Schulleiterin Johanna Bonengel hatte schon gehofft, dass die Generalsanierung des Bayernkollegs zum Schuljahresbeginn abgeschlossen sein würde. Ganz hat das nicht geklappt. Im Wohnheim wird an allen Ecken und Enden noch gewerkelt, während die Zimmer längst belegt sind.
Trotzdem ist die Stimmung entspannt bei dem Presserundgang rund sechs Wochen vor dem offiziellen Festakt, mit dem der Abschluss der drei Jahre währenden Generalsanierung gefeiert wird – nicht zuletzt wegen der guten Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und Staatlichem Bauamt Schweinfurt, wie beide Seiten betonten.
Schulhaus und Wohnheim in der Florian-Geyer-Straße stammen aus den frühen 1970er Jahren. Als vor ein paar Jahren Heizungsrohre im Keller undicht wurden, dachte zunächst niemand an eine Generalsanierung, sagte Baudirektor Gerald Neller, Leiter des Fachbereichs Hochbau im Staatlichen Bauamt beim Rundgang. Eine grundlegende Bestandsaufnahme machte die Notwendigkeit einer solchen aber schnell klar.
Wie bei vielen Gebäuden aus dieser Zeit waren auch hier die Installationen verbraucht, der Brandschutz veraltet, die energetische Situation unzureichend. Nur die Stahlbetonskelette der beiden Gebäude waren in gutem Zustand, ebenso die Fenster, die bereits im Jahr 2000 erneuert worden waren. Die Baumaßnahme musste während des Schulbetriebs laufen, wurde in drei Abschnitte eingeteilt und zog sich deswegen über drei Jahre hin. Die Kosten von 6,375 Millionen Euro übernimmt der Freistaat Bayern.
„Alle Klassenzimmer und Fachräume ermöglichen nun einen modernen Unterrichtsbetrieb“, sagte Baurat Camillo Braun, der das Projekt leitete. Dazu gehören gutes Licht und gute Akustik, Medientechnik wie Beamer und Internetzugang, aber auch neue Möblierung und Fußböden. Auffallend sind die vielen guten Bilder und Poster in den Fluren, die zum Teil von ehemaligen Schülern stammen und die runden Deckenleuchten in der Cafeteria und im Kollegsaal. Sie sind Teil des neuen Lichtkonzepts.
Dank eines neuen Aufzugs ist das Schulhaus komplett barrierefrei. Im Wohnheim wurde im Erdgeschoss eine Wohneinheit mit drei barrierefreien Zimmern geschaffen. In jedem Stock gibt es mehrere Duschen und einen Gemeinschaftsraum mit Küche. Die Zimmer sind nach wie vor nur mit Waschbecken ausgestattet, dafür gibt es eine Mini-Kochnische. Die Zimmer sind zwar sehr klein, aber modern eingerichtet, jeder Zentimeter wird für Stauraum genutzt.
Noch nicht fertig ist die „Kunst am Bau“, ein Wandgemälde von Schülern, das sich durchs Treppenhaus im Wohnheim ziehen wird. Das Konzept entstand bei einem schulinternen Wettbewerb.
Der Außenbereich der Schule wurde komplett umgestaltet – hier wird noch gearbeitet, auch die Platanen vor dem Eingang sind noch nicht gepflanzt. Beim Blick in den Innenhof mit dem kleinen Teich sagte Johanna Bonengel, der sei vorher schon schön gewesen und sei jetzt noch viel schöner. Die Bauarbeiten im Schulgebäude waren Mitte September 2010 abgeschlossen, am Wohnheim wird das Gerüst nun sicher vor dem Festakt am 11. November abgebaut.