr. Dass der Termin für die Eröffnung des von einem privaten Investor gebauten Bauwipfelpfades aber derart nachhaltig ins Wanken gerät und vom Sommer 2014 auf das Frühjahr 2015 verschoben werden muss, damit war indes so nicht zu rechnen.

    Wer sich schon auf das Erlebnis in luftiger Höhe im Ebracher Forst gefreut hat, muss sich also noch bis zum nächsten Jahr gedulden. Baubeginn für den Baumwipfelpfad im Steigerwald auf Staatsgrund am Radstein soll aber auf jeden Fall noch in diesem Jahr sein. Die Eröffnung des vom Freistaat Bayern finanzierten Steigerwaldzentrums in Handthal war schon zuvor auf den September 2014 als den jetzt angestrebten Zeitpunkt verschoben worden.

    Noch beim Neujahrsempfang der Marktgemeinde Ebrach hatte Bürgermeister Max-Dieter Schneider bekräftigt, dass der Baumwipfelpfad kommen wird, und betont, schon in den nächsten Wochen würden die Arbeiten für die Infrastrukturmaßnahmen rund um den Baumwipfelpfad wie den Parkplatz oder die Linksabbiegespur an der B22 am Radstein ausgeschrieben, damit im zeitigen Frühjahr Baubeginn sein könne. Das ist aber inzwischen, wie man jetzt weiß, schon wieder Schnee von gestern.

    Für eine gewisse Ernüchterung und eine realitätsnahe Einschätzung der Dinge hatte bei den Beteiligten eine Besprechung beim zuständigen Planungsbüro Höhnen & Partner in Bamberg gesorgt. Sie fand am 10. Januar statt und damit am gleichen Tag, als beim Markt Ebrach und dem Investor, Die Erlebnis Akademie AG in Bad Kötzting, schon mit einiger Verzögerung die Baugenehmigung für den Baumwipfelpfad eingegangen war. Das Landratsamt Bamberg hatte den Bauantrag mit Datum vom 7. Januar nach der abschließenden technischen Prüfung durch das Bauamt bewilligt.

    Nach dem Treffen mit dem Planungsbüro war klar, dass ein größeres Zeitfenster insbesondere im Hinblick auf die Fertigstellung der benötigten Infrastruktur (Parkplatz, Abbiegespur, Erschließung etc.) erforderlich ist, da es hierbei teilweise zu Überschneidungen kommt, die es nicht erlauben, nebenher auf den Baustellen zu arbeiten.

    Bevor die Baumaschinen überhaupt am Radstein für diese Maßnahmen anrollen können, müssen die Arbeiten unter Einhaltung bestimmter Fristen zudem noch öffentlich ausgeschrieben, die eingegangenen Angebote geprüft und schließlich die Vergabe vorgenommen werden, was ebenfalls einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt. Das Gespräch mit dem zuständigen Planungsbüro hatte so unter dem Strich ergeben, dass mit der Fertigstellung der für das Projekt zwingend notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen, die durch die Bayerischen Staatsforsten umgesetzt werden, erst zum Ende des Jahres 2014 zu rechnen ist.

    Bei Betrachtung all dieser Faktoren, hinzu komme die erwähnte verschobene Eröffnung des Steigerwalds-Zentrums auf September, sei eine Eröffnung des Baumwipfelpfads Steigerwald im Jahr 2014 nicht realisierbar, heißt es hierzu seitens des Investors, Die Erlebnis Akademie AG. „Ziel ist es daher jetzt im Frühjahr 2015 mit einem rundum fertig gestellten und betriebsbereiten Baumwipfelpfad an den Start zu gehen, ohne dass Provisorien genutzt werden müssen oder Teile der Anlage noch im Bau sind“, so Vorstandssprecher Bernd Bayerköhler in der Pressemitteilung.

    Er stellt bei dieser Gelegenheit auch nochmals klar und heraus, dass er die hervorragende Vorarbeit der Gemeinde Ebrach gerne in 2014 umgesetzt hätte. „Aber verantwortungsbewusste Umsetzung bedarf leider manchmal eines längeren Vorlaufs als geplant“, so Bayerköhler.

    Die Erlebnis Akademie AG will die gewonnene Zeit nun auch nutzen, um die komplexen Verhandlungen zur Finanzierung des Projekts mit einem Volumen von 4,3 Millionen Euro zum Ende des ersten Quartals des jetzt begonnenen Jahres abschließen zu können und dann freie Hand für die Vergabe der Aufträge zu haben, die bereits in der Vorplanung sind, wie es weiter aus der Zentrale des Unternehmen heißt, der Marktführer in Sachen Baumwipfelpfade in Deutschland und Tschechien ist.

    Wie bereits berichtet, sind die Planung und Statik für den Baumwipfelpfad mit dem 40 Meter hohen Aussichtsturm fertig und auch die Agentur Impuls-Design wurde bereits mit der didaktischen Konzeption betraut. Die reine Bauzeit für den Baumwipfelpfad selbst wird analog zu den bereits in Deutschland und Tschechien von dem Unternehmen aus dem Bayerischen Wald umgesetzten Projekten mit drei bis dreieinhalb Monaten veranschlagt. Dann werde die modernste Version ihrer Baumwipfelpfade im Steigerwald stehen, so Vorstandssprecher Bayerköhler seitens Die Erlebnis Akademie AG.

    Den jetzigen Zeitplan mit dem Baubeginn 2014 und der Fertigstellung und Eröffnung im Frühjahr 2015 hält nach dem Gespräch mit dem Planungsbüro inzwischen auch Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider für „eine realistische Sichtweise“. Max-Dieter Schneider in Anbetracht der neuen Sachlage: „Alles andere ist schon technisch kaum machbar. Das zieht sich, wie wir zur Kenntnis nehmen mussten.“

    Die Gemeinde selbst habe jedenfalls ihre Hausaufgaben gemacht und stehe Gewehr bei Fuß, was den ihr zukommenden Part etwa bei der Erschließung anbelangt, wie der Bürgermeister versichert.

    Baumwipfelpfad Steigerwald

    Rund 1150 Meter lang soll der mit verschiedenen umwelt- und naturpädagogischen Stationen bestückte Baumwipfelpfad am Radstein zwischen Ebrach und Breitbach werden. Er dient dazu, im Rahmen eines eng mit dem künftigen Steigerwald-Bildungszentrum für nachhaltige Forstwirtschaft in Handthal abgestimmten Gesamtkonzepts den Steigerwald und seine Holzarten zu präsentieren.

    Der Steg führt in einer Höhe von zwei bis 24 Metern über den Waldboden. Hauptattraktion wird der über 40 Meter hohe Aussichtsturm sein. Der Aufstieg erfolgt über eine 640 Meter lange Rampe, die an der Außenseite entlang hoch zur Plattform führt. Von dort oben genießen Besucher einen Panoramablick in den Steigerwald und das Steigerwaldvorland.

    Das Gastronomie- und Verwaltungsgebäude soll im Wald auf dem Weg vom Parkplatz zum Eingang des Baumwipfelpfades entstehen.

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