Die schlechte Nachricht bei der „Jahresbetriebsnachweisung 2012“ im Galderschumer Gemeindewald: „Bis zur Energie-Autarkie dauert es noch ein bisschen“. Das erklärte Revierförster Bernd Müller vor dem Gemeinderat. Die geschlagenen 89 Festmeter Industrie- und Brennholz entsprächen der Energiemenge von 24 000 Liter Heizöl. Was allerdings nur zehn Liter Heizöl pro Geldersheimer ausmacht: Für eine unabhängige Energieversorgung am Biegenbach zu wenig.
Insgesamt wurden 115 Festmeter geerntet, 77 Prozent des „Plansolls“. Allerdings bleiben noch mehrere Jahre zur Wahrung der Forsteinrichtung. Als Erlös wurden 6750 Euro erzielt. Für 2013 ist ein Gesamteinschlag von 170 Festmetern im Gegenwert von 7600 Euro geplant. Ein Langzeitprojekt ist die Stabilisierung der Eichenwälder. Am Vorberg werden auf zwei Hektar Zäune abgebaut und auf vier Hektar neu errichtet. Vor allem durch den Zaunbau wird ein Saldo von minus 8150 Euro erwartet. Angedacht ist eine eigene Waldbegehung mit den Geldersheimern, im 300. Jahr des forstwirtschaftlichen Begriffs „Nachhaltigkeit“. „Wie ist es denn mit dem Wildbestand?“, wollte Bürgermeisterin Ruth Hanna Gube wissen. Es gebe nach wie vor Verbiss, so Müller, im umzäunten Bereich gelte eine Bejagung aber nicht als waidgerecht. Durch die Eichenmast fänden die Rehe ihr Futter derzeit standortnah und müssten sich nicht auf eine (für sie gefährliche) Futtersuche begeben – mit entsprechender Auswirkung auf die Abschusszahlen.
Die Jahresrechnung 2012 stellte Kämmerin Ulrike Gallus vor: Mit 2,8 Millionen Euro im Verwaltungs- sowie knapp 1,7 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Die Zuführung (444 228 Euro) in den Vermögenshaushalt ist etwa doppelt so hoch wie geplant. Rücklagen von rund 702 000 Euro standen zum Jahresende Schulden von knapp 790 000 Euro gegenüber. Dazu kommen Sonderschulden bei der Bayerngrund GmbH, für die Schulerneuerung, von über 1,5 Millionen Euro, im letzten Jahr fielen hier 36 000 Euro Zinsen an.
Trotz Handyzeitalter bleibt die Telefonzelle am Marktplatz – die Telekom hatte hier auf einen Monatsumsatz von unter 50 Euro verwiesen und wollte sie wegen Unwirtschaftlichkeit abbauen lassen. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für den Erhalt aus.