(ue) In Grettstadt wird das Brennholz teurer. „Der Wald ist unser Kapital, wir haben nichts zu verschenken“, gab Bürgermeister Ewald Vögler im Gemeinderat die Richtung vor. Die Preise für die rund 180 „Holzwerber“ der Gemeinde wurden gegen drei Stimmen erhöht. Polter- oder Stammholz kostet nun 45 statt 36 Euro pro Festmeter, Sterholz 82 statt 52 Euro. Kronenholz verteuert sich von 8 auf 10 Euro, Durchforstungs-Holz von 12 auf 17 Euro, Hart- und Nadelholz von 4 auf 6 Euro pro Festmeter.
Die Gemeinde begründet dies mit handelsüblichen Preisen ebenso wie mit ihrem hohen Kostenaufwand im Wald, etwa durch Wegebau, der allein mit 10 000 Euro zu Buche schlägt. Das Holz sei bislang unter Wert gehandelt worden, meinte Wolfgang Eller. Auch Andreas Schech forderte eine Anpassung an Marktpreise.
Auf den Weg gebracht wurde ein Ingenieursvertrag mit der Firma Baur Consult/Pro Terra zum Neubau der Kläranlage Grettstadt oder – falls dies möglich ist – deren „Ertüchtigung“, sprich Anpassung an den neuesten Stand der Technik. Zwei Millionen Euro Kostenaufwand entfallen allein auf die „Hardware“, etwa die Betonbauten, 250 000 Euro auf die technische Steuerung. Rathauschef Vögler stellte fest, dass es zum anvisierten technischen Niveau, inklusive Weiterverwendung des Klärschlamms, keine Alternative mehr gebe. Dies betreffe auch die früher angedachte Teichanlage, erwiderte er auf den Vorwurf von Albin Schneider, es hätte kostengünstigere Varianten gegeben.
Für 40 000 Euro wurde die Bepflanzung des Neubaugebiets Untereuerheim beschlossen. Art und Umfang der Pflegemaßnahmen sollen noch festgelegt werden (zwei Gegenstimmen). Bei der Verbesserung der Breitbandversorgung für die Ortsteile Unter- und Obereuerheim sowie Dürrfeld bekam der lokale Anbieter FPS den Zuschlag, nachdem die Internet-Firma Gelegenheit hatte, ihr Glasfaser-Konzept im Gemeinderat vorzustellen. Dazu werden auf Firmenkosten fünf Verteilerschränke eingerichtet. Die „letzte Meile“ der Hausanschlüsse besteht aus den Kupferkabeln der Telefonleitungen: eine reine Glasfaserlösung ist nicht möglich. Die Gemeinde, die 50 000 Euro im Haushalt bereitgestellt hat, übernimmt für maximal 300 Anschlüsse das Verlegen der Leer-Rohre, die wiederum an die Firma vermietet werden sollen.
Warnschilder sollen an Bodenunebenheiten an der Verbindungsstraße Grettstadt-Unterspiesheim aufgestellt werden, nachdem sich in der Umgebung regelrechte Dolinen gebildet haben. Eine Ausbesserung wäre ein heikles Thema, meinte Vögler auf Nachfrage von Martin Siepak: Pro Schadstelle wären 8000 bis 10 000 Euro nötig, „um es richtig zu machen“. Keine Bedenken gab es gegen einen Ausbau der Biogasanlage in Oberspiesheim.
Von einer positiven Resonanz aus den Schweinfurter Kreistagsfraktionen berichtete Vögler, was erhoffte Zuschüsse für den Neubau des Mainstegs angeht. Aus dem Landkreis Haßberge habe er dazu noch keine Stellungnahme erhalten.