Zum Artikel "Der Retter von St. Josef" vom 19. Oktober und zum Artikel "Rhön-Klinikum AG vermeldet solide Entwicklung für die ersten Monate" erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Mit großem Interesse habe ich in den vergangenen Monaten die Berichterstattung in der Mainpost zum Thema Gesundheitsversorgung verfolgt.
Auf der einen Seite haben wir Krankenhäuser, wie das St. Josefs-Krankenhaus in Schweinfurt, das jährlich einen Millionenverlust einfährt und deshalb geschlossen werden sollte. Auf der anderen Seite erschien vor kurzem ein Artikel über das Rhön-Klinikum in Bad Neustadt, wo man jährlich – nach eigener Auskunft in einem Zeitungsartikel – einiges an Gewinn erwirtschaftet.
Da fragt man sich schon, warum auf der einen Seite reihenweise Krankenhäuser in finanzielle Schieflage geraten oder sogar schließen müssen und auf der anderen Seite ein privater Klinikkonzern sich über mangelnde Gewinne nicht beschweren kann.
Die Antwort auf diese Frage findet man leider nicht in der Zeitung. Einen Gegenentwurf zu diesem System stellt für mich die Geomed-Klinik dar. Ein öffentlicher Träger hat nicht primär eine Gewinnerzielungsabsicht. Das sollte für unser ganzes Gesundheitssystem gelten.
Für gute Bedingungen in den Krankenhäusern braucht man keine privaten Träger. Gemeinnützige und öffentliche Träger sind aus meiner Sicht wesentlich besser geeignet, gute Bedingungen für Patienten und das medizinische Personal zu schaffen.
Besonders grotesk finde ich in diesem Zusammenhang die Idee eines Schweinfurter Stadtratsmitgliedes, einen ehemaligen Manager des aktuellen Mehrheitseigentümers Rhön-Klinikum AG mit ins Boot zu holen, um Verbesserungspotentiale für das St. Josefs-Krankenhaus zu prüfen. Auf dem Rücken der Mitarbeiter wird man mit diesem "Werbegag" kein Oberbürgermeister in Schweinfurt.
Hans-Walter Schmalzbauer
97497 Dingolshausen