(geri) Über 80 000 Euro hat der Förderverein Krankenhaus Markt Werneck seit seiner Gründung im Jahr 1996 aufgebracht für Sachausstattungen, die dem Wohl der Patienten zugutekommen, die aber außerhalb der gesetzlichen Leistungspflicht des Krankenhausträgers liegen. Diese „stolze Zahl“ bilanzierte Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl bei der Jahresversammlung des Fördervereins.
Die Beiträge der 157 Mitglieder sowie Einzelspenden von zusammen 2330 Euro bildeten auch im vergangenen Jahr die Haupteinnahmen des Vereins. Einzige und mit über 11 000 Euro bislang teuerste Anschaffung war 2009 eine Reanimationseinrichtung für den Kreißsaal, wie Vorsitzende Brigitte Lautner-Kellermann berichtete. Das Gerät mit Pulsoxymetrie zur Überwachung der Neugeborenen sei heute Standard und werde bei jeder Kaiserschnittgeburt eingesetzt. Für Lautner-Kellermann, die den Verein seit Gründung führte, war es der letzte Bericht. Sie stellte sich nicht mehr zu Wahl. Zu ihrem Nachfolger wählten die Mitglieder Hans-Michael Carl.
Nach drei Jahren mit steigenden Geburtenzahlen sank laut Baumgartl die Zahl der Entbindungen in der Gemeindeklinik 2009 „leider“ von 228 auf 189. Hoffnung der Hebammen sei, dass dieser Rückgang nur durch die derzeitigen Baustellen vor und im Haus bedingt ist. Für Baumgartl war die Versammlung auch Anlass, die aktuelle Situation des Krankenhauses zu beleuchten. So wurden mittlerweile die Endoskopie vom Klinik-Kellergeschoss in die internistische Praxis des Ärztehauses verlegt und Wasserschäden im Untergeschoss behoben.
Fertiggestellt sind auch die neue Privatstation im Erdgeschoss mit vier Einzel- und drei Zweibettzimmern sowie ein neu gestalteter Besucheraufenthaltsraum. Noch in vollem Gang sind laut Baumgartl dagegen der OP-Umbau und die Erneuerung der Sterilisation. So werden im Zuge der Zusammenlegung der beiden Operationssäle auch Schleusen, eine Patientenumbettung und ein Aufwachraum neu geschaffen. Insgesamt investiert die Gemeinde mit staatlicher Förderung 3,7 Millionen, um das Krankenhaus auf den neuesten technischen Stand zu bringen.
2767 Patienten fanden 2009 trotz der „etwas schwierigen“ Situation beim Zugang und bei der Zufahrt den Weg in das Krankenhaus. So habe das mittlerweile als Kommunalunternehmen geführte 50-Betten-Haus das vergangene Jahr wieder mit einem positiven Betriebsergebnis abgeschlossen, wozu insbesondere die hervorragende Arbeit der Belegärzte und ihrer Facharztpraxen beigetragen habe, lobte Baumgartl.
In Richtung des Fördervereins warb die Bürgermeisterin darum, nach Abschluss der Bauarbeiten mit Öffentlichkeitsarbeit verstärkt für die Klinik zu werben. Stärken des Hauses seien die wohnortnahe Behandlung und eine Versorgung der kurzen Wege, wenngleich der Einzugsbereich weit über den Markt und den Landkreis hinaus reiche.
Auf der Wunsch-Liste der Inneren Abteilung steht für dieses Jahr ein Pflegesessel zur frühzeitigen Mobilisierung der Patienten, der wohl 3500 Euro kosten dürfte. Außerdem werden neue Fernseher für die Patientenzimmer, eine Markise für den Balkon sowie neues Mobiliar für den Personalraum gewünscht.
Führungsriege des Fördervereins: Vorsitzender Hans-Michael Carl, Stellvertreter Paul Heuler, Kassier Bernd Köber, Schriftführer Heinrich Keller. Beisitzer: Edeltraud Baumgartl, Wolfgang Keller, Waltraud Popp, Gerd Weber, Brigitte Lautner-Kellermann und Ansgar Meinersmann. Fachberater: Wolfgang Baucke und Siegfried Manuth.