Teil der großen Baumaßnahme am Berufsschulzentrum (BSZ) Alfons Goppel ist die Generalsanierung der Turnhalle aus dem Jahr 1976/77. Nach umfangreichen Voruntersuchungen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen wurde von der Regierung von Unterfranken die Sanierung der Zweifeldhalle genehmigt und mit einer Förderzusage beschieden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Der Kreisausschuss hatte diese Sanierungsmaßnahme zusammen mit dem Neubau des BSZ in seiner Sitzung am 21. Januar 2020 genehmigt.
Die Maßnahme im Überblick: Während die Baumaßnahmen für den Neubau des BSZ bereits im November 2020 nach Vorbereitung des Baufeldes und der Gründung begonnen hätten, seien die ersten Rückbauarbeiten an der Turnhalle im März 2021 gestartet.
Vertreter des Landratsamtes sowie beteiligter Baufirmen und Planungsbüros machten sich in der vergangenen Woche vor Ort ein Bild vom Fortschritt des Projekts: "Die Maßnahme ist eine gesonderte Betrachtung wert aufgrund ihrer technischen Komplexität und auch aufgrund ihrer Dimension", sagte Landrat Florian Töpper. Es gehe darum, die Zweifeldhalle "von ihrem Volumen her erhalten zu können". Denn der Bedarf an Hallen dieser Größenordnung im Raum Schweinfurt sei hoch, schreibt das Landratsamt.
Insofern sei die Turnhallengeneralsanierung "mehr als eine Nebenbaustelle" des BSZ-Neubaus, der nur wenige Meter entfernt entstehe. Wenngleich die Sanierung mit sehr hohem Aufwand verbunden sei, so ist Diplom-Ingenieurin Susanne Baur vom beauftragten Planungsbüro B&O Concept überzeugt: "Der Erhalt der Zweifachfläche war die richtige Entscheidung."
Vollständiger Rückbau
Das Gebäude wird bis auf den Stahlbeton-Rohbau und die großen Holzleimbinder der Dachkonstruktion vollständig rückgebaut, heißt es in der Pressemitteilung. Der angebaute Fahrradkeller werde abgerissen, da an dieser Stelle Flächen für den Unterricht zur Bewegungserziehung (Räume für Praxis- und Theorieunterricht) entstünden. Um die nach Raumprogramm notwendigen Räume zu schaffen, werde der bestehende Umkleidekern umstrukturiert.
Die beiden Sporthallenhälften bekommen je einen Zugang vom Turnschuhgang aus. Am Haupteingang werden die Treppen aufgelöst und ein ebenerdiger Eingang geschaffen. In diesem Bereich werden künftig die Besuchertoiletten angeordnet, schreibt das Landratsamt.
Zusätzliche Geräteräume
Die zusätzlichen SBE-Räume (SBE steht für Sport- und Bewegungserziehung) würden ebenerdig auf der Ostseite der Halle, im Bereich des bisherigen Fahrradkellers, angeordnet. Hierfür sei aus technischen Gründen der Teilrückbau des Bestandes notwendig. Zwei zusätzliche Geräteräume gebe es auf der Nordseite zum Lückenschluss der Ecken.
Für das Lüftungsgerät wurde vom Planungsbüro REA eine bauliche Erweiterung auf der Westseite des Sanitärtraktes für das Lüftungsgerät geplant. Die Planung der komplett neuen Elektroinstallation und Versorgung von der benachbarten Trafostation erarbeitete das Ingenieurbüro Pfister.
Flachdach empfohlen
Die Dachkonstruktion der Turnhalle sollte ursprünglich erhalten werden. Nach Überrechnung des Tragwerkes mit den notwendigen Sanierungsmaßnahmen wurde vom Statiker Krebs + Kiefer in Zusammenhang mit aktuell zu berücksichtigenden Lastannahmen der Rückbau der Walmdachaufsattelung und Umbau zum Flachdach empfohlen, schreibt das Landratsamt: Hierzu wurden vom Architekturbüro B&O Concept verschiedene Varianten aufbereitet. In Abhängigkeit von den Festlegungen der Bauleitplanung konnte ein Flachdachaufbau festgelegt werden, was sich positiv auf die Gewichtssituation des neuen Daches auswirkt.
Die planmäßige Fertigstellung der Turnhallensanierung sei für Herbst 2022 vorgesehen. Die aktuelle Lage in Teilbereichen des Baustoffmarkts lasse dieses ohnehin ehrgeizige Ziel jedoch nicht einfacher erreichbar werden. Das gesamte Projektteam und alle beteiligten Firmen stünden vor einer besonderen Herausforderung, die immer wieder kreativen Umgang mit neuen Situationen erfordere.