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WERNECK: Codeknacker beim Geheimdienst

WERNECK

Codeknacker beim Geheimdienst

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    Spielbegeistert: Die Begeisterung für Verschlüsselung von Begriffen und für deren Dechiffrieren steckte der Wernecker Stefan König in seine selbst entwickelten „Codes“-Gesellschaftsspiele, die er mit der eigens gegründeten Firma auf den Markt bringt.
    Spielbegeistert: Die Begeisterung für Verschlüsselung von Begriffen und für deren Dechiffrieren steckte der Wernecker Stefan König in seine selbst entwickelten „Codes“-Gesellschaftsspiele, die er mit der eigens gegründeten Firma auf den Markt bringt. Foto: Foto: Silvia Eidel

    Sie heißen „Secret Service“ oder „Enigma“: Gemeinsam ist diesen Gesellschaftsspielen, dass ein Code geknackt und Begriffe entschlüsselt werden müssen. Ausgedacht und entwickelt hat die „Codes“-Brettspiele der junge Wernecker Stefan König und sich mit dieser Geschäftsidee selbstständig gemacht.

    Ideen für Spiele hat der 29-jährige Diplom-Betriebswirt jede Menge, teilweise bereits mit fertigem Konzept, in der Schublade liegen. Dass er mit seinen ersten vier selbst entwickelten und produzierten Spiel-Kreationen bei gesellschaftspolitischen Themen gelandet ist, hat auch mit seinem Interesse für Geschichte zu tun. „Ich hatte die Geschichte über die Enigma-Maschine gelesen“, erklärt der Jungunternehmer aus Mühlhausen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die maschinelle Enigma-Verschlüsselung im Nachrichtenverkehr des deutschen Militärs verwendet. Die Funksprüche galten als unknackbar. Bis die Entzifferungsarbeit der britischen Codeknacker in Bletchley Park erfolgreich war.

    Ganz verschiedene Spielertypen

    Daran knüpft Stefan König an. Er will mit seinen vier verschiedenen, aber untereinander kombinierbaren „Codes“-Spielen die Spiellust wecken, die Begeisterung am Dechiffrieren, an Wissensspielen. Unterschiedliche Spielertypen hat er bei verschiedenen Testläufen dabei ausfindig gemacht. „Da geht der eine mit gutem Allgemeinwissen an die Sache, der nächste versucht, möglichst schnell die Dechiffrier-Scheibe zu drehen oder ein anderer macht es auf mathematischem Weg.“

    Die Sache, das sind Begriffe aus den Bereichen der Enigma, Codenamen für bevorstehende militärische Operationen, Orte, militärische Einheiten, Personen oder Länder. Oder es geht bei Secret Service um Begriffe, eine fiktive Handlung des amerikanischen Geheimdienstes, die von einem oder mehreren Spielern zu erraten sind.

    Eine weitere „World-Edition“ beinhaltet die Bereiche Stadt, Land, Fluss, eine „Kids-Edition“ eher Wörter aus der Tierwelt, aus Berufen, Ländern oder auch bestimmte Verben (Tun-Wörter). „Neben dem Rätselspaß ist auch immer ein Lerneffekt dabei“, weiß der Spieleerfinder. Er nennt es „unterhaltsames Gehirntraining“.

    Wie komplex und durchaus mit Problemen und Komplikationen behaftet die Umsetzung einer Idee ist, hat der junge Unternehmensgründer bereits erfahren. Das Rüstzeug für eine eigene Firma hat er nicht nur im Studium, sondern auch aus seiner Familie erhalten. „Schon meine Oma hatte einen Laden in Werneck“, erzählt Stefan König, auch die Eltern betreiben dort ein Sportgeschäft. Er wollte nach dem BWL–Studium „was eigenes“ machen, wie er sagt, eben etwas unternehmen. Dass es eine Spieleproduktion geworden ist – Zufall. „Das hätte auch was ganz anderes sein können“, sagt der Mühlhäuser lachend.

    Alles Marke Eigenbau

    Der „Spielmacher“ beschäftigte sich also mit dem Konzept, schrieb einen Businessplan, entwarf das Spiele-Design, übernahm das Marketing. Nur den Druck von Spielkarten, Dechiffrier-Scheiben oder Spielkarton vergab er an eine Produktionsfirma. „Eigentlich sollte die bis 3. Dezember fertig sein“, ist Stefan König etwas unglücklich, „jetzt dauert es wohl bis zum 14., bis die Spiele hier sind.“

    Allerdings steht weniger der Direktverkauf im Sportgeschäft der Eltern im Vordergrund. Vielmehr setzt der junge Mann aufs Internet, auf Amazon und Ebay, auf die eigene Homepage oder auf Werbefilmchen auf YouTube. Sein Ziel ist es zwar auch, seine „Codes“-Spiele in den Fachhandel zu bringen, „aber die logistische Umsetzung ist für mich noch zu umfangreich“, bekennt er.

    Durchaus ein Risiko

    Und natürlich mit finanziellen Risiken behaftet. Dass er daher erst einmal vorsichtig agieren muss, ist ihm klar, zumal er das Startkapital für seine Firma „SK-Games“ hauptsächlich durch Ferienjobs während des Studiums erarbeitete und von Familie und Freunden lieh. „Bei der Bank hatte ich zwar auch wegen Geld nachgefragt, aber ohne Chance: keine Sicherheiten“, sagt König offen.

    Gelernt aus den Erfahrungen der ersten Spieleproduktion hat der 29-Jährige bereits. Jetzt will der „Spielmacher“, auch Hobbyfußballer in der Bezirksliga, erst mal sehen, ob sich seine vier „Codes“-Spiele verkaufen, bevor er weitere Projekte in Angriff nimmt.

    ONLINE-TIPP

    Mehr über Stefan König und seine Spiele unter: www.sk-games.de

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