Der Schweinfurter Faschingsprinz ist ermordet worden. Die Gerolzhöferin Laura Gabrieli auch. An diesem Abend gibt es noch jede Menge weitere Tote. Ja, Lothar Reichel hat schon einige Menschen auf dem Gewissen. Allerdings nur in seinen Büchern. Deren drei sind es mittlerweile aus der Reihe der Schweinfurt-Krimis. In der Stadtbibliothek stellte der Schweinfurter mit dem Vorbild für seine Hauptfigur Blacky, Christian Schwarz, den neuesten Teil „Walpurgisnacht – Blacky klärt auf“ vor. Ein Krimi mit allen Zutaten: Liebe, Mord, Geschichte, einem richtigen Helden und dem Lokalbonus, der die Geschichte unter die Haut gehen lässt.
Mit gespannter Miene erwartete das Publikum das Krimi-Duo. Da gab es die einen, die schon alle Teile verschlungen hatten, wie Christina Lehr. Sie konnte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Und die anderen, die erst auf den Geschmack der Schweinfurt-Krimis gekommen sind. Um alle glücklich zu stimmen, stellte das Krimiduo einfach alle drei Teile vor.
In Teil eins mit dem Titel „Kindertotenlieder“ stellt Blacky seinen kriminalistischen Spürsinn zum ersten Mal unter Beweis. Er ermittelt auf eigene Faust, nachdem an Altweiberfasching mitten in Schweinfurt eine Leiche mit Narrenkappe gefunden wurde und ein türkisches Mädchen verschwindet. Bei dem Netz von Unstimmigkeiten scheint alles mit den „Kindertotenliedern“ von Friedrich Rückert zusammenzuhängen. Auch Gerolzhofen hat einen Auftritt, denn die bereits genannte Laura Gabrieli wird ermordet aufgefunden.
Hautnah ist der Leser bei den Ermittlungen dabei und kann Blacky bei der Spurensuche durch Schweinfurt begleiten. Denn nicht nur die Orte des Geschehens existieren in der Realität, sondern auch die Hauptfigur selbst.
Christian Schwarz, alias Blacky, ist auch im wahren Leben Moderator beim Radio. „Doch nicht alle meine Eigenschaften im Buch stimmen mit der Wirklichkeit überein“, betont er. Ob er da wohl auf die Joggerszene im zweiten Buch „Karfreitags-Zauber“ anspielt, in der er seine Angebetete Kerstin Weiß beeindrucken will und dann ziemlich ins Schwitzen kommt?
Was feststeht, ist, dass Blacky sich auch in Teil zwei wieder mit einigen Leichen herumschlagen muss. Denn auch die Schwester von Laura Gabrieli wird ermordet. Hat möglicherweise die obskure Gesellschaft, die sich auf Schloss Mainberg trifft, etwas damit zu tun? Oder liegt es an dem geheimnisvollen Karfreitags-Zauber? Blacky hat auch im zweiten Band viele Rätsel zu lösen. Der Tod von Laura Gabrieli bleibt jedoch weiterhin mysteriös.
Erst als Schweinfurt wieder Schauplatz grausamer Verbrechen wird und Blacky merkwürdige Machenschaften im Schweinfurter Gerichtsgebäude entdeckt, gelingt es ihm im dritten Teil, „Walpurgisnacht“, die Frage zu klären, die Schweinfurt seit langem bewegt: Was ist mit Laura Gabrieli geschehen? Wer nun wissen möchte, wer wen warum umgebracht hat, muss schon selbst nachlesen, denn in dieser Sache schwiegen Reichel und Schwarz wie ein Grab. Ansonsten erzählten sie einige Anekdoten zu den Büchern.
Worüber Reichel auch nicht schwieg, war die Frage, die allen seinen Krimifans unter den Nägeln brannte: Wird es noch einen vierten Band geben? „Ich habe zwar noch nichts geschrieben, aber ein vierter Teil ist in Planung. Ein Mord in der Geisterbahn auf dem Volksfest würde mich als Ansatz für eine Fortsetzung reizen“, war die beruhigende Antwort für alle Blacky-Fans.