Wo ist er denn, der „Stirnlappen-Basilisk“? Und weil man nicht weiß, wo er ist, weiß auch niemand, was er ist. „Da, da hängt er im Gebüsch“, sagt dann endlich einer der Suchenden vor dem Terrarium, und die Gruppe atmet auf. Der „Stirnlappen-Basilisk“ entpuppt sich als eine Art Leguan, aber das weiß man doch – oder doch nicht?
Die Wanderausstellung „Tropia“, die am Wochenende in der Schweinfurter Stadthalle gastierte, präsentiert in gut 100 Terrarien über 200 Reptilien, Schlangen und Spinnen. Klar, dass unter den Besuchern viele Experten sind, die zu Hause mindestens ein solch ungewöhnliches Haustier haben. Es kommen aber auch viele Familien, und da zeigt sich, dass Kinder ganz unbefangen den Exoten begegnen.
So zum Beispiel, als Tierpfleger Jörg mit einer Australischen Wasseragame (ebenfalls eine Leguanart) auf der Hand durch den Saal schlendert und damit die Kinder magisch anzieht. „Der ist ja ganz weich und warm“, so die überraschten Kommentare nach dem ersten Hautkontakt. Neugierig befühlt werden auch die Riesenschildkröten im offenen Gehege, die aber alle noch im Kindes- oder Jugendalter sind, wie Carol Lauenburger, Chef auf der Tour, erläutert. Die größte der aus Zentralafrika stammenden Spornschildkröten hat gerade mal 15 Jahre auf dem schon beachtlichen Buckel und bringt rund 40 Kilo auf die Waage. „Es sind die drittgrößten Landschildkröten der Welt, sie werden bis zu 120 Jahre alt und bis 80 Kilo schwer.“
Acht Euro Eintritt für Erwachsene, sieben Euro für Kinder, 25 Euro kostet die Familienkarte. „Hört sich nach viel an, ist aber relativ“, meint Lauenburger. „Fürs Kino geben Sie genau soviel aus, und wenn Sie pro Terrarium nur zwei Minuten rechnen, sind sie gute drei Stunden in der Ausstellung.“
Begonnen hat das Ganze als Schul-Wanderzirkus, mit dem die Eltern der heutigen Besitzer des in Hodenhagen/Niedersachsen (in der Nähe des Soltau-Heideparks) ansässigen Unternehmens von Schule zu Schule zogen. Heute ist die Wanderausstellung ganzjährig unterwegs, sie wird aber immer wieder für einige Tage unterbrochen, um die Tiere zu Hause den Tierärzten vorzustellen und den größeren wieder etwas Auslauf zu gönnen. Zu den Stars der Ausstellung zählt neben den Schildkröten zweifellos eine Tigerpython. 5,20 Meter ist sie mittlerweile lang, wiegt etwa 70 Kilo.