Hoppachshof

Bürgerversammlung in Hoppachshof: Von Panikmache, Hundeklos und einem Nobeluhrenbauer

Johannes Grebner, Bürgermeister der Gemeinde Üchtelhausen, geht mit seinen Bürgerversammlungen allmählich auf die Zielgerade. In der fünften von insgesamt sieben Versammlungen, am Dienstagabend im Gemeindesaal in Hoppachshof, war Bürger Richard Halbig dann allerdings wenig angetan vom rund einstündigen Vortrag des Bürgermeisters. "Das ist alles nichts Neues bis auf die Waldneuordnung in Weipoltshausen", sagte der Bürger, der findet, dass in der aktuellen Legislatur noch nicht viel passiert sei, dass alles zu lange dauere.

Das deutliche Ergebnis pro Windkraft in der letztjährigen Bürgerentscheidung war außerdem der allgemeinen "Panikmache" seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine geschuldet, so die Ansicht Halbigs. Bürgermeister Grebner hielt dagegen, verwies auf die Aktivitäten der Gemeinde und erklärte, dass auch die "Bürokratie-Landschaft" dafür sorge, dass etwa Bebauungspläne recht ausführlich und langwierig behandelt werden müssen. Grebner betonte außerdem, dass der Ukraine-Krieg in der Abstimmung zur Windkraft in der Gemeinde (mehr als 70 Prozent stimmten dafür) nicht das "Zünglein an der Waage" darstellte.

Bürger Gregor Vollert-Kuhn wollte wissen, ob für Hoppachshof ein neues Baugebiet geplant ist. Der Bürgermeister antwortete, dass derzeit keine Erweiterung geplant ist, die Gemeinde aber parat stünde für Käufe von interessanten Grundstücken, falls sich das ergibt.

Tierische Hinterlassenschaften treiben die Bürger um

Wie schon in vergangenen Bürgerversammlungen, treiben die Hoppachshöfer die tierischen Hinterlassenschaften von Gassigängern um. Grebner gibt zu, eigentlich immer ein Gegner sogenannter Hundeklos gewesen zu sein. Also Stationen, in denen sich ein Kottüten-Spender und unterhalb ein Abfallbehältnis befinden. "Es kostet Ressourcen", betont der Bürgermeister, auch mit Blick auf die dann notwendige Pflege durch den Bauhof. Trotzdem gibt er zu, dass an den "markanten Ecken" Hundeklos aufgestellt werden müssen. Patenschaften in Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Anwohnern, die dann die Behälter bei Bedarf mit Tüten befüllen, wären "ideal", so Grebner.

Clemens Harth aus Hoppachshof befindet, das Industriegebiet "Zeller Berg" hätte schon vor zwanzig Jahren kommen müssen. Er wollte vom Bürgermeister erfahren, wieviele Gewerbetreibende sich dort künftig ansiedeln können und ob es überhaupt schon Anfragen dafür gibt. Grebner verrät, dass es viele Anfragen gibt und plauderte etwas aus dem Nähkästchen. Ein Unternehmen für Waschboxen und ein Fliesenfachgeschäft haben genauso Interesse bekundet, wie eine Firma die Fußböden, Farbe und Putze vertreibt und eine Art "Werkmarkt" einrichten würde. Eine eher ungewöhnliche Anfrage kam von einem "Nobeluhrenbauer", der sich offenbar vorstellen könnte, seine Werkstatt am "Zeller Berg" einzurichten. Bürger Halbig erkundigte sich noch nach der Straßenanbindung zum geplanten Industriegebiet. Grebner erklärte, warum die Lösung mit dem Kreisverkehr nicht umgesetzt werden konnte, betont aber auch, dass der Kreisel nicht grundsätzlich für immer vom Tisch sei.

Für Verärgerung sorgt bei den Einwohnern von Hoppachshof der (zu) schnell fahrende Durchgangsverkehr durch die Ortschaft. Und obwohl in der kompletten Ortschaft "Rechts vor Links" gilt, beachten dies viel zu wenige, war der Bürgerversammlung zu entnehmen. Bauhofleiter René Seith betonte: "An den Schildern kann es nicht liegen." Nicht gerade zurückhaltend soll auch die Fahrweise der Mitarbeiter des Müllunternehmens durch Hoppachshof sein. Der Bürgermeister nahm bereits Kontakt zum Unternehmen auf.

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