In Form einer kurzweiligen, bebilderten Zeitreise hat das bfz Schweinfurt am Mittwoch vor etwa 130 Gästen und Mitarbeitern wichtige Stationen seiner 25-jährigen Geschichte an die Wand des Festsaales gebeamt und das Jubiläum gefeiert. Herbert Loebe, Geschäftsführer der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz), prophezeite für den Bildungssektor „eine der solidesten Zukunftsperspektiven, die es gibt“.
Mit einer Mitarbeiterin ist das bfz 1983 in Schweinfurt gestartet. Wie andere Bildungsträger auch hat das bfz in der Folge fast ausschließlich mit Mittel des Arbeitsamtes die unterschiedlichsten Kurse und Maßnahmen zur Eingliederung oder Wiedereingliederung junger und erwachsender Arbeitsloser entwickelt und angeboten.
Neue Außenstellen in Haßfurt, Bad Neustadt und Bad Kissingen kamen zwischen 1998 und 2002 hinzu. Örtlich veränderte sich das bfz vom Gründungssitz in der Kornacher Straße nahe dem Arbeitsamt über die Landwehrstraße hin zum modernen, großzügigen Zweckbau, der 2004 im jüngsten Schweinfurter Gewerbegebiet Maintal in der Londonstraße bezogen wurde. Heute beschäftigt das bfz 70 Mitarbeiter.
Was das Schweinfurter bfz anbiete, sei beispielhaft für die Gesamtstrategie, die das Unternehmen bayernweit verfolge, lobte Loebe. Kritisch wies er auf die große Abhängigkeit von der Arbeitsagentur hin, die zu Beginn der 90er Jahre 95 Prozent des Umsatzes ausgemacht hätten. Eine besonders kritische Phase für das Schulungsgeschäft sei 2001 bis 2004 gewesen. Ein Sturm der Entrüstung sei über die Bildungsträger hinweg gefegt und sie seien bezüglich ihrer Arbeit ständig gefragt worden seien: „Was kommt eigentlich für die Leute dabei raus?“
Diese Situation habe sich seit etwa 2005 grundlegend gewandelt, so der bfz-Geschäftsführer. Angesichts der demografischen Perspektive – dass die Gesellschaft immer mehr Ältere und immer weniger Jüngere haben wird – sei Weiterbildung zum Mega-Thema geworden. Ältere würden im Arbeitsprozess gebraucht und müssten, wenn sie im Job stehen, weiterqualifiziert werden und wenn sie ohne Arbeit seien für eine Integration ebenfalls fit gemacht werden.
Ohne Weiterbildung sei ein Arbeitsleben heute nicht mehr denkbar, so Loebe, und der Bildungs- und Beratungsbereich habe heute eine der solidesten Zukunftsperspektiven überhaupt. Sache des bfz sei es, Veränderungen im Markt weiterhin frühzeitig zu erkennen, Methoden und Angebote ständig anzupassen.
OB Gudrun Grieser würdigte im Grußwort die Arbeit des bfz für Schweinfurt. Sie lobte die „herausragende Partnerschaft“ mit der Stadt, seit diese 2005 die Option gezogen hat und Projekte wie das „plus50“ als Grundsicherungsträger für Langzeitarbeitslose mit dem bfz abwickelt. Das bfz sei ein „unverzichtbarer Partner bei der Umsetzung der Arbeitsmarkt-Politik vor Ort“.
„Zweifellos eine Konstante“ sei das bfz als Anbieter beruflicher Fortbildung für die Arbeitsagentur, sagte deren Chef Thomas Stelzer. Kaum zählbar viele Maßnahmen habe es in den vergangenen 25 Jahren mit dem bfz gegeben, dessen wesentliche Merkmale Vielseitigkeit und ein sehr hohes Niveau seien, so Stelzer.