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SCHWEINFURT: Brauhaus: Seit 100 Jahren ganz nah am Klingenbrünnle

SCHWEINFURT

Brauhaus: Seit 100 Jahren ganz nah am Klingenbrünnle

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    Brauhaus: Seit 100 Jahren ganz nah am Klingenbrünnle
    Brauhaus: Seit 100 Jahren ganz nah am Klingenbrünnle

    Die Geschichte des Brauhauses beginnt 1858. Damals errichtete der Brauer Heinrich Schönmann am Marktplatz eine Braustätte. Aus ihr entwickelte sich das Brauhaus Schweinfurt. Im Jahr 1903 gründete Kommerzienrat – und Geschäftsführer – Wilhelm Georg das Brauhaus als GmbH.

    Wegen der sprunghaften Nachfrage nach dem Gerstensaft war es am Marktplatz bald zu eng. Die Wahl für den neuen Standort fiel auf ein freies Grundstück am Klingenbrunn. 1912 war der Neubau der Braustätte fertig. Die „100 Jahre am Standort Klingenbrunn“ feiert das Brauhaus nun mit besonderen „Extras“ beim Hoffest im April, beim Familienfest im September und mit einem eigens gebrauten Jubiläumsbier. Die Braustätte am Markt wurde damals geschlossen und zur Gaststätte Brauhaus am Markt umfunktioniert, „die bis heute mit stolzer Tradition erfolgreich betrieben wird“, so Weck.

    Das erste Fass hat am Mittwochabend Oberbürgermeister Sebastian Remelé angestochen, im Beisein zahlreicher Stadträte, des politischen Bürgermeisters Klaus Rehberger, des Klingenbrunn-Bürgermeisters Werner Pfister und zahlreicher Medien. Braumeister Johann Weichert nannte das Geburtstagsbier „ein Stöffle“. „Probiert's, dann spürt's“, lautete der Trinkspruch von Braumeister und Geschäftsführer.

    Blick ins Archiv

    Geschäftsführer Heinrich Weck hat für den Anlass in den Archiven geblättert und beim Zeremoniell im Bräustüble auf dem Brauhausgelände aus einem Protokoll einer Aufsichtsratssitzung vom 20. März 1911 zitiert. Das Gremium mit erwähntem Wilhelm Georg und den Herren Gottfried Belschner, Eduard König und Fritz Klüber beschloss an jenem Tag den Neubau. Im Jahr 1912 war laut Archiv als Geschäftsführer Fritz Hauner vermerkt, Heinrich Belschner hatte Einzelprokura. „Sicher sind hier Namen erwähnt, die einigen Schweinfurtern noch etwas sagen“, merkte Weck an.

    Ursprünglich seien die Kosten für den Neubau auf 300 000 Mark gedeckelt worden. Weil sich aber unter anderem für Kühlapparate kein Platz fand, wurde ein Anbau für 26 000 Mark nötig. Weck ließ die Bausumme umrechnen: 1,5 Millionen Euro wären heute zu berappen gewesen für die „grandiose Architektur“ des Professors Ganzenmüller von der Akademie Weihenstephan, wo ja bis heute unter anderem Brauer ausgebildet werden. Weck sprach von einem Kleinod und einem der ganz wenigen damals entstandenen Brauerei-Bauwerken, die nicht nur erhalten, sondern noch in Betrieb seien.

    Braumeister Weichert machte aus seiner Begeisterung fürs „süffige Jubiläumsbier mit hohem Schaumhaftvermögen“ kein Hehl. Er hob beim Gerstensaft mit 5,4 Volumenprozent vor allem die den Sudkesseln entsprechende Kupferfarbe hervor.

    Der Feierlichkeiten anlässlich des 100. Standortgeburtstags beginnen beim traditionellen Hoffest vom 20. bis 22. April. Auf dem Programm stehen ein zünftiger Einmarsch in ein erstmals auf dem Brauereihof aufgebautes Festzelt. OB Remelé wird ein weiteres Mal zum Bieranstich schreiten, im Bräustüble brauchte er zwei Schläge. Musikalisches Highlight sind die Stimmungsband „Blechblosn“, die seit 15 Jahren fester Bestandteil beim Oktoberfest und eine Art Hausband des FC Bayern München ist.

    Beim Familienfest am 23. September 2012 wird das Brauhaus Einblicke hinter die Kulissen erlauben. Aufgeklärt wird über den Brauprozess im Sudhaus, man erfährt über die Zutaten, die Lieferanten und natürlich spielt die über 150-jährige Brauhaus- und die 100-jährige Standortgeschichte eine große Rolle.

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