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Üchtelhausen: Chöre und Corona - Wann singen sie wieder?

Üchtelhausen

Chöre und Corona - Wann singen sie wieder?

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    Da durfte man noch enger zusammensitzen und Musik machen: Der Applaus war verklungen, da wurde im Bild die Musikgruppe "Regenbogen" festgehalten. Die Mitglieder von links Karin Göllner Ina Göllner, Claudia Scheuring, Anika Göllner, Judith Böhm, Inka Pfister, Ingo Göllner, Tim Göllner und Anna-Maria Schmitt. Auf dem Bild fehlt Annette Friedrich.
    Da durfte man noch enger zusammensitzen und Musik machen: Der Applaus war verklungen, da wurde im Bild die Musikgruppe "Regenbogen" festgehalten. Die Mitglieder von links Karin Göllner Ina Göllner, Claudia Scheuring, Anika Göllner, Judith Böhm, Inka Pfister, Ingo Göllner, Tim Göllner und Anna-Maria Schmitt. Auf dem Bild fehlt Annette Friedrich. Foto: Foto: Sabine Kretz

    Singen in Gemeinschaft ist zu Zeiten von Kontaktbeschränkungen nicht ganz einfach. Für Chorgesang sind die Beschränkungen jedoch einschneidend. Ohnehin hatten viele Chöre in der Region schon vor "Corona" Probleme noch genügend Sänger in einzelnen Stimmlagen zu zählen.

    "Wir sind ein recht gesunder Chor, was die Zahl der Mitglieder betrifft", das kann Karin Göllner vom Kirchenchor Üchtelhausen behaupten. Dem Gemischten Chor gehören rund 25 aktive Sänger an. Sie singt seit Jahrzehnten im Sopran und bedauert, "dass wir im Chor zurzeit herrenlos sind". Denn zum 1. Januar 2020 gab die bisherige Chorleiterin ihr Amt ab und für Anfang März war mit Regionalkantor Rainer Aberle ein Termin zur Regelung der Nachfolge vereinbart worden. Durch die Corona-Beschränkungen kam dieser nicht mehr zustande.

    Vor fast einem halben Jahr der letzte Auftritt

    Zudem leitet Karin Göllner seit mehr als 25 Jahren das Musikensemble "Regenbogen". Sein Repertoire speist sich aus dem "Neuen Geistlichen Lied", sodass die Gruppe gerne bei Taufen, Erstkommunionfeiern oder Hochzeiten aber auch Kindergottesdiensten angefragt wird. Die Kerntruppe besteht aus ihrer Familie und langjährigen Weggefährten, "aber es kommen auch mal neue Leute dazu und die sind herzlich willkommen". Es wird je nur projektorientiert geprobt. Auch die Zusammensetzung von "Regenbogen" variiert, je nachdem wer Zeit hat. Auch Mitglieder, die schon seit Jahren von Üchtelhausen weggezogen sind, machen mit, wenn sie sich in ihrem ehemaligen Wohnort aufhalten, berichtet Karin Göllner.

    So war der letzte Auftritt des Kirchenchores an Weihnachten 2019 und Mitte März gestaltete "Regenbogen" noch einen Familiengottesdienst in Üchtelhausen. Dass sich ihre Musikgruppe und auch der Kirchenchor für Wochen nicht treffen konnte, sieht Karin Göllner ganz entspannt: "Was ausfällt, fällt halt aus". Solange sie als Lehrerin nicht Präsenzunterricht machen konnte, hat sie über Whatsapp Lieder, an die Mitglieder von Chor, "Regenbogen" und weiteren Gruppen geschickt mit der Einladung, sie jeden Abend um 21 Uhr im Freien vor der Wohnung oder dem Haus zu singen. Die vielen Rückmeldungen machen ihr Mut und lassen sie zuversichtlich in die Zukunft schauen. Deshalb wird der Kirchenchor, ist erst wieder ein Dirigent gefunden, wieder aktiv sein können. "Und "Regenbogen" wird wieder auftreten, sobald die Auflagen weg sind", versichert sie.

    Neue Mitglieder mussten gleich in die Zwangspause

    Am Schonunger Weihnachtsmarkt war für den gemischten Chor "DA CAPO", Schonungen, der letzte Auftritt. Chorleiter Peter Näder bedauert, dass ausgerechnet nach dem Dazukommen von rund einem halben Dutzend neuer Chormitglieder die Zwangspause kam. Per Skype schickte er an die 25 Sänger Übungsvideos "aber Singen per Internet üben ist für einen Chor schwierig", meint er. Er hält es für möglich, bald im Freien mit Kleingruppen von drei oder vier Sängern üben zu können. Mit von ihm für den Chor geschriebenen Musikarrangements hatte er Sommerkonzerte vorbereitet, die jetzt alle ausfallen. "Vielleicht ist der Start im Herbst mit dem Weihnachtsprogramm wieder möglich", hofft er.

    "Frühestens noch vor Weihnachten können wir wieder starten". Das ist auch die Meinung von Rainer Gressel. Er leitet den Kirchenchor Forst, von dessen 27 Sängern viele aufgrund des Alters der Corona-Risikogruppe angehören. "Gehobenen Alters", so Peter Näder, sind auch die Aktiven des Gemischten Chores des Freien Turn- und Gesangvereins Schonungen. Deshalb hält er als dessen Dirigent einen Neustart im Herbst für schwierig, hofft aber die Weihnachtsfeier des Vereins wieder mit dem Chor gestalten zu können.

    Risikogruppe: Viele Sänger über 60 

    Mit großen Sorgen sieht auch Bernd Haas einem Re-Start des Männerchores "Harmonie" in Oberlauringen entgegen. Der stellvertretende Vorsitzende stufte die Situation für den Weiterbestand des Chores schon vor "Corona" als "problematisch" ein, weil dieser nur ein Dutzend Mitglieder im Alter von über 60 Jahren zählt. "Es ist einer der ältesten Vereine im Ort und besteht schon mehr als 100 Jahre. Bei wichtigen kirchlichen Veranstaltungen wirkt er mit", betont Bernd Haas. Und da hat er auch wie alle genannten Chorleiter das diesjährige Weihnachtsfest im Blick.

    Wann wird es wieder so sein?. Die Hoffnung bleibt, vielleicht erklingen wie 2019 die Lieder des Kirchenchores Üchtelhausen beim Üchtelhäuser Advent Ende des Jahres.
    Wann wird es wieder so sein?. Die Hoffnung bleibt, vielleicht erklingen wie 2019 die Lieder des Kirchenchores Üchtelhausen beim Üchtelhäuser Advent Ende des Jahres. Foto: Archiv Matthias Mai
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