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Schweinfurt: Briefe an die Redaktion: Prinzip Hoffnung oder Größenwahn?

Schweinfurt

Briefe an die Redaktion: Prinzip Hoffnung oder Größenwahn?

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    Zum Artikel vom 4. März erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

    Prinzip Hoffnung ist eine recht wohlwollende Umschreibung für die jahrelange verantwortungslose Ignoranz gegenüber den Aufgaben und Problemen, denen sich diese Stadt stellen muss. Seit Jahren zeichnet sich ab, dass nachlassende wirtschaftliche Prosperität und verändertes Konsumverhalten der Stadt zu schaffen machen. Statt sich frühzeitig den aufziehenden Problemen zu stellen, Strukturwandel einzuleiten, Chancen energisch zu ergreifen, hat man sich lieber in abgehobenen Traumtänzereien und absurden Eiertänzen verloren.

    Ein Wolkenkuckucksheim nach dem anderen wurde geplant. Landesgartenschau mit Bürgerpark und Prachtboulevard: Das erste Opfer der klammen Kassen. Ein Schock – leider kein heilsamer! Seit Jahren dümpelt das Projekt Kulturforum vor sich hin. Stillstand – weil kein Geld da ist und anscheinend auch nichts Nennenswertes, was man darin präsentieren könnte. Natürlich braucht ein Kulturforum auch einen großen, repräsentativen Veranstaltungsraum. Plötzlich stellt sich heraus, dass wir ja noch eine sympathisch altbackene, aber funktionierende Stadthalle haben. Und auf der Maininsel ein Konferenzzentrum mit moderner Infrastruktur. Und, man mag es kaum glauben, das Evangelische Gemeindehaus, in dem man sogar Theater spielen kann. Alles, was man für so eine kleine Erfolgsgeschichte braucht, sind Initiative, Mut und Fantasie. Also alles, was im Rathaus fehlt.

    Mut und Weitblick braucht es auch, um das Ledward-Gelände zukunftsträchtig zu entwickeln. Lange hat es gedauert, bis unsere Stadtverwaltung die Bedeutung unserer Hochschule und die lokale Verantwortung für den räumlichen Ausbau der damaligen FHWS überhaupt anerkannt hat. Schließlich die Maxbrücke – die nächste endlose Geschichte. Statt sich auf die praktikabelste und günstigste Lösung zu konzentrieren, versteigt man sich in aberwitzige Millionenutopien (Nur nebenbei: Die Bürgerversammlung zu diesem Thema hat die Leistungsfähigkeit unserer Stadthalle bewiesen.)

    Jetzt also – völlig unerwartet – der ernüchternde Blick in die leeren Kassen und die bestürzende Erkenntnis: Wer stets den Kopf in den Wolken hat, sieht nicht, dass er den Boden unter den Füßen verloren hat.

    Hartmut Stahl
    97422 Schweinfurt

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