(sg) Jede Woche drei Stunden Auszeit, Gelegenheit, mal was für sich selbst zu machen. Das ermöglicht die „Gemüsestube“ den Angehörigen von Demenzkranken. Vor einem Jahr startete das Angebot im Rahmen des Modellprojektes Gerontopsychiatrische Vernetzung in der Region Main-Rhön. Ohne Ehrenamtliche wären diese Projekte nicht zu machen, sagt Tanja Back, die das Ganze managt.
In der Gemüsestube wird geredet, gesungen, gebastelt, Kaffee getrunken. In der Adventszeit backen alle zusammen auch mal Plätzchen. Acht bis zwölf Leute sind im Durchschnitt in der Gruppe. Und zu einer Gemeinschaft geworden, freuen sich die ehrenamtlichen Betreuerinnen Margarete Wohlfahrt und Martina Bischoff. Bei jedem Treffen ist auch immer noch ein Profi dabei. „Drei Leute braucht man schon“, meint Tanja Back.
Die Leute, die hier mithelfen, kriegen eine kleine Aufwandsentschädigung, Schulung, treffen sich regelmäßig. Auf 16 Helfer kann Tanja Back zur Zeit zurückgreifen. Sie engagieren sich in den Betreuungsgruppen – in Niederwerrn gibt es ein ähnliches Angebot wie in Sennfeld. Die Helfer kommen aber auch in Familien, entlasten und unterstützen dort.
„Das bringt wahnsinnig viel“, sagt Margarete Wohlfahrt über ihre Arbeit. Sie spricht von der Freundlichkeit, mit der ihr die Menschen in ihrer Gruppe begegnen. Und von den Fortschritten, die sie beobachtet. Wenn sich jemand zum Beispiel nach langem traut, einen Ball weiterzuwerfen. Das zeugt von Vertrauen – und davon, dass sich jemand wohlfühlt, meint auch Martina Bischoff.
Infos zu den Betreuungsangeboten bei Tanja Back Tel. (0 97 21) 77 28 99.
Die Gemüsestube im Senntrum in Sennfeld ist jeweils am Dienstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet, der Wern-Auen-Treff in Niederwerrn im Martin-Luther-Gemeindehaus am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr.