Rund 200 begeisterte Zuhörer erlebten am Samstagabend den konzertanten Abschluss der 50-Jahrfeier des Musikvereins Stammheim.
Über zwei Stunden verwöhnten die Lokalmatadoren mit feinster Blasmusik ihr Publikum. Im Mittelpunkt stand die Uraufführung des Jubiläums-Marsches, den Eigengewächs Thomas Meusert für den runden Geburtstag komponiert hatte.
Die Ouvertüre des Jubiläumskonzert spielte das Kreis-Jugend-Blasorchester des Landkreises Schweinfurt. Die Nachwuchsmusiker hatten sich laut Dirigent Klaus Hammer nur viermal vorher zu Proben getroffen, deren Ergebnis festlich vorgetragene Arrangements waren.
Mit dem Song „Christmas Proclamation“ von Douglas Court machten die jungen Akteure musikalisch darauf aufmerksam, dass der erste Adventssonntag unmittelbar bevorstand.
Wenn Blasmusiker feiern, dann ist stimmungsvolle Marschmusik angesagt. Mit dem Deutschmeister Regimentsmarsch begann die Blasmusikkapelle des Jubelvereins mit ihrer Dirigentin Elke Jörg nach der Pause eine unterhaltsame Tour durch die Jahrhunderte. „Lebensfreude pur“ (Kurt Gäble) beherrschte das pulsierende Geschehen auf der Bühne. Der „Winzer-Polka“ von Richard Lienerth folgte Meuserts Jubiläums-Marsch.
„Genießen Sie die positive Energie, die von dem Stück ausgeht“, sagte die Moderatorin des Abends, Sandra Weißenseel, und kündigte das musikalische Geburtstagsgeschenk aus den eigenen Reihen an.
„Irgendwann habe ich eine Melodie gepfiffen. Da wusste ich: Das wird die Melodie für unseren Geburtstags-Marsch“, sagte Thomas Meusert dieser Zeitung. Der 25-jährige Komponist hat schon mehrere Stücke für Blasorchester geschrieben. Das jüngste Werk des Trompeters und Schlagzeugers, der als Software-Entwickler arbeitet, begeisterte das Auditorium so, dass es frenetisch Beifall klatschte. Bei der Stimmungskapelle „Die Stammheimer“ ist Meusert als Dirigent und Schlagzeuger aktiv.
Verdiente Mitstreiter des Musikvereins Stammheim erhielten Auszeichnungen. Renate Feuerbach, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands Schweinfurt des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), zeichnete Michael Fischer für 30 Jahre, Lena Wieland und Daniel Scheller für 20 Jahre sowie Ilse Koßner für zehn Jahre Musizieren aus. Ein dickes Lob ging an Niklas Klüpfel, der die D1 Prüfung an der Musikschule Volkach bestanden hat.
Das schwungvolle Finale bestritt das Stammheimer Blasorchester mit konzertanter Blasmusik. Die klangvolle Reise führte mit modernen Liedern in die Neuzeit. Mit Liedern wie „Summon the heroes“ von John Williams, „Seagate Ouverture“ von James Swearingen, „Simon and Garfunkel“ von Paul Simon und „Music“ von John Miles servierte das Blasorchester mit seiner Dirigentin mit großem Einfühlungsvermögen Klassiker der Rockmusik.
Zugabe-Rufe entzündeten das finale Feuerwerk des Blasmusikabends. Das Gute-Nacht-Wort von Sandra Weißenseel lautete: „Musik ist vielleicht nur ein Ton zwischen zwei Zeilen, doch es ist mein Leben.“