Aller Voraussicht nach wird der Landkreis Schweinfurt erstmals eine Frau als Stellvertreter des Landrats erhalten. Bei der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Kreistags am kommenden Montag wird die CSU Christine Bender nominieren. Dies bestätigte der künftige Fraktionschef Friedel Heckenlauer am Mittwoch gegenüber dieser Zeitung.
Die CSU hat mit 30 von 60 Kreisräten zwar nicht die Mehrheit, dennoch dürfte die Wahl der ehemaligen Bezirksrätin sicher sein. Die Kolitzheimerin ist zwar neu im Gremium, doch Heckenlauer hält Christine Bender aufgrund ihrer langen politischen Erfahrung, etwa im Bezirkstag, für zweifelsfrei geeignet. Sie würde damit Nachfolgerin von Paul Heuler (CSU), der auf eine nochmalige Kreistagskandidatur verzichtet hatte.
Wie in den meisten anderen Landkreisen auch soll Landrat Florian Töpper (SPD) einen weiteren Stellvertreter bekommen. Die Wahl ist auch auf der Tagesordnung der Sitzung, die am Montag um 9.30 Uhr beginnt, so vorgesehen. Nach Informationen dieser Zeitung stand allerdings bis Mittwochnachmittag noch nicht fest, welche Fraktion das Amt stellt und wer es übernehmen soll; am Mittwoch wollten sich die neuen Fraktionschefs im Landratsamt auf eine Lösung verständigen.
Es gilt aber als sicher, dass die CSU trotz ihrer personellen Stärke auf den zweiten Stellvertreter ebenso verzichten will wie die SPD als zweitgrößte Fraktion, die mit Töpper den Landrat stellt. Damit dürfte den Freien Wählern der Posten zufallen; gute Chancen haben dort Irmgard Krammer und Sieglinde Fackelmann.
29 Tagesordnungspunkte stehen bei der montäglichen Sitzung auf der Tagesordnung des Kreistags. Neben der Wahl der Landratsstellvertreter und der Besetzung der Ausschüsse steht dabei die neue Geschäftsordnung im Mittelpunkt. Dabei geht es hauptsächlich um den Zuschnitt der Ausschüsse und die Frage, ob sie eigenständig Beschlüsse fassen können. Bislang darf dies nur der Kreisausschuss.
Außerdem wird in der Geschäftsordnung festgelegt, ab welcher Größe die politischen Gruppen einen Fraktionsstatus erhalten.