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GEROLZHOFEN/BIMBACH: Bimbach war ein lohnendes Ausflugsziel

GEROLZHOFEN/BIMBACH

Bimbach war ein lohnendes Ausflugsziel

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    Besuch in Bimbach: Historischer Verein und Volkshochschule Gerolzhofen boten eine Halbtagsexkursion nach Bimbach an. Den Schlossbereich stellte Besitzer Gottfried Schäfer mit Tochter und Schwiegersohn vor. Durch das Dorf und in die Kirche führte Pfarrer Wilfried Jugl. Die Viereckschanze in der Waldabteilung „Geheg“ versuchte Rolf Landeck mit Unterstützung Jugls den Gästen aufzuschließen.
    Besuch in Bimbach: Historischer Verein und Volkshochschule Gerolzhofen boten eine Halbtagsexkursion nach Bimbach an. Den Schlossbereich stellte Besitzer Gottfried Schäfer mit Tochter und Schwiegersohn vor. Durch das Dorf und in die Kirche führte Pfarrer Wilfried Jugl. Die Viereckschanze in der Waldabteilung „Geheg“ versuchte Rolf Landeck mit Unterstützung Jugls den Gästen aufzuschließen. Foto: Foto: Longin Mösslein

    Der Historische Verein und die Volkshochschule Gerolzhofen boten gemeinsam eine Halbtages-Exkursion nach Bimbach an. Zahlreiche Teilnehmer wandelten auf historisch bedeutsamem Boden. Den Schlossbereich stellte der Eigentümer Gottfried Schäfer vor. Durch das Dorf und die evangelische Kirche führte Pfarrer Wilfried Jugl. Die Viereckschanze in der Waldabteilung „Geheg“ brachte Rolf Landeck den Gästen näher.

    Die ersten schriftlichen Zeugnisse von der Burg Bimbach stammen bereits aus dem 14. Jahrhundert als Lehen des Hochstifts Würzburg im Besitz der Niederadelsfamilie Lamprecht von Gerolzhofen. 1404 erwirbt die Adelsfamilie Fuchs ein Viertel der Burg durch Kauf und die Hälfte als Pfandschaft. Das Geschlecht nennt sich fortan Fuchs von Bimbach.

    Im Bauernkrieg abgebrannt, ist von der spätgotischen Burg der Ersterwähnung nur noch das Torhaus mit dem Wappenschild der Fuchs erhalten. Die nach dem Bauernkrieg neu gebauten oder erweiterten Wohnbauten überdauerten nur 120 Jahre. An der Stelle dieses Gebäudes errichteten die Fuchs zwischen 1700 und 1703 das heutige Schloss, eine spätbarocke Zweiflügelanlage in L-Form. Zum Schlossbau durften sie Steine der Ruine Stollburg verwenden. Durch das Portal betritt man eine Art zentrale Diele, um die sich die einfachen Gemächer gruppieren, die durch Türen miteinander verbunden sind. Ein Zimmer enthält gemalte Tapeten in Gobelinimitation, ländliche Szenen darstellend. Eine einläufige Treppe mit schwerer Balusterbrüstung vermittelt der Zugang zu den Obergeschossen. Hier ist auch die Schlosskapelle untergebracht, mit einem Rokokoaltar „Maria mit Kind“ in reichem Muschelwerkschmuck als Mittelpunkt. Der rechtwinklig am Hauptgebäude anschließende längere Flügel dient heute ausschließlich als Wirtschaftsgebäude.

    Das Dorf Bimbach wird 1237 erstmals urkundlich als „Bynebach“ erwähnt. Sehr viele Häuser sind aus heimischem Sandstein erbaut, aus den Brünnauer Brüchen, so zum Beispiel der Pfarrhof und die ehemalige Brauereigaststätte. Aus dieser Brauerei ist übrigens ein Düll nach Krautheim weggezogen und hat dort 1654 die Brauerei Düll gegründet. Die Kirche ist zwischen 1566 und 1570 als evangelische Kirche erbaut worden. Die Jahreszahl 1708 über dem Portal weist auf einen größeren Umbau der Kirche hin.

    In der Waldabteilung „Geheg“ befindet sich die gut erhaltene Viereckschanze der jüngeren Latene-Zeit, 150 vor bis 60 nach Christus. Im Westen ist die Anlage bis auf ein kurzes Stück zerstört, sonst überall gut erhalten. Ein fünf Meter breiter, außen 1,5 Meter hoher Wall, dem ein fünf Meter breiter Graben vorgelagert ist, umschließt ein annäherndes Rechteck von 120 mal 95 Meter Seitenlänge. In der Mitte der Ostseite ist der Wall von einem vier Meter breiten Tor unterbrochen. 20 Meter östlich der Ostseite läuft parallel ein zweiter Wall. Auf der Höhe des Schanzentores befindet sich auch im Vorwall ein gleich breites Tor.

    Die Viereckschanze gibt Archäologen wie Heimatforschern bis heute große Rätsel auf als Mittelpunktfunktion der zur Schanze gehörigen und in unmittelbarer Nähe liegenden Siedlung Distelberg: War sie ein spätkeltisches Heiligtum? War sie ein befestigter Gutshof? Oder der zugehörige Kultbezirk? War sie eine Verschanzung der Distelbergsiedlung gegen mögliche Römereinfälle oder war sie ein Gehege für besonders geheiligte Opfertiere? Auf jeden Fall ist sie ein Charakteristikum des ländlichen Siedelwesens dieser frühen Zeit.

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