Bereits ein knappes Jahr vor der Kommunalwahl 2014, die vom bayerischen Kabinett auf den 16. März terminiert wurde, kürte die CSU ihren Bürgermeisterkandidaten.
Ortsverbandsvorsitzender Walter Weinig erklärte, dass der Vorstand beschlossen habe, sich sobald wie möglich „zu positionieren“ für dieses „schönste und interessanteste Amt in der Kommunalpolitik“.
In einer Ortshauptversammlung wurde Christian Keller nominiert. Der 33-jährige Familienvater ist ein Rafelder Urgewächs. Darauf legte er in seiner mehrfach durch Szenenapplaus unterbrochenen Vorstellungsrede großen Wert.
Bereits im Alter von 22 Jahren wurde er 2002 in den Gemeinderat gewählt, fungiert seit dieser Zeit als Jugendbeauftragter und gehört dem Rechnungsprüfungs- und Personalausschuss an. In vielen Vereinen ist er ehrenamtlich engagiert.
„Ich bin bereit!“ - Dieser Satz zog sich wie ein roter Faden durch seinen halbstündigen Vortrag. Keller bezog dies auf seine Verwurzelung und seine Bereitschaft, den „Arbeitseinsatz“ und sein „Engagement“ für seine Heimatgemeinde noch einmal steigern zu wollen. Keller hob die fachlichen Qualitäten hervor, die ihn „als gelernten Bankkaufmann und Verwaltungsfachmann – er gehört als Verwaltungsbeamter dem Führungsstab der Bereitschaftspolizei Würzburg an – auszeichnen“. Seit er dem Gemeinderat angehöre, habe er sich durch viele Seminare beim Bayerischen Selbstverwaltungskolleg, der Verwaltungsschule und Beamtenfachhochschule in Fragen der Kommunalverwaltung fortgebildet.
„Fachlich auf dem neuesten Stand zu sein ist die Basis für gute Arbeit“, betonte er. Er sei bereit seine Bürgernähe, sein „ganzes zwischenmenschliches Engagement in die Waagschale zu werfen“. Und: „Der direkte Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern ist eine meiner großen Stärken. Und das durch alle Generationen“.
„Mehr Engagement“ für Grafenrheinfeld fordere Keller vom Bürgermeisteramt. Er werde sich weiterhin für neues Bauland einsetzen. Grafenrheinfeld biete eine Infrastruktur wie eine Kleinstadt. „Wir können diese aber nur dann dauerhaft halten, wenn wir genug Bürger haben, die sie auch nutzen und damit finanziell mittragen“, rechnete er vor. Mit dem Rückgang der Gewerbesteuer werde die Einkommenssteuerbeteiligung und damit die Einwohnerzahl eine „entscheidende Stellschraube“. „Auf unseren Druck hin wird jetzt endlich das Baugebiet zwischen Dr.-Blank-Straße und Friedhof erschlossen. Wenn wir in Rafeld kein neues Bauland anbieten können, machen's die anderen“, wies der 33-jährige Kandidat auf den jüngsten Erfolg seiner Fraktion hin.
Er werde sich der Themenfelder „Wirtschaft, Arbeit, Ausbildung“ annehmen. „Ich werde das Gespräch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern suchen”, so Keller weiter. Seniorenpolitik und die Patenschaft mit der Bundeswehr seien weitere Stichworte. Gerade letztere gelte es wieder “mit Herzblut„ zu leben.
Die nächsten Schritte würden sein, eine „schlagkräftige Gemeinderatsliste„ zusammen zu stellen und ein fundiertes Wahlprogramm zu erarbeiten. „Ich will einen genauso engagierten wie fairen Wahlkampf führen. Leidenschaft und Herzblut müssen und werden für uns Programm sein.“ Die Mitglieder ließen ihrer Begeisterung mit langem Applaus freien Lauf. Ihr Dank an Keller: ein einstimmiges Wahlergebnis.
Keller zeigte sich überwältigt und dankbar. Er verspüre durch dieses Votum Rückenwind und Motivation für das „vor uns liegende Jahr“. Er betonte nach seiner Nominierung am Rande der Versammlung, dass es ihm auf ein „Miteinander im Dorf, im Rathaus und im Gemeinderat“ ankomme.
Eine „Kultur der Anerkennung und gegenseitigen Wertschätzung“ wolle er erreichen, damit unterschiedliche Meinungen nie zu persönlichen Zerwürfnissen führten.