Viel besser als gedacht verlief das Geschäftsjahr 2019 für die Gemeinde Poppenhausen. Kämmerin Carina Waltinger präsentierte die Zahlen der Jahresrechnung. Der Haushalt lag bei 14,7 Millionen Euro und damit um zwei Millionen über dem Ansatz. Der Gemeinderat genehmigte die Jahresrechnung einstimmig und entlastete die Verwaltung auf Antrag der Rechnungsprüfer. Corinna Pabst hatte letztmals die Zahlen kontrolliert und lobte die Buchführung der gemeindlichen Finanzen.
Als neue dritte Bürgermeisterin darf Corinna Pabst nicht mehr an der Spitze des Rechnungsprüfungsausschusses stehen. Der Gemeinderat wählte Vera Pfefferkorn mit zehn Ja- und sieben Nein-Stimmen zu ihrer Nachfolgerin. Klaus Hofmann hatte für dieses Amt ebenfalls kandidiert. Vanessa Schmidt ist die neue Jugendbeauftragte der Gemeinde. Sie erhielt 15 Stimmen, Guido Spahns Kandidatur blieb erfolglos.
Mit rund 162 000 Euro erhielt das günstigste Angebot den Auftrag, die Brückensanierung in Kützberg umzusetzen. Dieses "Los 1" umfasst im Wesentlichen die Straßenarbeiten. Den "Wasseranteil" übernimmt die Rhön-Maintal-Gruppe.
Zwei Drittel der Betriebskosten für den Jugendtreff und die Familienbücherei trägt auch in diesem Jahr der Gemeindesäckel. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat den Zuschuss an die Kirchenstiftung.
Grünes Licht ohne Gegenstimme
Der Weg zum Friedhof in Pfersdorf wird ausgebessert, die Sammelgrube für die Abfälle neu erstellt. Ohne Gegenstimme sprach sich der Gemeinderat für das Konzept aus. Auch wenn die Zufahrt zum Gräberfeld durch die Baumaßnahme wesentlich – auch für Menschen mit Handicap - verbessert wird, die Vorgaben für einen barrierefreien Weg werden nicht erfüllt. Die Verwaltung rechnet mit einem Kostenvolumen von 42 000 Euro, die Vergabe soll Bürgermeister Ludwig Nätscher regeln. Dieses Vorgehen fand die Zustimmung aller Ratsmitglieder.
Schnell war die zweite Änderung (Bebauungsplan) für den Gewerbepark A71 genehmigt, das Areal bieten Poppenhausen und Oerlenbach gemeinsam Betrieben an.
Um ein "zeitgemäßes Bauen" zu ermöglichen, hat die Eigentümerin von Grundstücken in Maibach eine Änderung des Bebauungsplanes beantragt. Statt den seit 1963 vorgesehenen Reihenhäusern soll an der Holderhecke Raum für Einfamilienhäuser geschaffen werden.
Die Idee konnten die Ratsmitglieder nachvollziehen, nicht aber den Wunsch, die Gemeinde soll die Kosten für das Verfahren tragen. Bis auf Guido Spahn schlossen sich alle Räte diesem Vorschlag der Verwaltung an.
Zahlendreher in Niederschrift
Auch der Änderung eines Gemeinderatsprotokolls konnte Spahn nicht zustimmen. Kämmerin Carina Waltinger entschuldigte sich für einen Zahlendreher in der Niederschrift. Alle anderen Gemeinderäte und der Bürgermeister votierten für die Ausbesserung.
Aus nichtöffentlicher Sitzung berichtete Ludwig Nätscher über die Entschädigungen der Bürgermeister für die neue Wahlperiode. Auch die Reisekosten hatten die Räte festgelegt. Auf 730 Euro beläuft sich die Dienstaufwandsentschädigung für den ersten Bürgermeister, seine beiden Vertreter erhalten 360 beziehungsweise 120 Euro.
Poppenhausen bleibt vorerst ohne Feuerwehrbeauftragten. Auf Frage von Ansgar Schätzlein erklärte Geschäftsleiter Thomas Hahn, dass wegen der ausgesprochen guten Verbindung zu den Floriansjüngern ein "Vermittler" nicht mehr notwendig sei. Guido Spahn will das Thema offensichtlich nochmal mit seinen Ratskollegen diskutieren.