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Kreis Schweinfurt: Busse auf Bestellung: Kreisräte sehen darin den großen Wurf für den ÖPNV

Kreis Schweinfurt

Busse auf Bestellung: Kreisräte sehen darin den großen Wurf für den ÖPNV

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    Der öffentliche Nahverkehr im Landkreis Schweinfurt soll effizienter werden und sich stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren (Symbolfoto). Dafür ist der Kreistag den nächsten Schritt gegangen.
    Der öffentliche Nahverkehr im Landkreis Schweinfurt soll effizienter werden und sich stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren (Symbolfoto). Dafür ist der Kreistag den nächsten Schritt gegangen. Foto: Jan Woitas/dpa

    Der Nahverkehrsplan von Stadt und Landkreis Schweinfurt, der den öffentlichen Nahverkehr reformieren soll,  ist einen Schritt weiter: Der Kreistagsausschuss für Kreisentwicklung hat dem Kreistag vorgeschlagen, den Entwurf des Plans mit jetzt eingearbeiteten Änderungen anzunehmen. Die Verabschiedung im Kreistag ist Voraussetzung, dass die Buslinien ausgeschrieben werden können, um den Plan mit seinen neuen Busverbindungen im Landkreis 2024 umsetzen zu können.

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    Formal ging es in der Ausschusssitzung um die Änderungen, die Verkehrsbetriebe, Verbände und Gemeinden im Rahmen eines Anhörungsverfahrens geltend gemacht haben. Zusammengefasst in einem 53-seitigen Katalog, dessen wichtigste Elemente der Nahverkehrsbeauftragte Michael Graber den Vertretern im Ausschuss vorstellte. Dabei ging es in der Regel um Detail- und Formulierungsfragen.

    Busfahren nach eigenen Bedürfnissen

    Wie ein roter Faden zog sich aber der Einwand der Gemeinde Oberschwarzach durch die Diskussion: Er betrifft den so genannten Bedarfsverkehr. Letzterer ist ein zentrales Element des neuen ÖPNV, denn innerhalb gewisser Zonen können Bürgerinnen und Bürger den Bus nach eigenen Bedürfnissen bestellen – auch wenn der Fahrplan diese Fahrt gar nicht vorsieht oder der Wohn- oder Zielort gar nicht auf einer Buslinie liegt.

    Die Oberschwarzacher Gemeindevertretung hatte moniert, dass eine Wartezeit von bis zu 90 Minuten nach Bestellung einkalkuliert werde. Dies mache das System unflexibel. Graber konkretisierte, dass man von einer Wartezeit von bis zu 60 Minuten ausgeht, im Ausnahmefall könne es länger dauern. Diese Wartezeit gelte aber nur für Busse, die man spontan bestellt. Denn man könne sehr wohl termingenau im Voraus buchen, um beispielsweise einen Anschlusszug oder -bus zu erreichen oder einen Arzttermin wahrzunehmen. In diesen Fällen werde die Abfahrtszeit vorab so kalkuliert, dass der Bus die Passagierinnen und Passagiere pünktlich ans Ziel bringt. Maximal zehn Minuten als Puffer seien eingeplant, um beispielsweise das Umsteigen zu ermöglichen. 

    Der Glaube an hohe Flexibilität

    Insofern waren sich die Ausschussmitglieder einig, dass diese Beförderungsvariante der große Vorteil des neuen Konzepts sei, damit Bürgerinnen und Bürger das Transportsystem möglichst flexibel nutzen  können. Auch der Hinweis der Handwerkskammer, dass der Bedarfsverkehr die Nahverkehrssituation für Auszubildende verbessern werde, worauf Gabriele Jakob (CSU) hinwies, erhielt ein positives Echo.

    Graber folgte dem Vorschlag der Grünen nicht, auch die Mitnahme eines Fahrrads im Bus vorab reservieren zu können. Zwar sei es Ziel, die Mitnahme zu ermöglichen. Das Personal müsse aber im Einzelfall dies ablehnen können, wenn der Abstellplatz des Fahrrads aktuell besetzt ist. Etwa durch einen Menschen mit Rollstuhl. Dessen Beförderungsanspruch genieße Vorrang.

    Die Grenzen des Systems

    Die Kritik von Thomas Vizl (Grüne), dass das neue Konzept nicht den Transport zum nahegelegenen Baumwipfelpfad im Landkreis Bamberg berücksichtige, konnte Graber nachvollziehen. Allerdings sei dies zum jetzigen Zeitpunkt wegen Tariffragen "schwierig zu gestalten", sagte er. Mit dem beabsichtigten Beitritt der Region Main-Rhön zum Verkehrsverbund Mainfranken wäre dieses Problem dann lösbar, gab sich Graber optimistisch.

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