Schon nach zwei Stunden haben am Dienstag die Bürgerinitiativen den Anhörungstermin für die Höchstspannungsleitung Fulda-Main-Leitung P43 in Schweinfurt verlassen. Das geht aus einer Pressemitteilung der BI Pro Sinntal, BI A7 Stromtrasse NEIN und BI Bergrheinfeld gemeinsam mit dem Ökokreis Gemünden und dem Bund Naturschutz in Unterfranken hervor.
Hildegard Beyfuß habe gegenüber der Verhandlungsleitung im Namen der Initiativen Protest eingelegt. Von der Bundesnetzagentur seien Fragen zu neuen EU-Regelungen und deren Auswirkung auf die Bundesfachplanung nicht beantwortet worden.
Die Initiativen lehnen die Planung insgesamt ab. Alternative Maßnahmen zur Speicherung von Strom, Power-to-X und Energiegestehung vor Ort auch mittels Bürgerenergie seien kostengünstiger, weshalb die vorgesehenen Eingriffe in Natur, Boden, Grundwasser und Eigentum nicht zu rechtfertigen seien. Die Initiativen fordern eine grundlegende Überarbeitung des Netzentwicklungsplans und eine grundlegende gesetzliche Änderung der gesamten Systematik der Energieübertragungsplanung.
Eine alternative Studie kam laut der Pressemitteilung zu dem Schluss, dass selbst im Worst-Case-Szenario das heutige Höchstspannungs-Übertragungsnetz auch für den Zubau an Windkraftanlagen in Norddeutschland bis 2035 weitestgehend ausreiche. Nicht gesichert sei hingegen die Stromversorgung in Deutschland bei weitgehendem Umbau der deutschen Stromerzeugung durch volatile Energiequellen wie Wind und Sonne. Es stünden keine ausreichenden Reservekraftwerke oder Stromspeicher zur Verfügung, die in Zeiten der „Dunkelflaute“ für eine gesicherte Stromversorgung und Netzstabilität sorgen könnten.
Bei einer Kappung der Einspeisespitzen für Wind- und Sonnenstrom bei der Stromerzeugung, die tageszeitlich größer als der Stromverbrauch ist, müsste der Überschuss nicht mehr in solch hohem Maß über die Landesgrenzen exportiert werden. Laut Energiewirtschaftsgesetz müssten Übertragungsnetzbetreiber bei der Netzausbauplanung eine Kappung von Einspeisespitzen zwingend berücksichtigen, das sei aber nicht passiert, heißt es in der Mitteilung weiter.