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SENNFELD: Blitzschnelle Logistik füllt die blauen Kisten

SENNFELD

Blitzschnelle Logistik füllt die blauen Kisten

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    In der Nacht steht das 3,2 Kilometer lange Förderband, auf dem am Tag bis zu 3500 Bestellungen sortiert werden.
    In der Nacht steht das 3,2 Kilometer lange Förderband, auf dem am Tag bis zu 3500 Bestellungen sortiert werden. Foto: Foto: Peter Fischlein

    Eine blitzschnelle Logistik füllt die blauen Kisten auf dem 3,2 Kilometer langen Förderband in 40 Minuten. Bis zu 3500 Pakete verschickt der Fahrradteilehandel E. Wiener Bike Parts GmbH an einem Tag an den Fahrradfachhandel in den Ländern von Finnland bis Spanien, von Schottland bis Griechenland.

    Der Sennfelder Fahrradhersteller Winora mit den Marken Staiger/Sinus, Winora und Haibike sorgt seit Jahren mit steigender Produktion und vor allem mit Innovationen auf dem Markt der E-Bikes für Schlagzeilen. Fast unbemerkt bleibt dabei der Großhandel mit Ersatzteilen für Fahrräder, mit Fahrradzubehör und diversem Beiwerk. Europaweit ist die E. Wiener Bike Parts GmbH der Winora-Gruppe eine Adresse unter den drei ganz Großen im Fahrradteilehandel.

    Am Standort Sennfeld werden nur Fahrräder der Hochpreisklasse zusammengebaut. Die Standorte für die Bandproduktion liegen in Ungarn und gehören wie Winora zur Accell Group (Niederlande). An den Sennfelder-Max-Planck-Straße sind aktuell 320 Mitarbeiter beschäftigt, davon 150 im Teilehandel mit dem halbautomatischen Lagersystem und dem vollautomatischen Versandhandel.

    100 Millionen Teile verschickt

    Geschäftsführerin Susanne Puello geht von 100 Millionen Teilen aus, die im Jahr 2015 an die Fachhändler in Europa verschickt werden – Produkte aller führenden Marken und der Zuliefererindustrie.

    Seit 2007 ist E. Wiener Bike Parts international aufgestellt, wobei die Kontakte nach Frankreich, Italien, Spanien, Österreich und in die Schweiz besonders intensiv sind. In erster Linie sind bei dem Großhandel Teile der eigenen Marken Haibike, Winora und Staiger nachgefragt. Immer wichtiger wird zusätzlich die eigene Marke XLC mit Komponenten, Zubehör und Kleidung. Im Angebot sind bei XLC 2000 unterschiedliche Artikel – vom Fahrradventil über Werkzeug bis zum Fahrradhelm.

    Bei den Fahrradhändlern richtet XLC auf Wunsch ganze Ausstellungswände ein und bestückt diese auch in eigener Regie. Den Erfolg von XCL (die drei Buchstaben übersetzt Susanne Puello mit „excellent“) führt die Geschäftsführerin auf den wachsenden Anteil eigener Produkte zurück.

    Wo was im Hochregallager steht, das weiß nur der Computer, der die Stapler steuert, die die Regale bestücken, und die die gewünschten Teile zur Kommissionierung bringen, wo die Mitarbeiter des Großhandels die Kundenaufträge zusammenstellen.

    Egal über welche Wege die Bestellungen nach Sennfeld kommen, der Auftrag für die Mitarbeiter kommt aus nur einem Drucker und wird mit einer blauen Kiste „verheiratet“. Nicht ein Ring, sondern ein Barcode (Strichcode) verbindet Auftrag und Kiste auf dem 3,2 Kilometer langen Band durch die Kommissionierung, in der die gewünschte Ware zusammengestellt wird.

    Die Lichttechnik lässt die blaue Kiste nur an den zuständigen Stationen halten. Ist eine Kiste voll, wird sie weitertransportiert und wartet auf einem „Seitenbahnhof“, bis der Auftrag abgearbeitet, bis alle Kisten eines Auftrags (und eines Barcodes) gleichzeitig an den Packraum übergeben werden. Barcode und Kisten werden hier „geschieden“, ein neuer Barcode führt dann durch den vollautomatischen Versand samt Verpackung,Verklebung und Etikettierung.

    Über den Barcode kann der Kunde in Istzeit abfragen, wieweit sein Auftrag abgearbeitet ist, was im Falle eines Falles eine schnelle Auftragsänderung ermöglicht und Auskunft über die wahrscheinliche Ankunft der Ware irgendwo in Europa gibt.

    E-Bikes bleiben im Trend

    Den Transport übernimmt ab Sennfeld, Max-Planck-Straße 6, das Logistikunternehmen UPS (United Parcel Service), von dem oft mehrere Transporter auf dem Firmengelände stehen. Im Normalfall ist ein Auftrag in 40 Minuten abgearbeitet.

    In der Saison (Sommer) werden bis zu 3500 Sendungen am Tag auf den Weg gebracht. Für das Inland und die Nachbarstaaten gilt dabei ein 24-Stunden-Service, was heißt, dass die Ware 24 Stunden nach Auftragseingang beim Besteller ist.

    Geschäftsführerin Susanne Puello berichtete im Gespräch mit der Redaktion auch über den Fahrradmarkt und von einer nach wie vor großen Nachfrage bei den E-Bikes aller drei Marken des Hauses, insbesondere jedoch bei Haibike. Dieses sportliche Sortiment gilt in der Fachpresse als innovativ und als die Marke, die die E-Performance (Umsetzung des Zusammenspiel von Mensch und motorisiertem Sportgerät) am intensivsten vorantreibt. Puello spricht von überdurchschnittlichen Zuwächsen.

    Träger zeigte sich Mitte März der nicht motorisierte Fahrradmarkt, wofür zumindest teilweise das Wetter verantwortlich sei, so Puello, die stark auf das E-Bike setzt. So eröffnete Haibike ein eigenes Design Center in München, um dem „Wachstum der Marke, seiner Pionierstellung und der Bedeutung der Bereiche Design, Innovation und Kommunikation Rechnung zu tragen“.

    Susanne Puello

    Der Internationale Wirtschaftssenat (IWS) hat Susanne Puello, Geschäftsführerin der Winora Group, zur Senatorin berufen. Als internationale, überparteiliche und branchenübergreifende Organisation macht es sich der IWS zur Aufgabe, die Politik angesichts der Herausforderungen der Globalisierung zu beraten und Reformen anzustoßen. Ziel ist der Aufbau ein Netzwerkes aus Handlungsträgern der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Susanne Puello: „Es ist für mich eine große Ehre. Netzwerke aufzubauen und Synergien zu nutzen, ist meine Aufgabe als Geschäftsführerin eines international agierenden Unternehmens.“

    Gründer des IWS war im Jahr 2013 Peter Nußbaum, der mittlerweile hochkarätige Mitstreiter um sich versammelt hat, die sich dem Wertekanon des „Ehrbaren Kaufmanns“ verpflichtet fühlen. Für einen Senatorenposten kann man sich nicht bewerben. Die Auswahl der Mitglieder erfolgt über Vorschläge durch Politiker, Präsidiums-, Vorstands- und Senatsmitglieder, durch Auswertung der Medien oder gezielte Recherche.

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