„Auch wenn Sie Angst vor der sexuellen Anziehung unseres Saxofonisten haben, kommen Sie doch alle ein Schritt nach vorne!“ Gleich zu Beginn ihres Auftritts gewann die Fünf-Mann-Band „Boppin’B“ das Schweinfurter Publikum für sich im Stattbahnhof.
1985 entstand die Band, anfangs nur eine Schulband, unter dem Namen „Boppin’ Bunny and the BeBapBoys“, angelehnt an populäre Bands wie „Bill Haley and the comets“, oder „Freddie Bell and the Bellboys“.
Beim ersten Auftritt außerhalb der Schule stellten die Bandmitglieder jedoch fest, dass sie niemals nur ein Sänger und seine x-beliebigen Boys im Hintergrund sein wollten, weshalb sie sich fortan „Boppin’B“ nannten. Dieses „sich auf gleicher Augenhöhe befinden“ ist damals wie heute optisch erkennbar: Der Schlagzeuger befindet sich nicht hinten, wie üblich, sondern zusammen mit den Sängern, sowie Bass-, Saxophon-, Gitarre- und Posaunenspieler in einer Reihe auf der Bühne.
Anfangs war ihr Musikstil sehr stark am authentischen Rockabilly, sowie am Rock’n’Roll der 50er Jahre orientiert. Mittlerweile ist die Musik von Boppin’B (Didi Beck,Frank Seefeldt, Golo Sturm, Sebastian Bogensperger und Thomas Weiser) ein komplett eigener Stil, welcher vielen Einflüssen ausgesetzt ist, mal mehr Richtung Ska, manchmal mehr Swing.
Moderne Popsongs
Was ausgesprochen gut beim Publikum ankam, waren die Coverversionen moderner Popsongs im Boppin’B-Stil, wie DaDaDa von Trio oder Bongo Bong von Manu Chao. Besonders viel Wert legen die fünf Musiker auf ihre Eigenkompositionen, die in englischer und deutscher Sprache verfasst werden.
Auf die Frage, was die Zielgruppe von Boppin’B ausmache, erzählte Schlagzeuger Thomas: „Unser Publikum ist komplett bunt gemischt. Natürlich sind es viele aus der Szene (Rock'n'Roll) die kommen, aber auch Otto Normalo, kleine Kids mit ihren Eltern oder Studenten. Das Schöne bei uns ist, es kommt auch mal ein Punker vorbei, oder Leute, die auf Soul stehen.“
Petticoats
Beeindruckend waren die Bühnenstunts, wobei der schon mal eine Pyramide aus Sänger, Gitarrist und Saxofonist gebildet wurde.
Die Begeisterung der Fans für die 50er Jahre und die Musik von damals, war im Stattbahnhof deutlich erkennbar, denn neben bezaubernden Petticoats trugen auch viele Männer die bekannte Elvis-Tolle. Katharina Deppisch