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SCHWEINFURT: Bienen, Blüten und ein Plan Bee

SCHWEINFURT

Bienen, Blüten und ein Plan Bee

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    Neben Studenten des Übungsfachs Naturpädagogik überzeugten sich auch Schulleiter Harald Wildfeuer (links) sowie die beiden Plan B-Mitarbeiter Armin Dietz (rechts knieend) und Karin Schramm (rechts) davon, dass alles am und im Bienenstock seine Richtigkeit hat. Plan-B-Mitarbeiter Jörn Zakel, der auch Imker ist (rechts neben dem Bienenstock), erläuterte die Ziele des Projekts.
    Neben Studenten des Übungsfachs Naturpädagogik überzeugten sich auch Schulleiter Harald Wildfeuer (links) sowie die beiden Plan B-Mitarbeiter Armin Dietz (rechts knieend) und Karin Schramm (rechts) davon, dass alles am und im Bienenstock seine Richtigkeit hat. Plan-B-Mitarbeiter Jörn Zakel, der auch Imker ist (rechts neben dem Bienenstock), erläuterte die Ziele des Projekts. Foto: Foto: Helmut Glauch

    Gestochen wurde schon mal niemand. Aber dies ist nur ein Teil der guten Nachricht. Die wesentliche Botschaft, die mit „Plan Bee – das Bienenprojekt des Plan B e.V.“ verbunden ist, lautet eigentlich „Gebt Bienen und blühenden Wiesen auch in der Stadt eine Chance“.

    Der Startschuss dazu fiel am Freitagvormittag in der Fachakademie für Sozialpädagogik. Plan B, eigentlich ein Verein, der Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zur Seite steht und beispielsweise betreutes Wohnen anbietet, hat auf dem Gelände der Fachakademie den ersten Bienstock aufgestellt, dem idealerweise noch viele weitere – auch an anderen Einrichtungen und Schulen – folgen werden.

    Bienen sind ein Top-Thema

    Die Wahl für die Fachakademie als erstem Bienenstock-Standort hat eine kleine Vorgeschichte. Jörn Zakel, seit 2017 Erzieher und Bezugsbetreuer bei Plan B, ist nicht nur ehemaliger Student der Einrichtung, sondern auch passionierter Imker. Harald Wildfeuer, Leiter der Bildungseinrichtung für künftige Sozialpädagogen, ließ sich schnell begeistern von der Idee, auf dem Gelände der Schule einen ersten Bienenstock aufzustellen. „Zu den Bienen kam ich quasi wie die Jungfrau zum Kind, aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto klarer wurde mir, welches Top-Thema die Bienen doch sind“, so der Dozent für Religionspädagogik. In wirtschatlicher und ökologischer Hinsicht haben auch in seiner Wahrnehmung die Bienen – und da vor allem ihre Gefährdung – einen immer größeren Raum eingenommen. So musste er nicht lange überlegen, dem Projekt an seiner Schule grünes Licht zu erteilen, auch wenn er persönlich gerne einen Meter mehr Abstand zum Bienenstock hält.

    50 000 Bienen in einem Stock

    Näher dran sind da schon die Teilnehmer des Übungskurses Naturpädagogik der Fachakademie. Gemäß ihrem Motto „Die FakS summt“ kümmern sich die jungen Leute gemeinsam mit Jörn Zakel und ihrer Ausbilderin Sabine Mohr um ihre rund 50 000 bienenfleißigen Haustierchen. Die Beschäftigung mit der Natur, das passt gut in das Ausbildungs-Portfolio der künftigen Erzieher, denn solche Werte werden immer wichtiger und sollten tunlichst auch weitergegeben werden.

    Wenn alles gut läuft, keine Krankheiten oder sonstigen Katastrophen das Leben im Bienenstock durcheinander bringen, könnten am Ende der Saison bis zu 50 Kilo Honigernte herausspringen. Blühstreifen, auf denen die Bienchen ihre Ernte einfahren können, wurden bereits angesät.

    Fertigkeiten und Fähigkeiten erproben

    Dem Insektensterben entgegenwirken, Mitmenschen für die Natur zu sensibilisieren, sich selbst als Teil der Natur erleben, sind neben dem Honig die gewichtigeren Argumente für das Projekt. „Plan Bee bietet die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung, der Erprobung von Fähigkeiten und Fertigkeiten der Klienten im geschützten Rahmen“, so Plan-B-Leiterin Karin Schramm. Gemeint sind damit die Menschen, beispielsweise mit Borderline-Syndrom, die sich in die Obhut des Vereins begeben haben.

    Von der gemeinsamen Arbeit von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Schülern und Lehrern der Fachakademie können letztlich alle profitieren, ist Schramm überzeugt. Das ganze kostet natürlich auch Geld. „Plan B“ ist da in Vorleistung gegangen, wer eine Bienen-Patenschaft übernehmen will, ist herzlich willkommen.

    Die Teilnehmer am Übungsfach Naturpädagogik sind schon einmal Feuer und Flamme für ihr Projekt, haben sich viel „Bienen-Theorie“ angeeignet, bevor nun der erste Stock aufgestellt wurde. Für die meisten war es der erste Kontakt mit der Welt der Bienen, andere, wie Anna Völk, sind da schon familiär vorbelastet. „Vater und Opa sind Imker“, so die junge Frau, die sich ebenfalls um das Wohlergehen der Honiglieferanten kümmert. „Wir stehen am Anfang“, so Jörn Zakel über das Projekt, das im wahrsten Sinn des Wortes Schule machen könnte. Wichtig sei jetzt auf jeden Fall möglichst viele Menschen zu erreichen und für das Thema zu sensibilisieren. Gelegenheit dazu ist am Mittwoch, 9. Mai, bei einem Aktionstag, an dem die Teilnehmer des Übungsfachs Naturpädagogik nicht nur ihre Mitschüler nach dem Motto „Die Faks summt“ mit Honigbrötchen und Informationen füttern will.

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