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Gerolzhofen: Brandschutz: Tritt der Stadtrat die Flucht nach vorn an?

Gerolzhofen

Brandschutz: Tritt der Stadtrat die Flucht nach vorn an?

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    So sieht der Entwurf für die um das süd-westliche Hauseck des Bürgerspitals in den Spitalgarten herumführende Flucht- und Rettungstreppe für die Stadtbibliothek aus. Nachdem der Stadtrat diese Variante allerdings zuletzt mehrheitlich abgelehnt hat, geht es am Dienstag erneut um dieses Thema.
    So sieht der Entwurf für die um das süd-westliche Hauseck des Bürgerspitals in den Spitalgarten herumführende Flucht- und Rettungstreppe für die Stadtbibliothek aus. Nachdem der Stadtrat diese Variante allerdings zuletzt mehrheitlich abgelehnt hat, geht es am Dienstag erneut um dieses Thema. Foto: Ingenieurbüro Nippert-Rehrmann (Quelle Stadtbauamt)

    Wie geht es mit dem Brandschutz im Bürgerspital weiter? Das ist die berechtigte und spannende Frage, nachdem der Stadtrat jüngst mehrheitlich die vom Stadtbauamt vorgeschlagene Fluchttreppe an der Süd-West-Fassade abgelehnt hat.  Eine Stadtratssitzung am Dienstag, 16. Juli, um 20 Uhr im Sitzungssaal des VG-Amtsgebäudes soll nun dazu dienen, die Kuh vom Eis zu holen, damit wieder ein uneingeschränkter Betrieb in der Stadtbibliothek stattfinden kann. Dort hat bekanntlich Julia Rehder als neue Leiterin am 1. Juli ihren Dienst aufgenommen.

    Bürgermeister Thorsten Wozniak wird den Stadtrat in der Sitzung am Dienstag zunächst noch einmal über die vorherigen Begehungen und Beschlüsse als auch die Alternativen zum erforderlichen zweiten Flucht- und Rettungsweg informieren. Schließlich wird es darum gehen, die „Ausführung einer Planungsvariante für den zweiten Rettungsweg“ zu beschließen und den Beschluss vom 24. Juni, mit dem Außentreppe abgelehnt worden war, wieder aufzuheben, sofern dies von der Mehrheit im Stadtrat mitgetragen wird.

    Der am 24. Juni mit überstimmte Bürgermeister Thorsten Wozniak betont im Vorfeld, dass er nach wie vor dafür ist, die Außentreppe, wie vorgeschlagen, zu bauen. Sie sei die beste Variante, weil sie den geringsten Eingriff in die historische Bausubstanz zur Folge hätte und bereits mit den Behörden unter Einbeziehung von Brandschutz und Denkmalpflege abgestimmt sei.

    Andere Lösungen seien durchaus möglich und denkbar, aber mit spürbaren Eingriffen in die Bausubstanz oder bisherige Nutzung des Gebäudes verbunden und sie würden obendrein "ein paar 100 000 Euro mehr kosten", als die Außentreppe, wie er deutlich macht.

    Der Bürgermeister erinnert daran, dass es im Vorfeld am 8. Januar 2019 ein nichtöffentliches Abstimmungsgespräch mit den Nutzern im Bürgerspital gegeben hatte, an dem auch die Stadtratsfraktionen beteiligt waren.

    In der Folge sei dann auch am 11. Februar vom Stadtrat mit 14:4 Stimmen der Ausführung eines zweiten baulichen Rettungsweges in Form einer Außentreppe an der Südseite des Gebäudes zugestimmt worden, um die aktuell wegen der Brandschutzproblematik eingeschränkte Nutzung wieder dauerhaft außer Kraft setzen zu können.

    Der mit der Gerolzhöfer Feuerwehr, dem Kreisbrandrat und dem Landratsamt abgestimmten Interimslösung zufolge dürfen sich seitdem inklusive Personal nicht mehr als 29 Menschen gleichzeitig in den beiden Obergeschossen der Bibliothek aufhalten. Weiteren Besuchern müsste in dem Fall der Zutritt verwehrt werden. Hierzu werden Strichlisten geführt.

    Diese strikte Maßnahme war notwendig, um zu verhindern, dass die Bibliothek sofort hätte geschlossen werden müssen, außer die Stadt hätte das Risiko bei einem Brandfall getragen. Die Fachleute gehen davon aus, dass die Brandschutztür in der Bibliothek  30 Minuten lang Hitze und Flammen standhält. In dieser Zeit könnte die Feuerwehr bis zu 29 Menschen über die Drehleiter retten, heißt es. So war es zu der Beschränkung auf eben jene Personenzahl gekommen.

    Am 24. Juni hatte aber, wie berichtet, der Stadtrat mit 8:5 Stimmen paukenschlagartig die vorgeschlagene Variante für die stählerne Flucht- und Rettungstreppe am Bürgerspital abgelehnt, die den Brandschutz im Bürgerspital auch in der Bibliothek gewährleisten sollte.

    Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann hatte dem Stadtrat zuvor die drei vom Planer unterbreiteten Entwürfe samt Kostenschätzung präsentiert. Als Favorit im Stadtrat hatte sich dabei die Variante 1 erwiesen. Die reine Stahltreppe soll zur Grabenstraße hin die Fenster im Dach- und Obergeschoss an der Südseite erschließen und bei einer Evakuierung die Personen über das süd-westliche Gebäudeeck auf der Westfassade nach unten in den Spitalgarten führen. Dazu wären die als Notausstiege dienenden Fenster innenseitig mit Ausstiegshilfen zu versehen.

    Die Kostenschätzung für die Stahltreppe in dieser Form liegt bei knapp 100 000 Euro, inklusive einer Sicherheitseinzäunung des Zugangsbereiches im Spitalgarten.

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