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KOLITZHEIM: Brautkleid, Myrtenkranz und Polterabend

KOLITZHEIM

Brautkleid, Myrtenkranz und Polterabend

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    Bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung, die musikalisch von der Fränkischen Musik Kolitzheim unter der Leitung von Peter Häusner begleitet wurde, wies Erwin Dotzel darauf hin, dass derartige Sammlungen historischer Schaustücke in einer schnelllebigen Zeit von immensem Wert seien: „Andernfalls gehen unsere ureigenen Bräuche verloren“, sagte er.

    Seit 2002 auf Reise

    Konzipiert wurde die Wanderausstellung „Hochzeitsbräuche in Franken“ bereits 2002 durch Bezirksheimatpfleger Klaus Reder in Kooperation mit dem Bezirk Unterfranken, dem archäologischen Museum und der Stadt Bad Königshofen sowie dem Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld. Auf ihrer Reise durch Unterfranken wurde die Sammlung originaler Hochzeitsobjekte immer wieder ergänzt. Auch in Kolitzheim sind Ausstellungsstücke aus der eigenen Dorfgeschichte zu sehen. Die meisten Exponate werden jedoch vom Bezirk zur Verfügung gestellt.

    Bürgermeister Horst Herbert freute sich über die gut besuchte Eröffnungsfeier und verwies darauf, dass das Heiraten wieder im Trend liege: „Bei der Hochzeit handelt es sich um eine Jahrhunderte lange Tradition. Auch heute noch ist die Heirat der schönste Tag im Leben.“

    Einst Fest der ganzen Gemeinde

    Christine Bender, die zusammen mit Christiane Landgraf (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Referat Kulturarbeit und Heimatpflege des Bezirks Unterfranken) den Aufbau der Ausstellungen in den Räumen des Alten Rathauses organisierte, gab zum Abschluss des offiziellen Teils der Eröffnungsfeier einen Überblick über verschiedene Hochzeitsbräuche: „Die Schulkinder erhielten früher, als die Hochzeit noch ein Fest der ganzen Dorfgemeinde war, einen Tag schulfrei. Nach der Kirche gab es für sie Eierwecken, und sie stritten sich beim Krampeln darum, wer die meisten Münzen gesammelt hatte.“

    Einige Bräuche wie das fränkische Hochzeitsessen oder der Polterabend vor der Trauung sowie der festliche Blumenschmuck seien auch heute noch üblich, wenn auch zum Teil in abgewandelter Form. Der Myrtenkranz beispielsweise, vom dem auch einige Exemplare in Kolitzheim zu bewundern sind, wurde mit Beginn des 20. Jahrhunderts vom weißen Schleier verdrängt. Diesen trägt die Braut als Zeichen ihrer Unschuld. Auch das schwarze Brautkleid, das noch bis etwa 1940 nicht selten zu sehen war und das nach der Heirat als Festgewand diente, ist heute nicht mehr üblich.

    Zahlreiche Fotografien

    So widmet sich die Ausstellung „Hochzeitsbräuche in Franken“ dem gesamten Ablauf einer Hochzeit: vom Polterabend über den Weg zur Kirche und die Trauungszeremonie bis hin zum Hochzeitsschmaus. Neben einer Hochzeitstafel mit Geschirr aus den 50er Jahren und einer nachgestellten Trauszene in der Kolitzheimer Kirche informieren zahlreiche Fotografien und Quellenzitate die Besucher über die Herkunft und Bedeutung der einzelnen Objekte.

    Geöffnet ist die Ausstellung noch am 14. September von 10 bis 18 Uhr, am 21. September von 15 bis 18 Uhr, am 27. September von 11 bis 16 Uhr sowie nach telefonischer Absprache unter Tel. (01 73) 8 63 74 82.

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