(novo) Im Kaufland Logistik Lager in Donnersdorf hat die Gewerkschaft ver.di laut einer Pressemitteilung erfolgreich die Betriebsratswahl eingeleitet und durchgeführt. Das bedeutet, dass nunmehr die über 180 Mitarbeiter bei unternehmerischen Entscheidungen beteiligt werden müssen.
Ein siebenköpfiges Betriebsratsgremium vertritt demnach seit Donnerstag, 30. April, diesen Teil der Beschäftigten. Für die rund 250 im Lager eingesetzten Werksarbeitnehmer ist dieser Betriebsrat allerdings nicht zuständig, möchte zukünftig aber auch Ansprechpartner für diese Arbeitnehmer sein, so ver.di.
Gleiche Arbeit, aber weniger Lohn
Nach Aussage des zuständigen Gewerkschaftssekretärs von ver.di, Peter König, handelt es sich bei den Werksarbeitnehmern um die „verschärfte Form des Leiharbeiters, indem sie quasi als Fremdfirma im Betrieb arbeiten würden, da „nicht organisatorisch eingebunden“. Im Gegensatz zu einem regulären Lagerarbeiter würde etwa ein Werksarbeitnehmer für die gleiche Arbeit 30 bis 40 Prozent weniger bekommen.
Nach Aussage von Peter König sei es durch eine „glückliche Fügung“ gelungen, nach jahrelangem vergeblichem Versuch den Betriebsrat bei Kaufland in Donnersdorf zu installieren. Bei der Wahl kandidierten zwei Listen gegen die Kandidatinnen und Kandidaten von ver.di. König ist deshalb um so glücklicher, dass seine Liste „nach intensivem Wahlkampf“ insgesamt vier der sieben Plätze gewinnen konnte.
„Liste 3 führungskräftefrei“
Die Kandidatinnen und Kandidaten waren unter dem Motto „Sichere Arbeitsplätze und faire Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen bei Kaufland in Donnersdorf“ und dem Slogan „Unsere Liste 3 ist 'führungskräftefrei'“angetreten.
Zu den Forderungen zählen beispielsweise „mehr Flexibilität bei der Schicht- und Urlaubsplanung zur Vereinbarung von Familie und Beruf“, „Taschenkontrolle muss Arbeitszeit sein“ oder die „Stechuhr vor dem Pausenraum“.
Zeitgleich mit der Betriebsratswahl für das Kaufland-Logistik-Lager in Donnersdorf lief die im Schlecker-Bezirk Haßfurt. Das Einzugsgebiet geht aber weit über den Raum Haßfurt hinaus. Es beinhaltet auch die Filialen in Gerolzhofen und Unterspiesheim und reicht bis nach Wiesentheid und Dettelbach.
Betriebsrat für 25 Schlecker-Filialen
Damit ist auch hier in der Region bei Schlecker die betriebliche und gesetzte Mitbestimmung für die rund 140 Beschäftigten in den betroffenen 25 Filialen Wirklichkeit geworden. Bei Schlecker stellt ver.di fünf der sieben Betriebsratsmitglieder.
Gewerkschaftssekretär Peter König: „Obwohl die Struktur dieser beiden Betriebe völlig unterschiedlich ist, sind die Problematik der befristeten Arbeitsverträge und der immense Arbeitsdruck, der auf jedem Beschäftigten lastet, nahezu identisch. Von einem Betriebsrat können und werden die Beschäftigten profitieren.“