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GOCHSHEIM: Bei den Banken: Bezahlen für das Hartgeld

GOCHSHEIM

Bei den Banken: Bezahlen für das Hartgeld

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    Eine Gebühr für die Annahme von Münzgeld? Noch gibt es eine Schonzeit für Klingelbeutel und Sparschwein.
    Eine Gebühr für die Annahme von Münzgeld? Noch gibt es eine Schonzeit für Klingelbeutel und Sparschwein. Foto: Foto: Franziska altenbeck

    Udo Müller, Gemeinderat und Jugendbeauftragter von Gochsheim, war „nicht etwas, sondern richtig sauer, stinksauer“ sogar. Er, der unterstützend und beratend in den Gochsheimer Kinder- und Jugendtreffs tätig ist, war mit den Einnahmen der Jugendeinrichtungen zur örtlichen Filiale der VR-Bank gegangen und wollte – wie schon so oft – das Münzgeld einwechseln. Auf dem Weg der Kulanz ging das noch einmal gebührenfrei. Künftig kostet die Münzannahme. Die VR-Bank Schweinfurt behält für sich fünf Prozent – im Grundsatz, was heißt, dass es Ausnahmen gibt.

    Transaktionen sind teuer

    Die Redaktion hat sich bei Banken und Sparkassen in Schweinfurt Stadt und Land umgehört. Frank Hefner von der VR-Bank verweist auf jährlich 70 000 Euro, die sein Haus für Münztransaktionen ausgibt, also 40 bis 50 Cent pro Vorgang. Anschaffung und der Einsatz von Zählmaschinen und Personal kommen noch dazu, sagt der Direktor. Ein Automat kostet um die 10 000 Euro, einer für den Kundenraum 15 000 Euro, weshalb weitere 50 Cent auf jeden Vorgang aufzurechnen seien.

    Die Fünf-Prozent-Regel werde allerdings nicht gar zu streng gehandhabt, so Hefner weiter.

    Klingelbeutel bleibt unbelastet

    Für das Geld aus dem Klingelbeutel und aus den Spardosen der Kinder gelte sie nicht. Bei Vereinen werden 2,5 Prozent genommen, und Privatkunden können die Gebühr auf drei Prozent reduzieren, wenn sie die beiden Kundenzählmaschinen in den Filialen Arnstein und Schonungen nutzen. „Ertragsorientiert“ werden zudem Lösungen für die Stammkunden gefunden.

    Für gestiegene Kosten bei der Münzannahme macht der Direktor eine 2015 eingeführte EU-Prüfrichtlinie mitverantwortlich, die die Zählmaschinen verteuert habe und das Personal auf spezielle Schulungen zur Echtheitsprüfung schicke.

    Und: In der Niedrigzinsphase lassen sich Ausgaben kaum querfinanzieren.

    Keine Extragebühr verlangt die Schweinfurter Sparkasse von ihren privaten Kunden. Für diese sind Zählapparate aufgestellt, die den ermittelten Betrag auf dem Konto des Einzahlers gutschreiben. Andere Regelungen gibt es im gewerblichen Bereich – und auch ein „faires“ Preismodell für die Stadt Schweinfurt und deren Einnahmen aus den Parkscheinautomaten, sagt Vorstandsvorsitzender Johannes Rieger.

    Sicherheitstaschen kosten

    Bei der HypoVereinsbank ist zu erfahren, dass Einzahlungen und Auszahlungen von Münzgeld für Privatkunden im normalen Umfang in der Regel kostenlos sind, also auch die Leerung der Sparschweine der jungen Kunden. Ungezähltes Kundenhartgeld im Safebag (Sicherheitstasche für den Transport von Geld und Wertsachen) wird im Privatkundenbereich mit 10 Euro bepreist.

    Gelöst ist das Problem bei der Bank Schilling. Hier werden bei der Einzahlung nur noch Scheine akzeptiert. Die Commerzbank verzichtet bei den Privatkunden auf eine Gebühr, die Oberbank ebenfalls. Bei der Targobank sind die ersten 200 Münzen gebührenfrei.

    Bei der Flessa-Bank wird vom Privatkunden bei haushaltsüblichen Mengen keine Gebühr verlangt, bei Geschäftskunden ein Obolus nach Aufwand.

    Gewinnspanne ist gering

    Udo Müller kann sich jetzt überlegen, ob er künftig beim Einkauf in den Geschäften mit dem Hartgeld bezahlt. Die Gebühr kann sich ein Kinder- und Jugendtreff kaum leisten, der Chips für 46 Cents ein- und für 50 Cents verkauft, der bei Naschereien mitunter nur einen Cent verdient – ein Cent mit dem er Feste und Anschaffungen finanzieren will.

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